Ende April hat Trend Micro ein Security Assessment Tool für Office 365 und Endpunkte vorgestellt - unabhängig davon, welche Security-Software darauf gerade läuft. Nach der Analyse mit dem kostenlosen Online-Tool erhalten Unternehmen einen Bericht, der Einblicke in das aktuelle Sicherheitsniveau gibt. Damit Channel-Partner ihren Kunden den Service ebenfalls anbieten können, bietet Trend Micro umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten, darunter das White-Labeling mit eigenem Logo sowie die Erstellung einer individuellen URL. Ein Dashboard informiert Partner zudem über die Nutzung des Security Assessments durch ihre Kunden.
Natürlich möchte der Hersteller mit der Überprüfung einerseits auf Unzulänglichkeiten in der Security-Strategie aufmerksam machen, andererseits aber auch Ansatzpunkte für die Vertriebsmitarbeiter der Partner schaffen. Im Interview mit ChannelPartner erklärt Christina Decker, Head of Channel and Alliances bei Trend Micro, welche Produkte ihr Unternehmen zur Absicherung von Office 365 anbietet kann, wie die weiteren Pläne aussehen und welche Möglichkeiten sich für Vertriebspartner dadurch eröffnen.
In welchen Bereichen sieht Trend Micro generell Raum für ergänzende Lösungen bei der Nutzung von Microsoft Office 365 in Unternehmen?
Decker: Als Spezialist für Sicherheit sehen wir vor allem in diesem Bereich großen Bedarf an ergänzenden Lösungen. Trend Micro konnte im vergangenen Jahr knapp 12,7 Millionen bösartiger E-Mails blockieren, denen es zuvor gelungen war, die integrierten Sicherheitsmaßnahmen von Office 365 zu überwinden. Auch die zusätzlichen Sicherheitsfunktionen im Rahmen von E3- und E5-Plänen boten hier keinen vollständigen Schutz.
In welchen Bereichen hat Trend Micro Produkte für den Schutz von Office 365 im Angebot und wodurch zeichnen sich die aus?
Decker: Mit Trend Micro Cloud App Security haben wir eine Sicherheitslösung im Angebot, mit der Unternehmen ihre cloud-basierten Office-Anwendungen und Filesharing-Dienste wirkungsvoll absichern können. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf dem Schutz vor bösartigen E-Mails, die noch immer den mit Abstand wichtigsten Angriffsvektor darstellen.
Im Gegensatz zu E-Mail-Gateways scannt die Lösung auch interne Mails und kann somit auch Angriffe entdecken, die bereits stattgefunden haben und sich nun innerhalb des Unternehmens ausbreiten. Zudem können wir auch Business-E-Mail-Compromise-Versuche erkennen, bei denen sich Cyberkriminelle als Vorgesetzte ausgeben und so versuchen, Geld zu stehlen. Neben Office 365 bietet Cloud App Security übrigens auch Schutz für die Google G Suite, Box und Dropbox.
Richten sich diese Angebote an eine bestimmte Firmengröße oder sind sie allgemein hilfreich?
Decker: Sicherheit ist keine Frage der Unternehmensgröße. Dass kleine und mittlere Unternehmen für Cyberkriminelle nicht interessant wären, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Tatsächlich können ihre Angriffe jeden treffen. Cloud App Security bietet deshalb auch Schutz für Firmen jeder Größe.
Inwiefern unterstützt Trend Micro Managed Service Providern dabei, spezielle Office-365-Pakete für Kunden zu schnüren, die mehr umfassen, als das was Microsoft bietet?
Decker: Wir bieten ein umfassendes Portfolio von Lösungen "as a Service", mit denen Managed Service Provider verschiedenste Kundenanforderungen erfüllen können. Die Bereitstellung, Verwaltung und Abrechnung verläuft dabei einfach über zentrale, Cloud-basierte Tools.
Für Trend Micro Worry-Free Services Advanced ergänzen wir Cloud App Security noch um leistungsfähige Lösungen für den Schutz von Endpunkten und On-Premise E-Mails. Partner, die ihren Kunden noch größeren Mehrwert bieten möchten, erhalten mit Worry-Free XDR eine Lösung für Detection and Response über Endpunkte und E-Mails hinweg. Dabei bekommen Administratoren neben automatischen Ursachenanalysen auch Empfehlungen zur Beseitigung von Bedrohungen - alles in einer übersichtlichen Konsole.
Was ist derzeit der erfolgversprechendste Ansatzpunkt, mit dem Partner Neukunden für Lösungen im Umfeld von Office 365 gewinnen?
Decker: Wir haben erst vor kurzem einen neuen Security Assessment Service gestartet, mit dem Kunden ganz einfach kostenlos und online den Sicherheitsstatus ihrer Office-365-Umgebung sowie besonders gefährdeter Endpunkte analysieren können. Partner können diesen Service ihren Kunden mit ihrem eigenen Logo zur Verfügung stellen und erhalten dazu umfangreiche weitere Marketing-Materialien und Informationen. Wie eingangs erwähnt, finden wir regelmäßig Bedrohungen, die den Standard-Sicherheitsfunktionen entgangen sind. Mit dem Security Assessment adressieren Partner deshalb echte Kundenbedürfnisse und erhalten damit einen idealen Gesprächseinstieg.
Welche wichtigen Entwicklungen erwartet Trend Micro in dem Segment "ergänzende Lösungen für Office 365" im weiteren Verlauf des Jahres?
Decker: Wir erwarten hier zwei Entwicklungen: Erstens ist mit einer weiteren Zunahme an Bedrohungen für Office 365 zu rechnen. Schließlich stellt E-Mail noch immer den wichtigsten Angriffsweg dar und durch den hohen Verbreitungsgrad von Office 365 wird es für Kriminelle immer interessanter, diese Umgebungen gezielt anzugreifen. Dadurch werden Unternehmen zunehmend Bedarf an Sicherheitslösungen und -experten haben, um sich zu schützen.
Zweitens markiert Office 365 für viele Unternehmen den Einstieg in die Cloud. Wenn es Partnern gelingt, diesen effektiv zu schützen, können sie ihren Kunden die leider oftmals noch vorhandene Unsicherheit bezüglich der Cloud-Nutzung nehmen. In diesem Fall haben sie die Chance, von immensen Umsatzpotentialen rund um Cloud Computing und Cloud Security zu profitieren.
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