Schlanker Laptop mit Hitzeproblemen

Asus Zenbook S 16 im Test

Matthew S. Smith ist ein freiberuflicher Technikjournalist mit 15 Jahren Erfahrung in der Rezension von Unterhaltungselektronik. Seine Arbeiten sind auf PCWorld, Wired, Ars Technica, Digital Trends, Reviewed, IGN und Lifewire zu finden. Matthew befasst sich außerdem mit KI und dem Metaversum für IEEE Spectrum und betreibt Computer Gaming Yesterday, einen YouTube-Kanal, der sich der PC-Gaming-Geschichte widmet.
Michael Söldner schreibt News zu den Themen Windows, Smartphones, Sicherheit, Hardware, Software, Gaming, Auto sowie Raumfahrt auf pcwelt.de.
Das Asus Zenbook S 16 ist ein attraktives Notebook, aber der Ryzen AI 9 liefert nur eine mittelmäßige Leistung und die Außentemperaturen erreichen unter Last Spitzenwerte von 55 Grad Celsius.

Pro

Elegante Keramik-Aluminium-Oberfläche

Großes Touchpad

Gute Akkulaufzeit

Kontra

Keramik-Aluminium nur am Display-Deckel

Multi-Core-CPU-Leistung kann nicht beeindrucken

Integrierte GPU sticht nicht hervor

Die Außentemperaturen erreichen unangenehme Maximalwerte

Fazit

Das Asus Zenbook S 16 ist ein mittelmäßiges Debüt von AMDs Ryzen AI 9 365 in einem Mittelklasse-Laptop. Die Leistung ist nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Ich finde es mehr als seltsam, dass AMD diesen Prozessor mit dem Etikett Ryzen AI 9 versieht, obwohl er sich zumindest in diesem Notebook kaum vom AMD Ryzen 7 8840U unterscheidet. Noch unangenehmer sind allerdings die extrem hohen Außentemperaturen des Notebooks unter Last, die die Nutzung des Notebooks äußerst unangenehm machen. Das lässt die Leistungsergebnisse des Notebooks noch schlechter aussehen.

Das ist schade, denn das Zenbook S 16 ist ansonsten ein gutes Mittelklasse-Notebook. Ich mag das Aluminium-Finish, das große Touchpad und das wunderschöne OLED-Display, die den täglichen Gebrauch des Notebooks angenehm machen. Es ist ein elegantes, dünnes Gerät – offenbar zu dünn, um den Ryzen AI 9 365 ausreichend zu kühlen.

In den letzten Jahren hatten Windows-Notebooks einen handfesten Nachteil gegenüber MacBooks: Mit Windows können Sie entweder eine unglaubliche Leistung oder eine hervorragende Portabilität erreichen, aber nicht beides.

Das Asus Zenbook S 16 ist eines von mehreren neuen AMD-betriebenen Notebooks, die diesen Status Quo in Frage stellen wollen. Es verfügt über einen Ryzen AI 9 365 Prozessor, 32 Gigabyte RAM und eine integrierte Radeon 880M Grafikkarte. Es ist ein schönes System, hat aber einige Schwächen.

Der Elefant im Raum

Bevor wir uns mit den Feinheiten dieses Testberichts befassen, sollten wir über den Elefanten im Raum sprechen: Die Hitze. Das Asus Zenbook S 16 erreicht ein unzumutbares Maß an Wärme. Das ist ein großes Problem, das unser Gesamturteil über ein ansonsten attraktives Notebook drastisch verschlechtert hat.

Ich habe eine maximale Außentemperatur von 55 Grad Celsius gemessen. Speziell in der Mitte des Laptops auf der Rückseite, neben den Lüftungsöffnungen treten derart hohe Temperaturen auf.

