Akku unterwegs aufladen

Powerbanks – die praktische Stromversorgung für unterwegs

06.02.2017
Von Michael Steinert

Falsche Handhabung und mögliche Gefahren für einen Akku

Die meisten Akkus sind hauptsächlich anfällig für Probleme, die mit falscher Nutzung zusammenhängen, beispielsweise Überhitzung, Überladung oder Tiefentladung. Die Funktionalität des Gerätes kann dadurch stark beeinträchtigt werden und zu Verlust bezüglich der Kapazität führen, zu Verringerung der Lebensdauer und mitunter zur kompletten Betriebsunfähigkeit des Akkus.

1. Überhitzung

Dies ist vermutlich eine der Gefahren, die den meisten Nutzern mobiler Geräte inzwischen geläufig ist. Überhitzung kann verursacht werden durch Zufuhr einer zu hohen Stromspannung beim Ladevorgang, durch ein nicht für das Endgerät geeignetes Ladegerät oder schlicht durch zu langes Verweilen dieses Gerätes an der Ladestation, wenn der Ladevorgang längst beendet ist und trotzdem weiterhin Elektrizität zugeführt wird. Im schlimmsten Fall kann es durch Überhitzung zu einem Brand oder einer Explosion des Akkus kommen, weshalb Sie hier besonders aufpassen sollten.

2. Überladung

Das Problem der Überladung hängt eng mit der Überhitzung zusammen. Eine Überladung kann man zum Beispiel vermeiden, wenn Sie ein Ladegerät nutzen, das sich bei vollständiger Ladung automatisch abschaltet. Bessere Akkus verfügen zudem über einen Überladungsschutz und nehmen nach Abschluss des Ladevorgangs keinen weiteren Strom auf. Da aber weiterhin Energie zugeführt wird, die vom Akku nicht aufgenommen werden kann, kommt es bei Unachtsamkeit des Nutzers zu Überhitzung, was uns zum ersten Punkt zurückführt.

Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, wenn Sie den Ladevorgang in regelmäßigen Zeitabschnitten überwachen, um Überladung und Überhitzung möglichst gering zu halten oder bestenfalls ganz zu vermeiden, um eine lange Lebensdauer für den Akku zu gewährleisten.

3. Tiefentladung

Bei der Tiefentladung handelt es sich um Stromentnahme aus dem Akku bis zu dessen absoluter Erschöpfung. Es gibt verschiedene Gründe für eine Tiefentladung - von einem unpassenden oder defekten Ladegerät über einen überalterten Akku bis hin zum unbeabsichtigten Unterschreiten der Entladeschlussspannung, sofern sich das Gerät in diesem Fall nicht selbst abschaltet bzw. nicht vom Nutzer abgeschaltet wird.

Das Schadensausmaß einer Tiefentladung variiert: Es kann sich abhängig vom Typ des Akkus um keine bis geringe Schäden handeln. Mitunter reicht jedoch ein einziger dieser Vorfälle aus, um den Akku vollständig zu zerstören, weshalb hier Vorsicht geboten ist.

Vorbeugen können Sie einer Tiefentladung entweder durch die Verwendung eines Akkus mit Tiefentladeschutz oder indem Sie darauf achten, dass der Akku nicht mehr als 80 Prozent entladen wird, so dass die potentielle Tiefentladung gar nicht erst eintritt.

4. Falsche Lagerung

Um die Ladung des Akkus über einen längeren Zeitraum bei Nichtbenutzung aufrechtzuhalten, ist es empfehlenswert, den Akku trocken und so kühl wie möglich zu lagern, am besten im Kühlschrank. Beispielsweise kann ein Lithium-Ionen-Akku bei einer Temperatur von 0 °C etwa 98 Prozent seiner Ladung für ein Jahr aufrechterhalten, bei 60 °C sind es nur 60 Prozent. Im Allgemeinen gilt also: Je höher die Umgebungstemperatur, umso mehr Ladung verliert der Akku.

Wie kann ein Akku schonend geladen bzw. entladen werden?

Um die Kapazität des Akkus, sowohl der Powerbank als auch des Endgeräts, lange im besten Zustand nutzen zu können, hier ein paar Tipps:

1. Den Akku nicht jedes Mal komplett laden und dann wieder entladen, stattdessen bei einem Ladestand von etwa 30 bis 70 Prozent halten.

2. Wenn der Akkustand über 70 Prozent liegt: keine „Schnellladung“, sondern warten, bis der Stand weiter gesunken ist und erst dann laden.

3. Wenn ein niedriger Akkustand von unter 30 Prozent angezeigt wird: nicht „mal kurz“ laden, sondern lieber für längere Zeit und dafür ausreichend.

4. Laden Sie Ihren Akku einmal im Monat komplett auf und entladen Sie ihn anschließend, ebenfalls komplett, für die Instandhaltung der Ladeelektronik.

5. Den Akku weder in Hitze (über 40 °C) noch in Kälte (-10 °C) lagern und auch bei Nutzung nicht zu lange solchen Temperaturen aussetzen.

6. Bei Ladung: Trennen Sie den Akku am Ende des Ladevorgangs zeitnah vom Netzteil, nicht angesteckt lassen.

7. Beim Kauf von neuen Akkus auf Qualität achten: Zahlen Sie besser ein paar Euro mehr als mit einem minderwertigen Ladegerät den Akku und das Gerät dauerhaft zu schädigen.

Auch wenn es durchaus mit Mühe verbunden ist, den Akkustand immer zwischen 30 und 70 Prozent zu halten und auch, wenn es immer wieder vorkommen wird, dass diese Werte verfehlt werden, ist dies auf Dauer die beste Art und Weise, den Akkus eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.

Zusammengefasst: Achten Sie auf Kapazität, Stromstärke und Spannung

Bei einer Powerbank kommt es auf drei Schlüsselfaktoren an: die Kapazität, die Stromstärke und die Spannung. Essentiell ist die Spannung: Die Ausgangsspannung der Powerbank muss unbedingt mit der Eingangsspannung des Endgerätes übereinstimmen. Untergeordnet, aber auch wichtig, sind die Stromstärke, die über die Geschwindigkeit des Ladevorgangs informiert, und die Kapazität, die benötigt wird, um den Akku im Endgerät mindestens einmal vollständig zu laden.

Wenn Sie sich beim Kauf einer Powerbank an diesen Hinweisen orientieren, steht der effizienten Nutzung nichts mehr im Weg. (Macwelt)

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