Sie waren schon seit jeher die Highend-Geräte im Consumer- Bereich: Spielecomputer, die mit dediziertem Grafikbeschleuniger, übertakteten Chips und grenzwertiger Kühlung seit Larry Laffer und Co. auf Input warten, um Geschichten, Abenteuer, Simulationen oder Monsterschlachten zu bestehen.
Während bis vor Kurzem noch Spielecomputer mit Spielzeug verwechselt wurden, haben inzwischen die Hersteller den Trend zu komplett werksseitig optimierten Maschinen erkannt. Den Spieler freut es, kann doch das Murks-Risiko beim Selbstschrauben und der Spielefrust auf Muttis Windows-10-Home-Möhre verringert werden. Dass der Markt für Spiele den Hardwareverkauf antreibt, ist zwar nicht neu, wird aber von Medien immer wieder mit Verwunderung festgestellt. Die SSD-Blüte, der Grafikkarten-Boom und UHD als Quasistandard zeigen die „spielerische“ Verknüpfung zwischen Hard- und Software.
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Wo wären heute virtuelle Realität oder KI ohne Simulationen wie Cäsar, Age of Empires oder Sim City, wo die Display-Hersteller ohne den Anspruch an die Darstellung fotorealistischer Landschaften und Animationen aus den Kult-Games? Und man könnte noch viel weiter sein, hätten sich viele Entwicklerstudios nicht dem schnellen Geld mit alten Pixeln auf Android und Browsern zugewandt. Jetzt scheinen die Hardcore- Gamer wieder zurück zu sein.
Besondere Tastaturen, Mäuse, Headsets, Monitore und WLAN-Adapter speziell für Gamer zieren die Angebotsseiten der Fach- und Online-Händler. Die Margen liegen dabei weit über den Geräten, die der Durchschnitts- User für seine häuslichen IT-Tätigkeiten aussucht. Da winkt seit Leipzig 2002 ein ganzer Absatzmarkt mit dem Zaunpfahl aus Milliardenumsätzen, doch die Zukunft des PC wird an Smartphone, Cloud und Mobilität gemessen.
Gaming-Studie: PC als Spiele-Plattform nur noch auf Platz 3 in Deutschland
Und vom Aussterben des Desktops redet beim Thema Computerspiele ohnehin kein Insider. E-Sport-Turniere, Weltmeisterschaften und teilweise ausverkaufte Messen zeigen: Da geht noch was! Und zwar über vier Milliarden Euro allein in Deutschland.
Mein Fazit: Schade, dass es kaum noch Spiele ohne Cloud- und Online-Zwang gibt. Dabei war gerade das die sicherste Möglichkeit, entspannt und ohne Nepp zocken zu können.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ChannelPartner-Kolumnist „Querschläger“ ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie im "Querschläger"-Archiv. (rw)