31. Welche Bildschirmgrößen sind bei HDTV zweckmäßig?
Bei HDTV können auf Grund der höheren Bildauflösung große Flachbildschirme (engl.: Flat Screen) oder Videoprojektoren (engl.: Beamer) verwendet werden. Übliche Bildschirmdiagonalen von Flachbildschirmen liegen zwischen 32 Zoll (= 82 Zentimeter) und 60 Zoll (= 152 Zentimeter). Bei Videoprojektoren haben sich Projektionsflächen mit Diagonalen über zwei Metern in der Praxis bewährt.
Als Betrachtungsabstand zum Bildschirm oder zur Projektionsfläche sollte etwa der doppelte Wert von deren Diagonale bzw. der 3- bis 4-fache Wert der Bildhöhe eingehalten werden.
32. Welchen Zusammenhang gibt es bei HDTV zwischen Bildschirmgröße und Bildauflösung?
Beide Werte sind voneinander unabhängig. Die Bildauflösung, also die Zahl der darstellbaren Bildpunkte, bestimmt sich durch den Aufbau des Bildschirms. Je größer der Bildschirm, desto größer sind auch die einzelnen Bildpunkte. Für große Bildschirme ist deshalb aus Gründen der Bildqualität eine hohe Bildauflösung (möglichst 1.920 x 1.080 Bildpunkte) empfehlenswert.
33. Welcher Unterschied besteht zwischen HDMI- und DVI-Anschlüssen?
Die Anschlüsse weisen unterschiedliche Bauformen auf, sind jedoch beide für HDTV geeignet. Über einen HDMI-Anschluss können Bild (Video) und Ton (Audio) sowie Steuersignale für angeschlossene Geräte der Unterhaltungselektronik übertragen werden, während DVI im Wesentlichen nur für Bildsignal ausgelegt ist. Aus diesem Grund wird bei DVI eine gesonderte Verbindung für das Tonsignal benötigt. Der DVI-Anschluss wird in absehbarer Zeit wohl nicht mehr verwendet, da sich HDMI als Weltstandard durchgesetzt hat.
34. Muss bei HDTV die Verbindung zwischen den verschiedenen Geräten (Empfänger, Flachbildschirm, Blu-ray-Spieler, Festplattenrecorder) über HDMI-Anschlüsse erfolgen?
Die Verbindung zwischen den Geräten kann über HDMI-Anschlüsse, aber auch über DVI-Anschlüsse erfolgen, da beide Schnittstellen für HD ausgelegt sind. Während bei HDMI Bild und Ton übertragen werden, ist bei DVI eine separate Verbindung für das Tonsignal erforderlich. Über SCART-Anschlüsse ist keine Übertragung von HD-Signalen möglich, weil diese Schnittstelle dafür nicht ausgelegt ist.
35. Wie können bei HDTV der Empfänger, der Festplattenrecorder und der Blu-ray-Spieler an einen Flachbildschirm oder Videoprojektor angeschlossen werden?
Die Verbindung sollte über HDMI-Anschlüsse mit Hilfe eines geeigneten HDMI-Kabels erfolgen. Weist der Flachbildschirm oder Videoprojektor nur einen HDMI-Anschluss auf, dann ist für den Anschluss der drei Geräte ein HDMI-Umschalter erforderlich. Dieser kann sich entweder automatisch auf eine der Quellen schalten oder es erfolgt eine manuelle Bedienung.
36. Welches HDMI-Kabel benötige ich um HDTV-Fernsehprogramme zu sehen?
Alle HDMI-Kabeltypen mit der Kennzeichnung "HDMI STANDARD" und "HDMI HIGH SPEED" sind geeignet.
37. Spielt es bei HDTV eine Rolle, welcher Bildschirmtyp für die Wiedergabe verwendet wird?
Grundsätzlich spielt die Technologie des Bildschirms keine Rolle, solange die für HDTV benötigte Bildauflösung realisierbar ist: Das ist heute bei allen Flachbildschirmen der Fall (etwa LCD, Plasma, OLED). Mit einem Röhrenbildschirm ist HDTV allerdings nicht darstellbar, weil Fernsehgeräte mit Bildröhren im europäischen Markt nur für die Wiedergabe von normal auflösendem Fernsehen (engl.: Standard Definition Television - SDTV) ausgelegt sind.
38. Welche Besonderheit weisen HDTV-Displays in 100-Hertz-Technik auf?
Bei HDTV-Displays in 100-Hertz-Technik werden statt der 50 Vollbilder pro Sekunde des Empfangssignals 100 Vollbilder pro Sekunde dargestellt. Diese Maßnahme soll zu einer einer subjektiven Verbesserung der Bildqualität führen. Inzwischen werden auch HDTV-Displays in 200-Hertz-Technik angeboten. Bei diesen werden 200 Vollbilder pro Sekunde dargestellt und damit versucht, eine weitere Verbesserung der Bildwiedergabe zu erreichen.