Die Maximaltemperatur von 55 Grad Celsius trat nur während der CPU-Benchmarks auf, aber das Notebook war auch in weniger anspruchsvollen Situationen manchmal unangenehm heiß. Die Synchronisierung vieler großer Dateien auf OneDrive kann beispielsweise mehr Prozessorleistung erfordern, als Sie vielleicht erwarten, und das Notebook deutlich erwärmen.

Das Einzige, was ich zur Relativierung dieses Problems sagen kann, ist, dass es nicht immer auftritt. In vielen Situationen, wenn Sie im Internet surfen oder einen Film ansehen, bleibt das Notebook ziemlich kühl. Aber seien wir ehrlich: Eine Temperatur von 55 Grad Celsius ist für ein Notebook unabhängig von der Arbeitsbelastung inakzeptabel.

Wir haben uns diesbezüglich mit Asus in Verbindung gesetzt und das Unternehmen ist sich des Temperaturproblems bewusst, nachdem es unsere Ergebnisse mit seiner eigenen Hardware validiert hat. Asus hat bestätigt, dass das neue BIOS v309 das Hitzeproblem beheben wird und in der ersten Septemberwoche zum Download zur Verfügung stehen sollte.

Da das Notebook jedoch bereits im Handel erhältlich ist, haben wir uns entschlossen, diesen Testbericht jetzt zu veröffentlichen, damit die Verbraucher über diese entscheidende Einschränkung bei den Standardeinstellungen des Zenbook S 16 informiert sind.

Aber abgesehen von der Wärmeentwicklung, wie schneidet das Zenbook S 16 ab?

Technische Daten und Funktionen

Das wichtigste Merkmal des Zenbook ist zweifelsohne AMDs Ryzen AI 9 365. Die 10-Kern-CPU besteht aus vier Zen-5-Standardkernen und sechs weniger leistungshungrigen Zen-5c-Kernen. Dazu kommt eine integrierte Radeon 880M-GPU mit 12 Recheneinheiten und ein integrierter neuronaler KI-Chip, die bis zu 50 Billionen Operationen pro Sekunde ausführen kann.

Das Notebook verfügt zudem über ein 16-Zoll-OLED-Display, 32 Gigabyte Speicher, zwei USB 4.0-Anschlüsse, Wi-Fi 7 und eine SSD mit 1 Terabyte. Obwohl es mit rund 1.700 Euro nicht gerade billig ist, sieht es auf dem Papier nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis aus.

  • CPU: AMD Ryzen AI 9 365 2,0 Gigahertz

  • Arbeitsspeicher: 32 Gigabyte LPDDR5X

  • Grafik/GPU: AMD Radeon 880M (12 CUs)

  • NPU: AMD XDNA NPU mit bis zu 50 TOPS

  • Anzeige: 16-Zoll-OLED-Touchscreen mit 2.880 x 1.800 Pixeln bei bis zu 120 Hertz, Seitenverhältnis 16:10

  • Speicher: 1 Terabyte M.2 NVMe PCIe 4.0 Solid State Laufwerk

  • Webcam: 1080p-Webcam mit Unterstützung für Windows Hello

  • Konnektivität: 2x USB-C 4.0 Gen 3 mit DisplayPort Alternate Mode und Power Delivery, 1x USB 3.2 Gen 2 Typ-A, 1x HDMI 2.1, 1x 3,5mm Kombi-Audio, 1x SD-Kartenleser

  • Vernetzungen: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4

  • Biometrische Daten: Windows Hello Gesichtserkennung

  • Akku-Kapazität: 78 Wattstunden

  • Abmessungen: 35,36 x 24,30 x 1,19 bis 1,29 Zentimeter

  • Gewicht: 1,50 Kilogramm

  • UVP: 1,699.99 Euro

Es ist ein elegantes, dünnes Gerät – aber offenbar zu dünn, um den Ryzen AI 9 365 ausreichend zu kühlen.

Design und Verarbeitungsqualität

Das Asus Zenbook S 16 ist eines von mehreren neueren Asus Notebooks mit einer Oberfläche, die das Unternehmen als “Ceraluminium” bezeichnet. Dabei wird Keramik mit einer Aluminiumoberfläche verschmolzen, um eine einzigartige matte Textur zu erzeugen.

