von Simon Pfau und Erwin Breneis (VMware Deutschland)
Wie der ransfer von VMware zu Hyper-V im laufenden Betrieb funktioniert, hat ChannelPartner an anderer Stelle bereits gezeigt. Heute geht es um den Umstieg in umgekehrter Richtung..
Bei der Umstellung auf vSphere möchte der IT-Administrator bestehende, auf Hyper-V basierende virtuelle Maschinen (VMs) nicht verlieren. Der Übergang in die neue vSphere-Umgebung soll dabei gleichzeitig ohne nennenswerte Downtime sowohl physischer als auch virtueller Systeme ablaufen. Für diese Aufgabe stellt VMware das kostenfreie Tool vCenter Converter in der Version 5.5 bereit. Es konvertiert physische und virtuelle Maschinen anderer Hypervisoren auf vSphere oder VMware Workstation/Fusion. Der Converter kommt dabei in vielen Fällen fast ohne Downtime aus. Das Tool nutzt die Snapshot-Features moderner Windows-Betriebssysteme und kann damit eine laufende physische oder virtuelle Instanz in eine VMware VM konvertieren.
Viele Wege der Konvertierung
Um eine Hyper-V-VM nach vSphere zu transferieren genügt es, innerhalb der VM den Converter einzurichten. Der VMware Converter befördert die VM wahlweise direkt in einen vSphere-Cluster oder sichert die erzeugten VMDK- und VMX-Dateien auf einer Netzwerkfreigabe. Bei der Konvertierung fügt das Programm die nötigen VM-Treiber für SCSI-, Grafik- und LAN-Adapter in die zu übertragende Maschine ein. Der Verwalter kann bei diesem Vorgang direkt die Zielnetzwerke angeben und die virtuelle Hardware-Konfiguration anpassen. Auf Wunsch installiert der Converter auch die VMware Tools automatisiert.
Für Hyper-V-Umgebungen kennt der VMware Converter zudem noch einen weiteren Weg: Das Tool kommuniziert direkt mit dem Hyper-V-Server selbst und kann alle dort registrierten VMs für vSphere konvertieren. Dazu kann der Converter direkt auf der Hyper-V-Maschine oder einem anderen Windows-Server innerhalb der Domain arbeiten. So lassen sich auch VMs von GUI-losen Hyper-V-Servern abziehen. Vor der eigentlichen Übertragung richtet der Converter via RPC lediglich einen kleinen Agenten auf der Hyper-V-Maschine ein.
Dieser Prozess setzt dann allerdings voraus, dass die zu übertragenden Maschinen nicht zeitgleich produktiv laufen. Am Ende der Umstellung von Hyper-V nach vSphere kann der Systemverwalter den Hyper-V-Dienst des Hostsystems über die Rollenverwaltung entfernen und nach einem Neustart den ehemaligen Hyper-V-Host selbst in eine VMware-Maschine übertragen.
Eine weitere Möglichkeit zur Portierung besteht darin, Images von Microsoft Virtual PC/Server, Symantec BackupExec, Acronis True Image und weiteren direkt anzusprechen und in VMware VMs zu konvertieren.
Neben dem kostenfreien Converter-Tool von VMware stehen im Internet auch eine Reihe kostenpflichtiger oder freier Tools zur Auswahl, die VHD-Dateien in VMDKs umwandeln oder auf andere Art und Weise Hyper-V-Maschinen zu vSphere übertragen.
Für Administratoren, die bereits ein vCenter betreiben, gibt es zudem die Möglichkeit, den vCenter Multi-Hypervisor Manager nicht nur fürs Management von Hyper-V Host aus dem vCenter zu verwenden, sondern auch für die Migration der Hyper-V VMs auf vSphere Hosts. Nähere Details dazu finden Interessenten auf der Community-Site von VMware.
Der umstiegswillige Administrator hat also eine reiche Auswahl an Tools, um den Übergang von Hyper-V zu vSphere meistern. (rb)
- Das Prinzip der Virtualisierung
Dank Virtualisierung können die heutigen x86-Computer mehrere Betriebssysteme und Anwendungen ausführen. Dies ermöglicht eine einfachere und effizientere Infrastruktur. Anwendungen werden schneller bereitgestellt, Performance und Verfügbarkeit erhöht und die Betriebsabläufe automatisiert. So lassen sich IT-Komponenten einfacher implementieren und kostengünstiger verwalten. - Universitätsklinikum Aubagne
Durch Virtualisierung hat das Krankenhauspersonal des Universitätsklinikums an jedem Krankenbett direkten Zugriff auf die benötigte elektronische Patientenakte, die immer den gegenwärtigen Gesundheitszustand des Patienten widerspiegelt. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Krankenhauspersonal effizienter arbeitet und die Kosten jeder Gesundheitsleistung reduziert wurden. Außerdem erleichtert das die Rezeptausstellung und die Medikamentenbestimmung. Foto: Universitätsklinikum Aubagne - Cancer Research U.K.
