Das Business mit IT-Security boomt wie nie zuvor und Covid-19 hat dieses Geschäft noch zusätzlich angefeuert - man denke nur an die vielen zusätzlichen Homeoffice-Arbeitsplätze, die in der ersten Jahreshälfte 2020 gegen Missbrauch und Cyber-Crime zusätzlich abgesichert werden mussten. Doch in der Beurteilung der IT-Security-Dienstleister durch ihre Kunden hat die Corona-Pandemie keine Rolle gespielt.
Zwar wurden die IT-Verantwortlichen in den Anwenderunternehmen zur Hochphase des Lockdowns (3. März bis 12. Juni 2020) befragt, doch die Kunden urteilten dabei über bereits vollendete IT-Security-Projekte. Daher spiegeln die Ergebnisse dieser Umfrage die Performance der Systemhäuser im Marktsegment IT-Security aus dem Jahre 2019 wider.
Und dabei machten die IT-Dienstleister offenbar einen sehr guten Job, auch wenn sich ihre durchschnittliche Bewertung gegenüber dem Vorjahr leicht von 1,62 auf 1,73 verschlechtert hat. Angesichts der ständig zunehmenden Gefahren aus dem Internet und der Mühen viele IT-Security-Hersteller, mit den Angriffstechniken der Cyberkriminellen Schritt zu halten, können sich die Leistungen der Systemhäuser durchaus sehen lassen. Ohnehin setzte sich 2019 nur die Entwicklung aus dem Jahr davor fort, die Durchschnittsbewertung im Bereich IT-Security lag damals noch bei 1,52!
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Dieser Abwärtstrend dürfte aber 2020 gestoppt worden sein. Denn Kunden wissen es sehr zu schätzen, wenn Systemhäuser sie rasch mit VPN-Zugängen in den Homeoffices ausstatten und auch ihre Arbeitsplätze daheim wirksam vor den Gefahren aus dem Internet schützen. Das haben uns Anwender nach ihren Erfahrungen zu Begin der Corona-Krise bereits berichtet.
2019 standen (noch) ganz klassische IT-Security-Projekte im Fokus: Installationen und Anpassungen von Firewalls und Systemen zum Schutz der Endgeräte (PCs und Notebooks). Über eine Handvoll von SIEM-Projekten, also über die Installation von Systemen zur Detektion und Priorisierung von relevanten Sicherheitsvorfällen, haben uns die befragten Kunden ebenfalls berichtet. Etwas seltener als in den Vorjahren wird der Begriff(UTM (Unified Threat Management) verwendet, dafür erschien in einigen IT-Security-Projektbeschreibungen dieses Jahr zum ersten Mal das noch relativ junge Akronym EDR (Endpoint Protection & Response).
Einige Anwender waren sogar so offen und haben sich zu Angriffen auf ihre IT-Infrastruktur geäußert. Es muss wohl eine "erfolgreiche" Ransomware-Attacke gewesen sein, denn ein Kunde beschrieb uns die "Wiederherstellung" seines "Netzwerks" durch das ihn betreuende Systemhaus. Wohl nicht zuletzt deshalb, ordnen zahlreiche IT-Verantwortliche die Modernisierung ihrer Backp- & Recovery-Systeme der Projektkategorie IT-Security zu.
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Den meisten CIOs und IT-Leitern in den Anwenderunternehmen leuchtet es ohnehin zu 100 Prozent ein, dass sie ohne ihre Abwehrmechanismen den Angriffen der Cyberkriminellen schutzlos ausgeliefert wären. Gleich mehrere Kunden erwähnen auch explizit die bei ihnen durch Systemhäuser durchgeführten Penetrationstests. Diese hätten ihnen deutlich vor Augen geführt, wie verletzlich ihre IT-Infrastruktur ist. Offenbar lohnt es sich also hier für Systemhäuser in Vorleistung zu treten, um ihren Kunden aufzuzeigen, an welchen IT-Security-Lösungen es ihnen noch mangelt.
Die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) musste auch in einigen IT-Security-Projekte als Anlass herhalten, was einigermaßen verwundert, gilt doch diese Richtlinie bereits seit 2016 und verpflichtend anzuwenden ist sie seit 2018. In mehreren IT-Security-Projekten tauchte auch SAP als treibender Faktor auf, Anwender legen demnach großen Wert auf den Schutz ihrer Produktions- und Kundendaten.
Sophos und SVA sind die meist genannten Anbieter
Interessante Erkenntnisse zum IT-Security-Markt ergeben sich auch aus den Freifeldtexten der durchgeführten Projekte, die uns Kunden zur Verfügung gestellt haben. Am öftesten wurde dabei explizit der IT-Security-Anbieter Sophos erwähnt, gefolgt von Cisco, Palo Alto Networks, IBM und WatchGuard.
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Als kundenfreundlichstes Systemhaus in der Projektkategorie "IT-Security" wurde Mahr EDV ausgezeichnet. Der Berliner MSP (Managed Service Provider) konnte als einer der wenigen seine Bewertung gegenüber dem Vorjahr verbessern und ist daher zurecht ganz oben platziert. Der bisherige IT-Security-Champion unter den Systemhäusern, Medialine, wurde zweiter, den dritten Platz belegte die TecSas GmbH, die im Vorjahr seltener als zehn Mal im IT-Security-Umfeld bewertet wurde und es daher nicht ins Ranking schaffte. Das ist dieses Jahr leider Nösse Datentechnik passiert, die im Vorjahr noch dritte wurde.
Das Systemhaus mit den am meisten von Kunden bewerteten IT-Security-Projekten war SVA, gefolgt von T-Systems und Cancom. Hier geht es zum Ranking der kundenfreundlichsten Systemhäuser im Bereich IT-Security 2020: Ranking