Führungskompetenz ausbauen
Je größer das Unternehmen wurde, umso klarer wurde: Hier muss etwas geschehen. Also entschied die Unternehmensführung 2005, ein Weiterbildungsprogramm für die Gruppenleiter zu starten. Die damals zehn Gruppenleiter in der Fertigung in Müllheim besuchten fortan Führungsseminare, in denen ihnen das noch fehlende Führungswissen vermittelt wurde.
Von einem dieser Seminare waren die Gruppenleiter besonders begeistert, da es ein Thema behandelte, das ihnen stark unter den Nägeln brannte: das Führen von Mitarbeitergesprächen. Also erteilte Thorsten Schardt dem Leiter des Seminars Stefan Bald, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal, einen weiteren Auftrag. Er sollte für die Führungskräfte Gesprächsrunden organisieren, in denen regelmäßig über die Themen Mitarbeiter- und Gesprächsführung gesprochen wird - und zwar anhand konkreter Beispiele aus dem Führungsalltag. Bald nennt ein solches Beispiel. In den Gesprächsrunden wurde unter anderem erörtert: Wie reagiere ich als Führungskraft, wenn ich registriere, dass zwei Mitarbeiter sich zerstritten haben und nicht mehr miteinander reden, obwohl dies zum Erfüllen der gemeinsamen Aufgabe nötig wäre? Wann spreche ich diesen "Konflikt" an und wie? Ein weiteres Gesprächsthema war: Wie sage ich einem Mitarbeiter, dass ich damit, wie er gewisse Aufgaben erledigt, nicht zufrieden bin, und zwar so, dass er sich - bildhaft gesprochen - nicht auf den Schlips getreten fühlt? Um so handfeste Dinge drehten sich die Treffen mit den Führungskräften, weshalb sie bei ihnen auf eine sehr positive Resonanz stießen. Denn die Führungskräfte spürten: Ich profitiere hiervon unmittelbar in meinem Führungsalltag.