Mir gefällt das, vor allem in der Ausführung Scandinavian White des Zenbook S 16, das ich hier teste. Ich habe schon einige Asus-Notebooks für ihr langweiliges und generisches Aussehen kritisiert, aber das Zenbook S 16 hebt sich durch seine verführerische Oberfläche von der Masse ab.

Seltsamerweise ist die weiße Farbvariante nur bei dem günstigeren Modell, das ich getestet habe, verfügbar. Die Modelle mit schnelleren Ryzen AI-Prozessoren haben eine weniger ambitionierte graue Farbgebung.

Was das Design betrifft, gibt es allerdings nicht nur gute Nachrichten. Die Aluminiumbeschichtung gilt für den Deckel, aber nicht für das Innere. Daher sieht die Oberfläche, die Sie am häufigsten berühren werden, unscheinbar aus und fühlt sich auch so an. Außerdem habe ich festgestellt, dass ein Teil des Aluminiums an der Kante des Laptops abgenutzt ist, obwohl ich das Gerät nicht fallen gelassen oder in irgendeiner Weise grob behandelt habe – das ist besorgniserregend.

Abgesehen vom Aussehen konzentriert sich das Design des Zenbook S 16 auf die Kombination von Mobilität und Leistung. Trotz des leistungsstarken Chips und der starken integrierten Grafik ist das Gerät nur 1,3 Zentimeter dick und mit dünnen Rändern an allen Seiten misst es weniger als 36 Zentimeter in der Breite. Außerdem ist es mit 1,50 Kilogramm sehr leicht. Das ist so tragbar wie andere 16-Zoll-Geräte, obwohl einige Ausreißer wie die Gram-Laptops von LG noch spürbar leichter sind.

Tastatur und Trackpad

Das Asus Zenbook S 16 besitzt eine geräumige, mittig ausgerichtete Tastatur, die keinen Ziffernblock hat. Ich bevorzuge dieses Tastaturdesign gegenüber denjenigen, die einen Nummernblock enthalten. Aber Ihre Vorliebe könnte anders ausfallen. In jedem Fall sind die Tasten über die gesamte Tastaturfläche groß, so dass sie sich bequem und intuitiv bedienen lassen. Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur ist Standard und erfüllt ihren Zweck, obwohl sie nur wenige Helligkeitsoptionen bietet.

Das Tastengefühl ist gerade noch in Ordnung. Die einzelnen Tasten haben einen guten Hubweg, aber der Anschlag der Tastatur ist weich und leise. Aber ich würde ein bisschen mehr taktiles Feedback bevorzugen. Trotzdem ist die Tastatur funktionell und ich konnte ohne Probleme mit hoher Geschwindigkeit tippen.

Das Notebook ist mit einem riesigen Touchpad ausgestattet, das fast 15 Zentimeter breit und 10 Zentimeter hoch ist. Touchpads von ähnlicher Größe finden Sie bei Konkurrenten wie dem Dell XPS 16 oder dem Razer Blade 16. Doch beide sind teurere Laptops, entsprechend ist es schön, ein großes Touchpad bei einem Laptop der oberen Mittelklasse zu sehen. Die Oberfläche des Touchpads war reaktionsschnell, und ich hatte keine Probleme mit unbeabsichtigten Eingaben.

Display und Audio

Jedes Asus Zenbook S 16 wird mit einem OLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 2.880 x 1.880 Pixeln ausgeliefert, der wie andere moderne OLED-Displays hinreißend schön aussieht. Er hat ein praktisch unendliches Kontrastverhältnis, eine große und lebendig wirkende Farbskala und eine bessere HDR-Leistung als frühere OLEDs, da er jetzt bis zu 500 nits Helligkeit in HDR-Highlights erreichen kann. Es ist ein ausgezeichnetes Display für die meisten Aufgaben.

