Foto: 004
Im Umfeld der Meldung über die Zahlungsunfähigkeit von Getgoods erreichte ChannelPartner nun die Nachricht, dass die Mitte Oktober von dem Elektronikversender gemeldete Übernahme der 004 Trading GmbH bisher nicht vollzogen wurde. „Der Kaufbetrag ist bisher nicht geflossen“, berichtet Michael Gerke, COO des E-Commerce-Dienstleisters 004 GmbH. „Wir haben deshalb vor zwei Tagen eine entsprechende Mahnung rausgeschickt. Nach dem Bekanntwerden der Insolvenz von Getgoods haben wir unseren Anwalt nun gebeten, eine Rückabwicklung des Kaufvertrags in die Wege zu leiten.“
Gerke betont, dass die 004 Trading GmbH deshalb auch in keiner Weise von der Zahlungsunfähigkeit von Getgoods mitbetroffen sei. Es sei ohnehin vereinbart gewesen, das in die Gesellschaft ausgegliederte Handelsgeschäft solange weiterzuführen, bis Getgoods zu einer Konsolidierung des übernommenen Geschäftsbereichs in der Lage gewesen wäre. Diese Regelung ist durch die Insolvenz von Getgoods nun allerdings hinfällig.
„Natürlich ist es ärgerlich, dass wir im letzten halben Jahr praktisch für die Tonne gearbeitet haben“, erklärt Gerke zu der geplatzten Übernahme, „wirtschaftliche Schwierigkeiten entstehen dadurch für uns aber nicht.“ Die 004 GmbH hatte von Februar bis August 2013 ein Insolvenzplanverfahren durchlaufen – nicht zuletzt aufgrund des Rückzugs des Kunden Deutsche Telekom, für welchen die 004 Trading GmbH bis Ende 2012 den T-Online-Shop betrieben hatte. Mit dem Verkauf der 004 Trading an Getgoods wollte sich die 004 GmbH vom Handelsgeschäft lösen und komplett auf den E-Commerce-Dienstleistungsbereich konzentrieren.
„Wir bleiben auch weiter dabei, dass wir uns auf unsere Kunden und nicht auf das Handelsgeschäft konzentrieren wollen“, erklärt Gerke gegenüber ChannelPartner. Wie der 004-COO einräumt, werde das Unternehmen die Trading-Tochter aber nun erst einmal in Eigenregie weiterführen. Unmittelbarer finanzieller Schaden entstehe 004 dadurch allerdings nicht: „Wir haben uns bereits im Rahmen des Insolvenzplans mit der Telekom geeinigt. Wenn wir die Trading verkauft hätten, hätte die Telekom von uns Geld erhalten.“ Da dies nun erst einmal nicht der Fall ist, werde auch kein Geld an die Deutsche Telekom fließen. Die 004 Gmbh werde dagegen nun nach einem neuen Käufer für ihre Handelssparte suchen. (mh)
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