39. Was bedeutet Overscan?
Es handelt sich um den unterdrückten äußeren Rand einer Bildschirmdarstellung, damit ein sauberer Bildabschluss erreicht wird. Dieses Konzept stammt aus der analogen Fernsehübertragungstechnik mit Bildröhren, umfasst etwa sechs Prozent des gesamten Bildes. Overscan kommt zum Teil auch noch bei Flachbildschirmen zum Einsatz, obwohl hier theoretisch eine bildpunktgenaue Darstellung möglich ist. Bei Flachbildschirmen mit dem Logo "HD ready 1080p" kann das Overscan abgeschaltet werden.
40. Was ist HDCP?
Die Abkürzung steht für "High Bandwidth Digital Content Protection". HDCP verschlüsselt hochauflösende Bildsignale bei der Übertragung zwischen zwei Geräten. Damit sollen unzulässige Nutzungen wie die Erstellung von Kopien verhindert werden, weshalb HDCP üblicherweise als Kopierschutzverfahren bezeichnet wird. Kommt HDCP zum Einsatz, dann müssen alle beteiligten Geräte HDCP-zertifiziert sein, wobei die Verbindung zwischen den Geräten nur über HDMI- oder DVI-Anschlüsse erfolgen darf.
41. Warum kommt bei HDTV Kopierschutz zum Einsatz?
Viele digitale TV-Sendungen werden verschlüsselt, um wertvolle Inhalte vor unberechtigter Nutzung und / oder Verbreitung zu schützen. In der analogen Welt ging das Kopieren stets mit Qualitätsverlusten einher. Digitale Medien dagegen lassen sich in stets gleichbleibender Qualität beliebig oft vervielfältigen - und daraus erwächst ein hohes Risiko der Piraterie. Verschlüsselung und der Nachweis der Zugangsberechtigung (Fachausdruck: Conditional Access, "CA") können illegale Verbreitung wirksam verhindern. Da der Wert von HDTV-Programmen besonders hoch ist (höhere Produktions- und Verbreitungskosten, besondere Bild- und Ton-Qualität), setzen einige Anbieter Kopierschutz-Mechanismen bei HDTV ein. Die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter weisen darauf hin, dass für ihre HDTV-Angebote keine Verschlüsselung und kein Kopierschutz verwendet werden.
42. Was steckt hinter der Bezeichnung HD+?
HD+ ist ein zusätzliches Programm-Angebot privater Sender in hochauflösender Qualität (HD) über Satellit. Es wird von der HD PLUS GmbH, einer Tochter-Firma des Satellitenbetreibers SES ASTRA vermarktet. HD+ verwendet die bekannten HDTV Standards, die Verbreitung der HDTV-Programme erfolgt verschlüsselt. Für den Empfang von HD+ bestehen diese Optionen: über einen HD+ Receiver, ein CI Plus Modul für HD+ (für geeignete Fernseher) und über CI Modul für den Empfang mit älteren HD Receivern.
43. Was hat HD+ mit CI Plus zu tun?
Es besteht kein Zusammenhang. Die CI-Plus-Schnittstelle spielt lediglich dann eine Rolle, wenn der Nutzer für die HD+ Programme statt eines speziellen HD+ Receivers auf eine Modul-Lösung setzen möchte: Er benötigt dann für den Empfang ein TV-Gerät mit CI-Plus-Schnittstelle und ein entsprechendes HD+-Modul für die CI-Plus-Schnittstelle. Dies ist grundsätzlich keine Besonderheit von HD+.
Weitere Informationen über CI Plus bietet eine gemeinsame Veröffentlichung der Deutschen TV-Plattform, des ZVEI-Fachverbandes Consumer Electronics und der GfU, die auf den Webseiten der Partner zur Verfügung stehen.
44. Wie steht es mit der Einspeisung von HDTV-Angeboten in Kabelnetze?
In den meisten Kabelnetzen in Deutschland sind die HD-Programme der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, vielfach auch HD-Programme des Abo-TV-Anbieters Sky verfügbar.
HD-Programme der werbefinanzierten Privatsender werden in einigen Kabelnetzen schon angeboten. Es ist davon auszugehen, dass alle Kabelnetzbetreiber in nächster Zukunft mehr HD-Programme, darunter die der Privatsender zur Verfügung stellen werden; wann und zu welchen Konditionen ist aber noch nicht bekannt. Informationen über die jeweilige Situation sind beim regionalen Kabelnetzbetreiber erhältlich.
45. Welche Kosten verursacht HDTV?
Neben den Kosten für die Geräte-Ausstattung fallen bei den Zuschauern verschiedene Kosten für HDTV an: Die Kosten für öffentlich-rechtliche HD-Sender sind in den Rundfunkgebühren enthalten, die jeder Fernsehhaushalt in Deutschland zahlt. Die Kosten für weitere HDTV-Pakete von Privatsendern über Kabel, Satellit oder DSL variieren je nach Verbreitungsart, Empfangsgebiet und Leistungsumfang. (GfU / awe)