Im Herbst vergangenen Jahres hat das Marktforschungsinstitut IDC 385 deutsche Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zum Thema Storage-as-a-Service (StaaS) befragt. Die Interviews wurden mit IT- beziehungsweise Storage-Verantwortlichen geführt, wobei große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern (35 Prozent der Befragten) sowie Firmen aus der Fertigungsindustrie (31 Prozent der Umfrageteilnehmer) den größten Anteil hatten.
Von den Teilnehmern hatten sich bereits 68 Prozent mit dem Thema StaaS befasst, tatsächlich im Einsatz ist Storage-as-a-Service aber nur bei zwölf Prozent. Weitere 24 Prozent evaluieren derzeit eine Lösung, und 21 Prozent sind aktuell mit der StaaS-Einführung beschäftigt. elf Prozent hatten sich nach einer Evaluierung gegen Storage-as-a-Service entschieden.
In die folgende detaillierte Befragung wurden nur die 262 Unternehmen aufgenommen, die sich bereits mit StaaS auseinandergesetzt hatten.
Die allgemeinen Ergebnisse der Studie haben wir bereits vorgestellt, im Folgenden sollen die Erwartungen der Studienteilnehmer an Backup- und Archivierungs-Services näher beleuchtet werden.
Online-Backup: billiger und sicherer
Mit 53 Prozent ist Backup/Recovery das in der Umfrage am häufigsten genannte Einsatzfeld. Es hat zudem noch starke Überschneidungen zum Thema Datensicherheit, das mit 40 Prozent am zweithäufigsten genannt wurde. Geringerer Preis und größere Sicherheit sind dabei die Hauptargumente, die für das Outsourcen an einen Dienstleister sprechen. 59 Prozent der Befragten erwarten sich Einsparungen von zehn Prozent und mehr. Für 17 Prozent sind Kosten allerdings irrelevant. Bei ihnen stehen andere Faktoren wie die Replikation der Daten an einem sicheren Standort oder die im Service enthaltenen Sicherheitsfunktionen im Vordergrund.
Was die Art der Informationen angeht, die online gesichert werden sollen, halten sich strukturierte und unstrukturierte Daten mit jeweils 63 Prozent der Nennungen die Waage. Die Dateien stammen zudem hauptsächlich von Servern (52 Prozent), auf denen Windows-Betriebssysteme laufen (67 Prozent der Nennungen). Der hohe Anteil großer Unternehmen unter den Befragten kommt bei der Angabe des Speicherbedarfs zum Ausdruck: 23 Prozent der Studienteilnehmer müssen über 50 TB sichern, neun Prozent sogar mehr als ein PB. Die Zuwachsraten sind ebenfalls beachtlich: 56 Prozent der Befragten erwarten, dass ihr Backup-Volumen pro Monat um 100 GB und mehr steigt.
Was das Thema Datenverlust angeht, verstehen die Kunden keinen Spaß: 24 Prozent der Umfrageteilnehmer tolerieren keinerlei Datenverlust, weitere 17 Prozent wollen maximal eine Minute zwischen Systemausfall und Wiederherstellungspunkt hinnehmen. Angesichts einer Zahlungsbereitschaft von unter drei Euro pro GB bei der Mehrzahl der Befragten (siehe auch ChannelPartner 5/10, Seite 38) sind diese hohen Ansprüche bemerkenswert.
Bei Online-Archivierung steht Schnelligkeit im Vordergrund
Online-Archivierung landete mit 37 Prozent auf Platz drei der am häufigsten genannten Einsatzfelder für Storage-as-a-Service. Anwender erhoffen sich von dieser Dienstleistung vor allem eine schnellere Implementierung, dicht gefolgt von Preisvorteilen und dem orts- beziehungsweise zeitunabhängigen Zugriff auf die Daten. Auch die Hoffnung, mit der Auslagerung der Archivierungspflicht gesetzlichen Bestimmungen besser gerecht werden zu können, spielt eine große Rolle. Bei den Auswahlkriterien stehen konfigurierbare Zugriffsrechte, die physikalische Sicherheit der Storage-Einrichtungen und eine anpassungsfähige Ablagestruktur im Vordergrund. 71 Prozent der Befragten erwarten sich außerdem Einsparungen von zehn Prozent und mehr - und das, obwohl die Datenvolumen bei der Archivierung in der Regel höher sind als bei Backup. Erstaunlicherweise ist auch die Zahlungsbereitschaft für Online-Archivierungs-Services größer ist dies für Backup-Dienste der Fall ist: 49 Prozent der Studienteilnehmer wären bereit, zwei Euro und mehr pro GB und Monat zu bezahlen, bei Backup-Service wären nur 34 Prozent der Befragten so spendabel. (haf)