Wenn Betrüger über gefälschte E-Mails versuchen, an Ihre Daten zu kommen und Ihre Identität zu stehlen, spricht man vom "Phishing". Die Arag-Experten sagen Ihnen, woran Sie schädliche Mails erkennen und wie Sie sich verhalten sollten.
Vorsicht bei Versprechungen
Freuen Sie sich nicht zu früh, wenn die "Bundeszentrale für Steuern" Ihnen eine Steuer-Rückerstattung ankündigt. Es könnte eine Phishing-Mail sein. Es wäre fatal, auf sie zu antworten und womöglich persönliche Daten und Passwörter herauszugeben, um an den Geldsegen zu kommen. Da mag die Steuerrückzahlung noch so verlockend klingen.
Früher konnten Sie Phishing Mails an der ungelenken und fehlerhaften Formulierung erkennen. Da oft international agiert wird, nutzen Betrüger Übersetzungsprogramme für ihre Texte. Inzwischen sind die Angriffe subtiler geworden und die Ansprache ist häufig grammatikalisch korrekt. Stutzig machen sollte Sie aber, wenn Ihnen eine andere als die gewohnte Behörde oder Bank schreibt. Vor allem, wenn der Absender ähnlich klingt oder Zusätze in der Adresse hat.
Erste Hilfe bei Phishing
Normalerweise gehen Sie verantwortungsvoll mit Ihren Daten um, aber dennoch ist es passiert: Sie sind auf einen Betrüger hereingefallen. Jetzt ist Eile geboten. Wenn Sie auf einer gefälschten Bank-Seite Daten eingegeben haben, melden Sie sich bei Ihrer Bank und lassen das Konto sperren. Ändern Sie sofort Ihre PIN. Haben Sie eine TAN übermittelt, können Sie das mit dieser probieren und sie gleichzeitig "verbrauchen". Das geht aber nur, wenn Sie nur eine TAN preisgegeben haben. Kennt der Betrüger mehrere Ihrer TANS, kann er den Zugang wieder freischalten.
Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei. Wer sich unbefugt Zugang zu besonders gesicherten Daten verschafft, macht sich strafbar. Auch Phishing ist eine Straftat. Der Einsatz von gestohlenen Zugangsdaten ist als Computerbetrug strafbar. Dem Täter droht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Sie helfen der Polizei und Ihrer Bank, wenn Sie die schädliche Mail zur Verfügung stellen. Melden Sie den Vorfall möglichst auch einer Verbraucherzentrale. Diese haben ein wachsames Auge auf Phishing-Angriffe und können andere Internet-User warnen.
So beugen Sie Phishing vor
Die Welt wird immer vernetzter und die Orte, an denen man sich kostenlos ins digitale Universum einwählen kann, immer zahlreicher. Mal eben die Mails checken am Flughafen, aus dem Restaurant mit einem Foto vom leckeren Essen die Freunde beglücken oder im Hotel ein bisschen online shoppen, surfen oder das Online-Banking nutzen. Frei zugängliche Computer und WLAN machen das möglich. Dürfen Sie aber auch unterwegs auf Sicherheitsstandards vertrauen, die für Sie zu Hause selbstverständlich sind?
Möglicherweise nicht. Überlegen Sie daher genau, ob Sie Geldgeschäfte und wichtige geschäftliche Transaktionen wirklich durchführen wollen. Eine gute Lösung kann eine Surf-Flatrate fürs Ausland sein, die Sie auf Reisen unabhängig von öffentlichen Internetzugängen macht. Viele Anbieter haben Tages- oder Wochen-Flatrates im Programm.