Schlanker Laptop mit Hitzeproblemen

Asus Zenbook S 16 im Test

Matthew S. Smith ist ein freiberuflicher Technikjournalist mit 15 Jahren Erfahrung in der Rezension von Unterhaltungselektronik. Seine Arbeiten sind auf PCWorld, Wired, Ars Technica, Digital Trends, Reviewed, IGN und Lifewire zu finden. Matthew befasst sich außerdem mit KI und dem Metaversum für IEEE Spectrum und betreibt Computer Gaming Yesterday, einen YouTube-Kanal, der sich der PC-Gaming-Geschichte widmet.
Michael Söldner schreibt News zu den Themen Windows, Smartphones, Sicherheit, Hardware, Software, Gaming, Auto sowie Raumfahrt auf pcwelt.de.

Leistung

Der AMD Ryzen AI 9 365 ist der leistungsschwächste der AI-9-Chips. Aber auf dem Papier wirkt er dennoch beeindruckend. Er verfügt über insgesamt zehn Zen-5-Kerne, vier herkömmliche und sechs stromsparende Cores. Außerdem verfügt er über eine integrierte AMD Radeon 880M Grafik mit 12 Recheneinheiten.

Der neue Chip von AMD und das Asus Zenbook S 16 haben einen schlechten Start im PCMark 10, einem synthetischen Multi-Workload-Test. Hier liegt das Zenbook mit einem Ergebnis, das deutlich unter dem der meisten seiner Konkurrenten liegt, hinter dem Intel Core Ultra 7 zurück und schlägt den Intel Core Ultra 5 125H im Lenovo Yoga 7i 16-Zoll nur knapp. Das Ryzen AI 9 Label impliziert, dass das Notebook eine Spitzenleistung liefert, aber das ist hier nicht der Fall.

Das Ergebnis ist im Cinebench R23 nicht viel besser, wo das Zenbook mit seinem Multi-Core-Ergebnis weit hinter Konkurrenten wie dem Dell Inspiron 16 Plus zurückbleibt, obwohl es den Intel Core Ultra 5 125H schlagen kann. Das ist vielleicht keine Überraschung, denn der Ryzen AI 365 mit 10 Kernen hat im Vergleich zum Intel Core Ultra 7 155H mit 16 Kernen eine geringere Kernanzahl. Dennoch ist der Vorsprung von Intel hier bemerkenswert.

asus-zenbook-s-16-handbrake
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Handbrake liefert weitere schlechte Nachrichten, da das Zenbook im Vergleich zu anderen 16-Zoll-Laptops wieder einmal bescheidene Ergebnisse erzielt. Es ist schwierig, etwas Positives über dieses Ergebnis zu sagen: Es ist einfach nicht genug Leistung vorhanden.

Insgesamt beeindruckt die Prozessorleistung des AMD Ryzen AI 9 365 nicht. Verstehen Sie mich nicht falsch: Er ist für die meisten Aufgaben sicherlich noch gut geeignet und fühlt sich im täglichen Gebrauch flott an. Das Zenbook S 16 beeindruckt jedoch nicht bei Multi-Core-Tests und scheint generell langsamer zu sein als andere Laptops in diesem Preissegment.

Das mag seltsam erscheinen, denn der AMD Ryzen AI 9 365 ist ein neuer Chip. Seine Leistung scheint jedoch ein Seitwärtsschritt gegenüber dem AMD Ryzen 7 8840U zu sein. Das lässt die Entscheidung von AMD, diesen Chip als “Ryzen AI 9” zu bezeichnen, etwas irreführend erscheinen. Dieser Chip ist weit von der Leistung eines Flaggschiffs entfernt, aber er bekommt den Namen eines Flaggschiffs.

Der AMD Ryzen AI 9 365 verfügt über eine integrierte AMD Radeon 880M Grafiklösung mit 12 Recheneinheiten. Sie ist dem Vorgängermodell Radeon 780M recht ähnlich, was sich auch in der Leistung niederschlägt, obwohl sie auf die AMD RDNA 3.5 Grafikarchitektur aktualisiert wurde.

Die integrierte Grafikleistung des Asus Zenbook S 16 ist gut, aber weit davon entfernt, Rekorde zu brechen. Sie ist nicht spürbar besser als die vorherige Generation. Die integrierte Intel Arc-Grafik fällt oft zurück (obwohl wir bei einigen anderen Laptops eine bessere Leistung gesehen haben). Aber das Acer Swift Edge 16, das mit der vorherigen Radeon 780M von AMD ausgestattet war, hat die AMD Radeon 880M effektiv überholt. Das ist ein weiterer Seitwärtsschritt.

Das bedeutet nicht, dass Sie keine PC-Spiele spielen können: Im Gegenteil, viele ältere Titel laufen ohne Probleme. Selbst Triple-A-Spiele wie “Cyberpunk 2077” sind spielbar, allerdings nur bei minimalen Bilddetails. Ich habe “Cyberpunk 2077” mit einer Auflösung von 1080p und niedrigen Details bei aktiviertem FSR gestartet und im Benchmark des Spiels durchschnittlich 34 Bilder pro Sekunde gesehen, mit einigen Einbrüchen unter 30 Bilder pro Sekunde. Das ist definitiv nicht das beste Erlebnis, aber es ist spielbar.

Akkulaufzeit

Asus packt einen bescheidenen Akku mit 78 Wattstunden in das Zenbook S 16. Das ist nicht viel für ein 16-Zoll-Notebook, aber der effiziente Ryzen-AI-Prozessor scheint das Beste aus der verfügbaren Leistung zu machen.

In unserem Standard-Akkutest, bei dem eine 4K-Datei des Kurzfilms “Tears of Steel” in einer Schleife abgespielt wird, haben wir mit dem Zenbook S 16 eine Akkulaufzeit von etwa 13,5 Stunden ermittelt.

Das ist ein solides Ergebnis für ein 16-Zoll-Notebook und übertrifft viele Konkurrenten, die wir kürzlich getestet haben, darunter das Acer Swift Edge 16 und das Dell Inspiron 16 Plus. Es zeigt, dass Verbraucher in dieser Preisklasse weiterhin die Wahl zwischen Leistung und Akkulaufzeit haben.

Die neue Welle von “Copilot Plus”-PCs mit Qualcomm-Chips, wie das Samsung Galaxy Book4 Edge, hat jedoch einen deutlichen Vorsprung bei der Akkulaufzeit. Viele Laptops mit Qualcomm-Chips erreichen oder übertreffen in unserem Test die 20 Stunden.

Preis und Verfügbarkeit

Das Asus Zenbook S 16 ist direkt beim Hersteller Asus erhältlich: Das Modell mit Ryzen AI 9 365 CPU, 24 Gigabyte RAM und 1 Terabyte SSD kostet 1.699 Euro. Das Upgrade auf 32 Gigabyte RAM ist direkt mit einem Upgrade der SSD auf 2 Terabyte sowie auf die Ryzen AI 9 HX 370 CPU verbunden. Der Preis liegt damit bei 2.099 Euro. Bei Amazon erhalten Sie ebenfalls das Modell mit Ryzen AI 9 365, 24 Gigabyte RAM, 1 Terabyte SSD und AMD Radeon 880M GPU für 1.699 Euro.

Fazit

Das Asus Zenbook S 16 ist ein attraktives Notebook, aber der Ryzen AI 9 liefert nur eine mittelmäßige Leistung und die Außentemperaturen erreichen unter Last Spitzenwerte von 55 Grad Celsius.

(PC-Welt/kk)

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