Abspaltung der Tochterfirma passé

Datagroup will Almato doch nicht loswerden

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Das 2018 übernommenen schwäbische Unternehmen Almato soll nun doch im Datagroup-Konzern verbleiben. Entsprechende Pläne zur Abspaltung der Tochterfirma wurden ad acta gelegt.
Firmenhauptsitz der Almato AG in Stuttgart.
Firmenhauptsitz der Almato AG in Stuttgart.
Foto: Almato AG

Zu Beginn des Jahres 2018 hat die Datagroup SE den RPA-Spezialisten Almato übernommen. Der damalige Datagroup-Chef Max H.-H. Schaber schwärmte damals von den innovativen Softwarelösungen des lmato Aschwäbischen Unternehmens. Almatos semantische Datenplattform "Bardioc" sollte das in "Corbox" zusammengefasste Managed-Services-Portfolio der Datagroup SE um RPA-Werkzeuge (Robotic Process Automation) zur automatisierten Digitalisierung von Geschäftsprozessen ergänzen.

Offenbar hat aber diese Integration nicht gut funktoniert: Im November 2024 verkündete die Datagroup SE, die Almato AG nicht mehr im Verbund halten zu wollen und als eine separate - auch an der Börse gehandelte - Gesellschaft zu führen. Man möchte "den Unterschieden in den Geschäftsmodellen von Datagroup und Almato Rechnung tragen" hieß es in der Begründung. So würde sich Datagroup auf IT-Outsourcing konzentrieren, während sich Almato auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen mittels eigenentwickelter Software fokussiere. Anfang 2018 erschien das der damaligen Datagroup-Führung noch nicht als Widerspruch.

Ende 2024 wollte aber Vorstand und Aufsichtsrat der Datagroup SE Almato die Chance einräumen, mit der eigenen semantischen Datenplattform "Bardioc" ein neues Geschäftsfeld aufzubauen und mit Hilfe von Investoren auszuweiten.

Diese Pläne wurden nun fallengelassen. Die Führungsgremien des IT-Dienstleisters sind bei der Prüfung der möglichen Konsequenzen zu dem Ergebnis gekommen, das die Abspaltung der Almato AG mit anschließendem Listing der Aktien als einer separaten Gesellschaft im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht erfolgreich realisiert werden können. Diese Maßnahmen würde demnach nicht zu einer höheren Bewertung der Almato-Anteile führen und daher auch nicht den Shareholder Value der Datagroup-Aktionäre erhöhen.

Und so wird auch die Abspaltung der Almato AG auf der ordentlichen Hauptversammlung der Datagroup SE am 18. März 2025 nicht mehr zur Sprache kommen. Aber Datagroup möchte die Entwicklung bei Almato weiter beobachten und gegebenenfals die Verselbstständigung der Gesellschaft zu einem späteren Zeitpunkt wieder angehen.

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