Stellen Sie sich auf den Prüfstand

Wie widerstandsfähig sind Sie?

23.07.2013

Faktor 1: Emotionssteuerung

Wenn sich ein Call-Center-Mitarbeiter wegen eines unhöfflichen Anrufers ärgert und nicht zurück schreit, steuert er seine Emotionen. Wenn eine Flugbegleiterin trotz großer privater Probleme zur Arbeit geht und die Kunden anlächelt, steuert sie ihre Emotionen. Wenn eine Führungskraft mit dem anstehenden Veränderungsprojekt nicht einverstanden ist und trotzdem versucht, seine Mitarbeiter dazu zu motivieren, steuert sie ihre Emotionen.

Emotionssteuerung beschreibt also die Fähigkeit, unter Druck ruhig zu bleiben. Resiliente Menschen nehmen ihre Gefühle bewusster wahr, als andere Menschen erkennen diese und können diese durch unterschiedliche Verhaltensweisen und Techniken steuern. Meist geschieht das unbewusst. Sie können dies auch, wenn sie sehr große persönliche Herausforderungen zu bewältigen haben oder schwere Rückschläge erleben. Ihre Leistungsfähigkeit wird entsprechend nur wenig durch ihre Emotionen beeinträchtigt.

Faktor 2: Impulskontrolle

Der Kopfstoß von Zidane gegen Materazzi im Finale der Fußball-WM 2006 ist eines der eindrucksvollsten Beispiele für verlorene Impulskontrolle und die negativen Konsequenzen, die dies nach sich ziehen kann. Es hat ihn und seine Mannschaft weniger erfolgreich gemacht. Impulskontrolle beschreibt also die Fähigkeit, sein eigenes Verhalten in Drucksituationen zu steuern. Darüber hinaus beschreibt dieser Faktor die Fähigkeit, sich, in unseren immer komplexer werdenden Arbeitsumfeldern, über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe zu konzentrieren und nicht permanent, z.B. von eingehenden E-Mails, ablenken zu lassen.

Menschen mit hoher Impulskontrolle haben eine klare Strategie, um Ziele zu erreichen, planen im Voraus, folgen nicht gleich ihren ersten Impulsen und geben in der Regel seltener auf, wenn etwas nicht gut läuft. Sie bringen Dinge zu Ende und erleben darüber eine große Zufriedenheit. Sie sind also, auch wenn kaum jemand diesen Begriff mag, vor allem diszipliniert.

Faktor 3: Kausalanalyse

Kausalanalyse beschreibt die Bereitschaft ein Problem, zeitlich und inhaltlich, gründlich und treffend zu analysieren. Diese Fähigkeit hilft Menschen dabei, den selben Fehler nicht wieder und wieder zu machen und nicht zu früh aufzugeben. Also ihre Ressourcen zu verschwenden. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn Menschen auf der Basis dieser Analyse, die Gründe für Erfolge und Misserfolge treffend einschätzen können. Wenn sich ein Mensch zum Beispiel aufgrund eines für ihn spezifischen "Denkstils" immer die Schuld für einen Rückschlag gibt und gleichzeitig Erfolge immer auf den Zufall zurückführt, wird dies zu wenig Motivation und zu wenig positiven Gefühlen führen.

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