Im Versandhandel

Deutsche bestellen lieber online

24.02.2009
Fast 31,5 Millionen Deutsche kaufen online, Internet-Banking betreiben 24 Millionen. Doch viele kleinere Firmen schöpfen die E-Commerce-Potentiale bei weitem nicht aus.
2008 gingen im Versandhandel erstmals mehr als 50 Prozent aller Warenbestellungen online ein
2008 gingen im Versandhandel erstmals mehr als 50 Prozent aller Warenbestellungen online ein
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In die Stadt zum Shoppen gehen oder doch lieber bequem online bestellen? Eine aktuelle Studie des deutschen Versandhandels (bvh) belegt: 31,44 Millionen Online-Käufer bewirkten, dass in 2008 erstmals mehr als 50 Prozent aller Warenbestellungen online eingingen. Dabei gaben die Deutschen für Waren und Dienstleistungen im Internet rund 19,3 Milliarden Euro aus.

"Als Wirtschaftsform ist E-Commerce auf dem Vormarsch - mit einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", so Andreas Rebetzky, Director Global Information Technology bei Bizerba. So werden CDs immer häufiger im Internet bestellt. Hier übernehmen vor allem die so genanntem 'digital natives', also junge Menschen die mit dem Web groß geworden sind, die Vorreiterrolle.

"Bewegte Bilder und Internet-Fernsehen stellen dabei Produkte auf ganz neue Art und Weise dar", sagt Thomas Lipke, Vorsitzender des Ausschusses E-Commerce im bvh: "Social-Commerce wird immer wichtiger, denn die Menschen möchten durch Empfehlungen oder Kommentare die Meinungen anderer Käufer in ihre Kaufentscheidung einbeziehen können."

Doch fest steht: Die Branche lebt wie kaum eine andere vom Vertrauen ihrer Nutzer. Zwar hat sich auch bei der älteren Generation der 'digital immigrants' das Internet-Banking mittlerweile verbreitet, derzeit gibt es laut Bitkom über 24 Millionen Online-Konten. Doch das Vertrauen der Online-Gemeinschaft in den Datenschutz erlebt derzeit herbe Rückschläge.

Der Plan von Union und SPD, dem Bundeskriminalamt bei Online-Durchsuchung von Computern mehr Freiraum einzuräumen, verunsichert die Nutzer und ruft die IT-Wirtschaft auf die Barrikaden. "Die Politik muss dafür sorgen, dass bei der Kriminalitätsbekämpfung das Vertrauen unbescholtener IT-Nutzer in ihrer Privatsphäre nicht leidet", fordert Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.

Aber nicht nur die Benutzer kämpfen mit ihrem Vertrauen, auch viele Unternehmen plagen sich mit offenen Fragen. Zwar verkauft mittlerweile jedes zweite mittelständische Unternehmen online, so eine neue Studie des Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG). Doch trotzdem schöpfen die meisten die Potenziale vieler Internetoptionen nur ansatzweise aus. Der Grund: Kleine und mittlere Unternehmen geben zum Thema E-Business erheblichen Informationsbedarf an. Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern nannten dabei vor allem Online-Recht sowie Netz- und Informationssicherheit als bedeutendste Themen. (rw)

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