Tipps zum Betrieb virtueller Server
Virtuellen Traffic messen
Zwar wird der Verkehr in physikalischen Netzwerken meist überwachen. Für virtuellen Traffic ist das aber nicht selbstverständlich, obwohl diese Daten für die Analyse von Performance-Problemen wichtig sind. Besonders wenn die Zahl der VMs jene der physikalischen Server um ein Vielfaches übersteigen kann, gewinnt die Kommunikation zwischen virtuellen Maschinen an Bedeutung. Tools wie Altor's Virtual Network Security Analyzer (VNSA) berücksichtigen auch die Inter-VM-Kommunikation oder den Traffic zwischen virtuellen Desktops. Dabei lassen sich die Anwendungen ermitteln, die für die größte Netzlast verantwortlich sind.
Laufzeit begrenzen
Virtuelle Maschinen lassen sich schneller und leichter in Betrieb nehmen als physikalische. Das kann in einer unkontrollierten Vermehrung von virtuellen Servern enden. Tools wie VKernel Capacity Analyzer machen auf alle VMs in einer bestimmten Umgebung aufmerksam. Damit lassen sich Zombie-VMs entdecken, die vermeintlich gelöscht wurden und dennoch munter weiterlaufen. Als gute Praxis hat sich erwiesen, dass eine neue VMs beispielsweise für Testzwecke gleich bei der Erstellung mit einem Ablaufdatum versehen wird. Danach wird sie für drei Monate geparkt. Wird sie in dieser Zeit nicht benötigt, wandert sie in das Backup-Archiv.
Virtuelle und physikalische Welten vereinen
Idealerweise sollten Management-Tools nicht nur zeigen, was in der virtuellen Umgebung passiert, sondern auch die Auswirkungen auf die physikalische Basis darstellen. Detaillierte Ansichten beider Systemtypen sollten zusammengeführt werden, um Korrelationen aufzuzeigen. So erkennt man, wenn problematische VMs bei ihrer Wanderung von Server zu Server immer wieder Schwierigkeiten verursachen.
Verschiedene Workloads auf einen Host
Verschiedene Applikationen haben unterschiedliche Profile bei der Auslastung von CPU, RAM, Netzwerk und Storage. Auch die tageszeitliche Auslastung hat je nach Anwendung andere Lastspitzen. Daher ist es günstiger, möglichst unterschiedliche Anwendungen auf einem Server zu konsolidieren, als sie funktional zu gruppieren. Bei der Gruppierung sollte man jedoch auch den Datenverkehr zwischen den VMs berücksichtigen und möglichst innerhalb des physischen Servers halten.
Gruppierung beim Einsatz von Live-Migration
Live-Migrations-Tools wie etwa VMotion von VMware erlauben es, eine virtuelle Maschine im laufenden Betrieb unverzüglich von einem Server auf einen anderen zu verschieben. Sinnvolle Kombinationen von Applikationen auf einem Server dürfen aber nicht durch den Einsatz dieser Technologie zerrissen werden. Vielmehr muss die Planung berücksichtigen, dass komplette Gruppierungen dem Live-Migrationsprozess unterzogen werden.