Private Cloud in deutschen Unternehmen

Auf diese Cloud-Services haben Kunden wenig Lust

Wolfgang Emmer ist Co-Founder des Netzwerks E2 Online Marketing. Zu seinen Schwerpunkten zählen Webstrategie, Performance Marketing und Social Media. Als IT-Publizist mit soziologischem Hintergrund widmet er sich nicht nur Themen wie Arbeit 4.0 sondern gibt auch Einblicke in die smarte Welt des Internet of Things.
Groupware, ERP oder die Telefonie aus der Wolke – welche Lösungen deutsche Unternehmen aus der öffentlichen Cloud einsetzen, variiert. Wir verraten, welche Cloud-Services neues Geschäft versprechen und wo Sie noch etwas abwarten können.

Dass es auch hierzulande immer mehr Unternehmen in die Cloud zieht, ist längst kein Geheimnis mehr. Laut dem Branchenverband Bitkom wird auch die öffentliche Cloud bei deutschen Unternehmen immer begehrter (16 Prozent Marktanteil), auch wenn sie der Public Cloud im Business-Umfeld noch lange nicht das Wasser reichen kann (39 Prozent).

ChannelPartner zeigt IT-Dienstleistern anhand aktueller Zahlen, welchen Services aus der öffentlichen Cloud die Unternehmen hierzulande das größte, aber auch das geringste, Interesse entgegenbringen.

Telefonie aus der Cloud verspricht Systemhäusern in Zukunft großes Geschäftspotenzial. Bei Office-Anwendungen setzen Unternehmen hierzulande vermehrt auf lokale Software.
Telefonie aus der Cloud verspricht Systemhäusern in Zukunft großes Geschäftspotenzial. Bei Office-Anwendungen setzen Unternehmen hierzulande vermehrt auf lokale Software.
Foto: Vladislav Kochelaevs - Fotolia.com

ITK-Branche setzt auf die Private Cloud

Keine Frage: Auch hierzulande steigt das Interesse der Unternehmen an Public Cloud Services. Laut dem Bitkom Cloud Monitor 2015 ist die öffentliche Cloud besonders in der ITK-Branche beliebt. So setzen rund 31 Prozent der befragten Unternehmen aus dieser Branche auf diese Variante.

Aber auch in der Verkehrs- und Logistikbranche (25 Prozent) und Chemie- und Pharmaindustrie steigt das Interesse an der Public Cloud, wohingegen sich der Maschinenbau (14 Prozent) und Versicherungen (14 Prozent) aktuell zurückhalten.

Der Grund liegt auf der Hand: Besonders Versicherungen und Banken legen ihre sensiblen Daten vornehmlich lieber in einem dediziert abgesicherten Bereich in die Private Cloud.

Drei Services mit Geschäftspotenzial

Es ist logisch: Unternehmen verwenden Public-SaaS-Lösungen bisher für relativ einfache Geschäftsprozesse. Besonders der schnelle Einsatz von Services aus der öffentlichen Cloud ist hier ein Mehrwert für Unternehmen.

Der geräteübergreifend-synchrone Kalender oder das altbekannte E-Mailing – so ist es kein Wunder, dass die Groupware zu dem beliebtesten Cloud-Service von Unternehmen zählt. Aber auch im Bereich des Kundenmanagement erkennen Unternehmen zunehmend die Vorteile der Cloud (36 Prozent), um ihren Mitarbeitern Kundendaten noch einfacher zugänglich zu machen.

Ein Service, der Systemhäusern in Zukunft großes Geschäftspotenzial verspricht, ist die Cloud-Telefonie: Bereits 35 Prozent setzen Voice over IP beziehungsweise eine Telefonanlage aus der Cloud ein. Über ein Drittel überlegen sich,auf die Technologie umzusteigen.

Drei Services, die noch warten können

GoogleDocs oder Office365 – es wird zwar immer lauter um Office-Anwendungen aus der Cloud. Dennoch scheinen Unternehmen hierzulande vermehrt auf die lokale Bürosoftware zu setzen. Laut den Umfrageergebnissen setzen lediglich 15 Prozent das Office aus der öffentlichen Cloud ein.

Noch uninteressanter für Unternehmen sind SaaS-ERP-Lösungen (9 Prozent) und Big Data (6 Prozent). Obwohl besonders der Einsatz des letztgenannten Cloud-Services von einem Viertel der deutschen Unternehmen heiß diskutiert wird und sich die Experten vieler Branchen, wie der Gesundheitsbranche, großes Geschäftspotenzial davon versprechen, sind Big-Data-Services aus der Private Cloud für viele Unternehmen noch in weiter Ferne.(tö)

Zur Startseite