Fazit - Festplatten sicher löschen
Alle drei von uns getesteten Lösungen löschen die Festplatten sicher und sind in der Lage, die Daten so zu vernichten, dass sie höchstens noch mit aufwändigen forensischen Mitteln wiederhergestellt werden können. Wir konnten nach Einsatz einer der drei Lösungen mit keiner gängigen Software Daten finden oder wiederherstellen.
Wer wenig oder gar kein Geld ausgeben will, der ist mit der Freeware-Software Eraser gut bedient: Sie arbeitete in unseren Tests zuverlässig und schnell, ist auf dem aktuellen Stand (64-Bit-Unterstützung inklusive) und bietet sogar noch ein paar Extras. Dazu gehören das Einbinden zusätzlicher Löschmethoden oder das Überschreiben des frei gewordenen Speicherplatzes mit einer beliebigen anderen Datei.
Die Nachteile der kostenlosen Lösung sind ihre etwas gewöhnungsbedürftige Oberfläche sowie die Tatsache, dass die Software aktuell nicht in deutscher Sprache zur Verfügung steht. Weiterhin ist es immer eine Frage, ob man gewillt ist, sich bei einer so sicherheitsrelevanten Tätigkeit auf ein Freeware-Angebot zu verlassen ohne dabei zu wissen, wie lange und zuverlässig es weiterhin unterstützt werden wird.
- SSD-Festplatten mit 480 bis 512 GB im Vergleich
SSDs der 500-GB-Klasse bieten genug Platz, um ganz alleine das Betriebssystem, alle Programm und den zentralen Datenbestand zu speichern - und sind zu Preisen ab rund 150 Euro inzwischen auch bezahlbar. Wir haben für Sie die beliebtesten Varianten von 480 bis 512 Gigabyte im Vergleichs-Test. - PLATZ 10: Corsair Force LX 512GB
Zu den Stärken der Corsair Force LX gehören sehr hohe Datenraten und kurze Zugriffszeiten. Auch bei der Praxisleistung kann die 512-GB-SSD überzeugen. Der Lieferumfang ist hingegen dürftig und auch die Leistungsaufnahme ist durchwachsen, hier schmerzt vor allem der vergleichsweise hohe Verbrauch unter Last. Für das Gebotene ist der Preis zu hoch. - PLATZ 9: Crucial MX200 500GB
Beim Tempo kann die Crucial MX200 überzeugen, insbesondere die Praxisleistung und die sehr kurzen Zugriffzeiten ragen hier heraus. Weitere Pluspunkte sammelt die 500-GB-SSD durch die gute Ausstattung. Abzüge gibt es hingegen für die zu hohe Leistungsaufnahme. Für die gebotene Leistung ist die SSD preiswert, aber kein Schnäppchen. - PLATZ 8: Crucial BX100 500GB
Mit der BX100 bietet Crucial eine preisgünstige Solid State Drive an, die beim Tempo voll überzeugt. Positiv zu Buche schlägt auch die vergleichsweise hohe Gesamtschreibleistung von 72 Terabyte. Die Ausstattung ist hingegen durchschnittlich und auch beim Service reist das Crucial-Modell mit 36 Monaten Garantie keine Bäume aus. Minuspunkte gibt es auch für die zu hohe Leistungsaufnahme. Dafür stimmt der Preis. - PLATZ 7: Transcend SSD370S 512GB
Mit sehr kurzen Zugriffszeiten, einer exzellenten Praxisleistung und hohen Datenraten bietet die Transcend SSD370S durch die Bank hohes Tempo. Die Ausstattung ist gut und der Stromverbrauch niedrig. Den einzigen Schnitzer, den sich das Transcend-Modell erlaubt, ist die vergleichsweise kurze Garantiezeit von 3 Jahren - die Sie aber in Relation zur exzellenten Gesamtschreibleistung sehen sollten. Der Preis geht in Ordnung. - PLATZ 6: Sandisk Extreme Pro 480GB
Die Sandisk Extreme Pro überzeugt mit sehr gutem Tempo in den Praxistests, konstant hohen Transferraten und flotten Zugriffszeiten. Ein fetter Pluspunkt ist die lange Garantiezeit von 10 Jahren. In Ordnung gehen die Leistungsaufnahme und der Funktionsumfang. Negativ zu Buche schlagen der mäßige Schreibbefehlsdurchsatz und der dünne Lieferumfang. Die 480-GB-Festplatte ist aktuell zu einem Straßenpreis ab 170 Euro erhältlich - das ist noch günstig. - PLATZ 5: Kingston HyperX Savage SSD 480GB
Die Kingston HyperX Savage 480GB ist sehr schnell, insbesondere die ausgezeichnete Praxisleistung überzeugt. Ausstattung und Lieferumfang liegen über dem Durchschnitt. Negativ zu Buche schlagen die zu hohe Leistungsaufnahme der SSD und die vergleichsweise knickrige Herstellergarantie von nur drei Jahren. Insgesamt ist die Kingston HyperX Savage aber ihr Geld wert. Wer eine flotte SSD sucht, darf zugreifen. - PLATZ 4: Crucial MX100 512GB
Dank 16-nm-NAND holt sich die Crucial MX100 den Titel "Energieeffizienteste SSD ihrer Klasse". Das gilt allerdings nur für die Leistungsaufnahme unter Last, im Bereitschaftszustand verbraucht die Solid State Drive mehr Energie als die Konkurrenz. Dafür besticht das 512-GB-Modell von Crucial durch schnelle Datenraten, kurze Zugriffszeiten und hohem Befehlsdurchsatz. Ausstattung, Service und Garantiezeit sind hingegen nur Durchschnitt. - PLATZ 3: Samsung SSD 850 Evo 500GB