Da es sich jedoch um ein glänzendes Display handelt, sind Blendeffekte ein Problem, das durch die relativ geringe SDR-Helligkeit des Displays von bis zu 344 nits noch verschlimmert wird. OLED ist einem IPS-LCD-Display in den meisten Situationen immer noch überlegen, aber in hellen Räumen kann sich das Display als schwierig lesbar erweisen.

Das Display ist ein Touchscreen, der zwar in einem Clamshell-Notebook nur von begrenztem Nutzen ist, aber dennoch eine nützliche Alternative zum Touchpad darstellt. Das Display bietet außerdem eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hertz, was bei 3D-Spielen für flüssige Bildraten sorgt – sofern die Grafik mithalten kann. Darüber hinaus unterstützt er AMD FreeSync Premium Pro, die Technik synchronisiert Grafikkarte und Monitor und sorgt so für weniger Ruckler.

Ein nach oben gerichtetes Lautsprechersystem befindet sich über der Tastatur. Die Audioqualität ist bei niedriger Lautstärke klar und deutlich, verschlechtert sich aber bei höherer Lautstärke. Dann nehmen die Bässe eine abrupte, druckvolle Qualität an, während die Höhen unangenehm werden. Für Podcasts sind die Lautsprecher in Ordnung, aber Musik, Filme und andere Unterhaltungsangebote klingen in höheren Lautstärken eher unangenehm.

Webcam, Mikrofon und Biometrie

Eine 1080p-Webcam ist in den oberen Rahmen des Asus Zenbook S 16 gequetscht. Sie liefert eine gute Videoqualität mit attraktiver Farbwiedergabe und angemessener Schärfe, obwohl sie, wie die meisten Webcams, ohne angemessene Beleuchtung körnig aussieht. Das Mikrofonarray hat klaren und deutlichen Ton aufgenommen und ich musste nicht laut sprechen, um mit einer akzeptablen Lautstärke aufzunehmen.

Die biometrische Anmeldung ist über Microsofts Windows Hello Gesichtserkennung möglich. Damit können Sie sich schnell und einfach am Notebook anmelden, ohne einen Passcode oder eine PIN einzugeben. Das Notebook unterstützt auch die Anwesenheitserkennung, damit kann sich das Notebook sperren oder den Bildschirm ausschalten, wenn Sie sich von ihm entfernen. Diese Funktion kann die Akkulaufzeit verlängern, wenn Sie sich gelegentlich von Ihrem Notebook entfernen, während es im Akkubetrieb läuft.

Konnektivität

Auf der linken Seite des Asus Zenbook S 16 finden Sie zwei USB-C-4.0-Anschlüsse. Beide unterstützen den alternativen DisplayPort-Modus und die Stromversorgung. Damit kann jeder Anschluss zum Aufladen des Laptops oder zum Ansteuern eines externen Displays verwendet werden. Das mitgelieferte 65-Watt-Ladegerät des Laptops kann das Gerät über jeden dieser Anschlüsse aufladen.

Die USB-C-Anschlüsse werden von nur einem USB-A-Anschluss ergänzt, was eine kleine Enttäuschung ist. Ich hätte mir einen zweiten USB-A-Anschluss gewünscht, wie er beim Acer Swift Edge 16 vorhanden ist. Doch bei einigen Konkurrenten gibt es überhaupt keine USB-A-Anschlüsse mehr. Vorhanden sind hingegen ein HDMI 2.1-Anschluss, ein SD-Kartenleser und eine 3,5-Millimeter-Audiobuchse. Insgesamt ergibt sich eine gute Auswahl an Anschlussmöglichkeiten.

Auch die drahtlose Konnektivität ist gut. Das Notebook unterstützt Wi-Fi 7, die neueste Version des WLAN-Standards, und Bluetooth 5.4, die neueste Version von Bluetooth. Dies sollte das Notebook zukunftssicher für drahtlose Verbindungen machen.

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