Großer Vergleichstest: Multifunktionsgeräte auf Farblaser-Basis

Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.

Testvorbetrachtung

Die multifunktionalen Geräte auf Farblaserbasis unterliegen den gleichen Rahmenbedingungen wie ihre lediglich druckenden Kollegen. In diesem Preissegment trifft man in der Regel primär auf Multi-Pass-Druckwerke. Diese tragen beim Farbdruck die Farben seriell nacheinander auf. Das hat zur Folge, dass im Gegensatz zu Single-Pass-Systemen der Druck einer Farbseite ein Vielfaches der Zeit eines monochromen Drucks benötigt. Die dafür erforderliche Mechanik macht darüber hinaus nicht nur durch deutliche Geräuschentwicklung, sondern auch mit entsprechenden Vibrationen auf sich aufmerksam - je nach Modell unterschiedlich intensiv.

Bei Druck- beziehungsweise Kopiergeschwindigkeiten Benchmark-Ergebnisse im Nachkommastellenbereich zu vergleichen, ist bekanntermaßen müßig. Aber absolute Ergebnisse verdeutlichen doch den Leistungsunterschied in einem Klassement: Für den Druck eines 200-seitigen Dokuments im PDF-Format vergingen bei den Probanden zwischen 14 und 49 Minuten. Ein Unterschied, der wohl mit Fug und Recht als spürbar bezeichnet werden kann. Apropos spürbar, die Antrittsgeschwindigkeit aus dem Stromsparmodus bestimmt häufig die gefühlte Leistungsfähigkeit. Hier erreichten die Testkandidaten Werte zwischen 20 und 44 Sekunden für die Wiedergabe der ersten Seite aus dem Stand-by-Betrieb.

Zwar sind alle Testkandidaten netzwerkfähig, dennoch befinden sich auch Geräte darunter, die Host-basiert arbeiten. Das heißt, sie überlassen dem angeschlossenen Rechner die Datenaufbereitung. Meist beschränkt sich die Treiberunterstützung dieser Modelle auf die gängigen Windows-Versionen. Versteht sich ein Gerät hingegen auf PCL und Postscript, lässt sich zumindest von anderen Betriebssystemen aus darauf drucken. Prinzipiell ist der Faktor, ob Host-basiert oder nicht, bei Multifunktionsgeräten weit weniger entscheidend als bei Druckern. Denn wer sich für ein solches Gerät entscheidet, will ja in der Regel auch in den Genuss aller Funktionen kommen.

Da fügt sich der nächste Faktor nahtlos an, ein komfortabler Druckertreiber ist eine Sache, ein homogenes Softwarekonzept für ein Multifunktionsgerät aber eine weit größere Herausforderung. Schließlich möchte man alle Funktionen aus einer Oberfläche oder den entsprechenden Anwendungen ansteuern können, ein einfaches Zusammenpacken von entsprechenden Tools genügt da nicht.

Fotoqualität, wie man sie heute selbst von preiswerten Tintendruckern kennt, liefern Farblaserdrucker noch nicht. Technologiebedingt bleibt in der Regel das Raster beim Farblaserdruck mehr oder minder erkennbar. Wer hingegen das Foto als vielfältige Ansichtssache benötigt, Zielgruppe sind etwa Makler oder Gutachter, kann mit den aktuellen Geräten durchaus ansehnliche Ergebnisse erzielen.

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