Stellen Sie sich auf den Prüfstand

Wie widerstandsfähig sind Sie?

23.07.2013

Faktor 4: Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit beschreibt unseren Wunsch Herausforderungen anzunehmen und unsere Überzeugung, dass wir durch unser eigenes Handeln, Dinge verändern können. Menschen mit hohen Werten auf diesem Faktor erwarten, dass sie Dinge gut machen werden und engagieren sich entsprechend intensiv, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Sie bevorzugen, statt Routinetätigkeiten, Aufgaben, die eine Herausforderung für sie darstellen, auch wenn dies vielleicht erst einmal mit einer erhöhten Anspannung verbunden ist.

Faktor 5: Realistischer Optimismus

Realistischer Optimismus beschreibt die Überzeugung, dass sich Dinge zum Guten wenden können und werden. Er beschreibt außerdem die Fähigkeit, auch in sehr schwierigen Situationen eine Sinnhaftigkeit und etwas Positives zu sehen und zu entdecken: das Glas Wasser ist in der Regel "halbvoll" und nicht "halbleer"! Realistisch optimistische Menschen zeigen entsprechend auch viel Nachsicht mit ihren Mitmenschen ("er hat halt einen schlechten Tag"). Wirklich resiliente Menschen schätzen aber gleichzeitig die Realität treffend ein, sind also nicht übertrieben optimistisch. Denn unrealistischer Optimismus kann im Gegenzug dazu führen, dass Menschen Risiken falsch einschätzen und somit falsche Entscheidungen treffen.

Faktor 6: Empathie

Empathie beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, sich auf der Basis von beobachteten Verhalten, in die psychologische und emotionale Lage eines anderen Menschen zu versetzen. Sinngemäß "fühlen" empathische Menschen "mit". Vielen Menschen fällt dies leichter, wenn sie schon einmal eine vergleichbare Situation, wie ihr Gegenüber erlebt haben.

Empathie hilft uns, mehr Verständnis für unser Gegenüber aufzubringen und ist zum Beispiel für Menschen, die häufig im Kundenkontakt stehen, äußerst hilfreich und eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Emotionssteuerung. So wird der weiter oben beschrieben Call-Center-Mitarbeiter wahrscheinlich weniger eigenen Ärger verspüren, wenn er sich bewusst macht, dass der Kunde tatsächlich in einer misslichen Lage ist und es ihm wahrscheinlich ähnlich gehen würde, wenn er der Kunde wäre.

Faktor 7: Zielorientierung

Dieser Faktor wird von Reivich und Shatté als "Reaching-Out" bezeichnet und ist mit Zielorientierung leider nur unzureichend übersetzt. Leider gibt es im Deutschen keinen Begriff, der diesen Resilienzfaktor besser beschreibt. Zielorientierung ist ein Maß dafür, wie gerne sich ein Mensch neue Ziele setzt und diese, überwiegend, unabhängig von der Meinung Anderer, verfolgt und umsetzt.

Menschen mit hohen Werten auf dem Faktor Zielorientierung, sind überzeugt, dass sie einen guten Job machen, sind neugierig und haben ein klares Bild von dem, was sie erreichen möchten. Sie unternehmen selbstbewusst, gelassen und konsequent "im Hier und Jetzt" die notwendigen Schritte, um ihre Ziele zu erreichen und verfallen eher selten in Tagträumereien. Sie sind auch nicht mit getriebenen Menschen zu vergleichen, die ihre Erfolge nie genießen können und sich eher kopflos von einer Herausforderung in die nächste stürzen. Denn dies sind häufig die Menschen, die im Laufe ihrer Karriere an einer Erschöpfungsdepression, also einem Burn-Out erkranken.

Zur Startseite