Durch Virtualisierung konnte Cancer Research UK die Zahl physischer Server um etwa 60 Prozent reduzieren und damit die Kosten für die Verwaltung der IT-Infrastruktur senken. - OVH Rechenzentrum
OVH zählt zu den größten Rechenzentrumsanbietern in Europa. In den zwölf Rechenzentren mit individuellem Design – wie zum Beispiel das Rechenzentrum, das sich in einer Sammlung von alten Schiffscontainern befindet – werden Daten von über 700.000 Unternehmen gespeichert, darunter Radiostationen und Firmen aus der Spielindustrie. OVH verfügt über 8.000 hochgradig virtualisierte Server und kann daher neue IT-Services oder Speicherplatz aus der Cloud in wenigen Minuten entwickeln. Ohne Virtualisierung würde ein Rechenzentrum wie jenes bei OVH 30-mal mehr Platz und 95% mehr Energie brauchen sowie auch 75% höhere Kosten verursachen. Foto: OVH Rechenzentrum - Universitätsklinikum Leipzig
2008 startete die IT-Abteilung ein langfristiges IT-Projekt zur Steigerung der Effizienz und Senkung der IT-Kosten, um die wichtigsten Dienstleistungen im Gesundheitswesen und die Patientenversorgung zu verbessern. Virtualisierung ermöglicht es den Ärzten heute, sehr schnell auf Patientenakten zuzugreifen, wodurch sie im Notfall eine genauere Diagnose erstellen können. Foto: Universitätsklinikum Leipzig - DAV Summit Club
Der DAV Summit Club organisiert geführte Wandertouren für rund 10.000 Kunden pro Jahr. Da über 95 Prozent der Kunden ihren Urlaub online buchen, ist der DAV Summit Club in hohem Maße von seinem IT-System abhängig. Früher war die Webseite oft langsam und unzuverlässig. Seit November 2012 stellt VMware das technologische Rückgrat der IT-Umgebung. Nach der Virtualisierung der gesamten IT-Infrastruktur besuchen jetzt wesentlich mehr Leute die Webseite: 500 Unique Users pro Tag mehr. Foto: DAV - Universität Oxford
Die Oxford Universität unterhält rund 40 Colleges und 70 Lehrstühle. Jede dieser Abteilungen hat eigene Anforderungen an die IT. Deshalb bedeutet Virtualisierung für die Oxford Universität wesentlich mehr als bloße IT-Kostenreduzierung. Durch Virtualisierung kann die Forschung sicher, zugänglich und immer verfügbar bleiben. Virtualisierung unterstützt somit die Grundlagenforschung der Universität und stellt Backup sowie Erreichbarkeit von jedem beliebigen Ort aus für die Nutzer sicher. Foto: Universität Oxford - Energie Südbayern
Energie Südbayern GmbH (ESB) beliefert Kunden mit Erdgas und mit hundert Prozent Ökostrom aus Wasserkraft. Thomas Hofmann, IT-Leiter bei ESB: „Dank Virtualisierung können wir unsere Kunden auch bei schwankender Nachfrage konstant mit Energie versorgen. Zudem sparen wir viel Hardware, drosseln dadurch den Energieverbrauch unserer eigenen IT und haben ein sehr zuverlässiges IT-System.“ Foto: ESB GmbH - Das St. Edmund’s College in Hertfordshire
Paulo Durán, Direktor des Colleges: „Virtualisierung ermöglicht es den Kindern, mit ihren eigenen Laptops, iPhones und Android-Geräten auf das Schulnetzwerk zugreifen zu können. Dadurch sind sie während des Unterrichts wesentlich engagierter und sie erproben neue Arbeitsweisen sowohl im Klassenzimmer als auch zu Hause. Sie lernen auf diese Art und Weise wesentlich effizienter und eigenständiger. Durch die Virtualisierung der Desktop-PCs und Server werden wir in den nächsten acht Jahren etwa 75.000 Euro an Energie- und Wartungskosten einsparen. Dieses Geld investieren wir in die besten Lernmethoden für unsere Schüler und beschleunigen damit auch ihre Ausbildung." Foto: St. Edmund’s College in Hertfordshire