Cell-Supercomputer
Auf der CeBit 2006 hat ein Konsortium, bestehend aus dem Forschungszentrum Jülich mit IBM und drei weiteren Forschungseinrichtungen, eine Echtzeit-Visualisierung eines schlagenden Herzens mit vier über Gigabit-Ethernet vernetzten Cell-Blades vorgeführt. Die Daten stammten von einem Computer-Tomografen (CT), und die Besucher konnten die Darstellung rotieren und Bereiche, wie das Blut, ausblenden. Diese komplexen und zeitintensiven Berechnungen überfordern heutige Systeme, so dass es zu Wartezeiten in der Darstellung kommt.
Ziel dieses Konsortiums ist, ein SMP-Cluster auf Basis des IBM Cell-Blades zu realisieren. Damit will das Konsortium einen deutschen Supercomputer auf den Markt bringen. IBM wird den bislang namenlosen Cell-Blade vermutlich noch im dritten Quartal 2006 verfügbar machen.
Die Stärke des Cell liegt nicht allein bei der hohen Rechenleistung und der hohen Datenübertragungsrate, sondern auch in der Vernetzung mit weiteren Cell-Prozessoren zu so genannten Clustern (Grid, HPC). Dazu bedarf es eines leistungsfähigen Interconnects zwischen den einzelnen Cell-Prozessoren, damit der Datenaustausch untereinander keinen Flaschenhals bildet. Mit dem BIF beziehungsweise I/O-Interface ist dieser Interconnect vorhanden. Dies erinnert in etwa an die damaligen Transputer der T800- oder T9000-Reihe der Firmen Parsytec oder Inmos, wobei diese den Fokus auf eine effektive Vernetzung untereinander legten.