Starkes Bündnis gegen Cisco
Mit dem Bündnis dürfte Cisco noch mehr Gegenwind als bisher entgegen blasen, wen es um komplette Netzwerk- und IT-Infrastrukturen geht.
Denn seit dem Eintritt Ciscos in den Markt für Rechenzentren Mitte März haben sich IT-Riesen wie IBM und HP sowie Spezialisten wie Storage- und Switches-Anbieter Brocade mit Koalitionen gegen den Netzwerkriesen neu formiert. Dabei wurden die alten Bündnisse, die Cisco mit Dell, IBM und HP unterhielt, deutlich strapaziert, nach Ansicht vieler Marktbeobachter sind sie auf dem besten Weg, zu den Akten gelegt zu werden.
Das gab Cisco auch auf seiner Hausmesse Cisco Expo" vergangene April zu, also es sagte, der Markt habe sich verändert, weshalb es künftig im Wettbewerb mit bisherigen Partnern stehen werde.
Analysten sind sich einig, dass das OEM-Abkommen beiden Beteiligten die Tür zu neuen Kunden und neuen Channels öffnet.
Während Dell sich mit dem Netzangebot Kunden sichern könne, die der monolithischen Cisco-Architektur nicht trauten, könne Juniper, das traditionell stark im Telekommunikations- und Enterprise-Markt ist, nunmehr neue Kunden über die Dell-Kanäle erschließen. Zudem könnten die neuen Partner die Handvoll Netzkonkurrenten wie Extreme und Enterasys sowie die gerade sich auflösende Nortel weit hinter sich lassen.
Zeus Kerravala, Analyst bei Marktforscher Yankee Group, sagte gegenüber der Schwesterzeitung von ChannelPartner, Network World, sogar, dass dieses OEM-Abkommen "eine neue Landkarte in Sachen Netzwerke und Computer" zeichnen könnte. "Die alten Verhältnisse" - hier Cisco mit weltweit rund 75 Prozent Marktanteilen bei Netzwerkkomponenten, und 25 Prozent für alle übrigen Netzwerker - gehörten vermutlich der Vergangenheit an. Und er sagte, Cisco müsse sich darauf einstellen, dass seine Netzwerkkonkurrenten jetzt IBM, HP, Dell, Juniper und Brocade heißen. (wl)