Hohe Datenraten, kurze Zugriffszeiten, niedrige Leistungsaufnahme, enorme Ausdauer, Drive-Verschlüsselung und sehr gutes Software-Paket - die Samsung 850 Evo 500GB überzeugt in allen Testkategorien. Bei einem Straßenpreis von rund 135 Euro ist die SSD auch preislich ein sehr attraktives Angebot. - PLATZ 2: OCZ Vector 180 480GB
Die OCZ Vector 180 480GB besticht durch sehr hohe Geschwindigkeit, Gesamtschreibleistung und Zuverlässigkeit. Hinzu kommen die kundenfreundlichen Service-Leistungen, die sehr gute Ausstattung und der innovative Stromausfall-Schutz. Letzteren erkauft sich OCZ allerdings mit einer vergleichsweise hohen Leistungsaufnahme. Bei einem Straßenpreis von aktuell rund 190 Euro für das ist die OCZ Vector 180 bekommen Sie einen beachtlichen Gegenwert fürs Geld. - PLATZ 1: Samsung SSD 850 Pro 512GB
Hohes Tempo, niedrige Leistungsaufnahme, enorme Ausdauer, toller Funktionsumfang und satte 10 Jahre Garantie - die Samsung 850 Pro 512GB überzeugt auf der ganzer Linie. Kein Modell im Test bietet eine so ausbalancierte Leistung. Wäre da nicht der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis von über 200 Euro und der maue Befehlsdurchsatz bei zufälligen Schreiben - die Solid State Drive von Samsung wäre perfekt. Bei einem aktuellen Straßenpreis von 215 Euro zahlen Sie für Samsung 850 Pro 512GB momentan 45 Cent pro Gigabyte. Ob Ihnen die Samsung-SSD den Aufpreis von rund 50 Prozent wert ist - eine gute 500-GB-SSD bekommen Sie mittlerweile schon für 135 Euro - müssen Sie selber entscheiden.
Wer eine wirklich komfortable Lösung zum Löschen seiner Daten einsetzen möchte, kann bedenkenlos die Software SafeErase der Berliner Softwareschmiede O & O einsetzen: Neben einer komplett deutschen Oberfläche werden auch entsprechende Hilfedateien mitgeliefert, die den Einstieg in die Thematik deutlich erleichtern. Zudem bekommt der Anwender bei diesem Produkt, dass ebenso wie die Freeware-Version auch in einer 32- und einer 64-Bit-Version zur Verfügung steht, hier noch eine ganze Reihe weiterer „Lösch-Möglichkeiten“ mitgeliefert und kann mit der Software auch den Verlauf der Browser sowie weitere temporäre Windows-Dateien auf seinem Rechner entsorgen. Schließlich ist dieses Programm auch dazu in der Lage, moderne SSD-Platten mittels des TRIM-Kommandos richtig zu löschen.
Der „Nachteil“ dieser Software besteht sicher darin, dass sie nicht kostenlos erhältlich ist. Sie wird aber zu einem moderaten Preis von 29,90 Euro angeboten und kann beispielsweise von kleinen und mittelständischen Firmen auch in einer günstigeren Mehrplatzlizenz erworben werden.
Schließlich bleibt noch unser dritter Testkandidat „Boot and Nuke“, bei dem der Name ohne Zweifel Programm ist: Diese Freeware-Lösung arbeitet nur von einem Startmedium (Diskette, CD/DVD oder USB-Stick) und löscht dann radikal und ohne Rettungsmöglichkeit sämtliche Festplatten, die mit dem System verbunden sind. Auch hierbei bleibt dem Anwender die Wahl zwischen den verschiedenen Möglichkeiten. Ein Nachteil der Lösung besteht darin, dass sie mit den heute vielleicht auch in Desktop-PCs eingesetzten RAID-Systemen nicht zurechtkommt und die ebenfalls immer häufiger verwendeten SSD-Laufwerke nicht behandeln kann. Weiterhin ist die Lösung mit ihrer Linux- beziehungsweise DOS-Oberfläche nichts für unerfahrene Anwender.
Unser Tipp: Dies ist garantiert die richtige Lösung, wenn Sie einen alten PC (mitsamt Festplatten) in den Schrott geben oder verkaufen: „Nuken“ Sie dieses Gerät mit einem so erstellten Startmedium und Sie sind ziemlich sicher, dass kaum jemand noch Daten darauf findet. Eventuell installierte SSD-Laufwerke sollten sie dann jedoch aus dem Rechner entfernen. Für alle anderen „normalen“ Löschvorhaben würden wir vom Einsatz dieser Software jedoch abraten. Wer genug Linux-Erfahrung besitzt, kann zudem auch ein solches Betriebssystem von einer DVD oder einem USB-Stick starten und die Festplatten im System mittels des Unix-Befehls dd so löschen, das keinerlei Daten mehr darauf zurückbleiben.
Viele Fachleute weisen zudem nach wie vor darauf hin, dass ein endgültiges Löschen von SSD-Platten, bei dem wirklich keine wiederherstellbaren Daten auf diesen Medien zurückbleiben, schwierig bis unmöglich sei. Wer also absolut sichergehen will, dass seine Daten auf alten SSD-Medien nicht wiederherzustellen sind, sollte den „altbewährten Weg“ der manuellen Zerstörung dieser Medien mittels physischer Gewalt (wie etwa durch eine Schrottpresse) wählen. (fm)