Internet überfordert die Richter
Derzeit gebe es extreme Unsicherheit, wieweit der Einzelne zur Vorsicht verpflichtet ist. "Anforderungen für das Nutzerverhalten sollten daher systematisch festgehalten werden", fordert Borges. Welche Themen zu solchen Anweisungen gehören sollten, wird in der Studie ausgeführt. "Ein heikles Thema ist die Passwortverwaltung. Jedoch auch das Aufbewahren von Kreditkarten, das Erkennen von Täuschungen und nicht zuletzt die Sicherung des Rechners durch Installation eines Virenschutzprogramme gehören aus unserer Sicht dazu."
Auf politischer Ebene empfiehlt der Rechtsexperte die Einrichtung von Schwerpunkt-Staatsanwälten und spezialisierter Gerichte, die sich auf Internetprobleme konzentrieren. "Bisher sind Richter mit derartigen Themen häufig überfordert." Eine Verbesserung für die Identifizierung im Netz werde in Deutschland der neue Personalausweis bringen, dessen elektronisch gespeicherte Daten nicht auslesbar sind. Gänzlich zu verhindern sei der Identitätsdiebstahl jedoch selbst bei dessen flächendeckendem Einsatz nicht, so Borges. "Der Webbrowser ist weiterhin eine Schwachstelle für Trojaner-Angriffe." (pte)