Streit bei Media-Saturn

Bewegung im Dauerkonflikt

21.08.2015
Von Christian Töpfer
Wie die "Wirtschaftswoche" meldet, sondiert die Beteiligungsgesellschaft Advent einen Einstieg bei Media-Saturn. Das geschieht auf Wunsch des Media-Saturn-Minderheitsgesellschafters Erich Kellerhals, der den Elektronikkonzern aus der Metro AG loseisen will.

Die Übernahme des Reparatur- und Wartungsdienstleisters RTS (--> wir berichteten) hat bei Media-Saturn einen Dauerkonflikt zwischen den Eigentümern des Elektrohändlers neu angefacht. Media-Markt-Gründer und Minderheitseigener Erich Kellerhals lehnt den RTS-Kauf aus mehreren Gründen ab (--> wir berichteten).

Deswegen forciert Kellerhals, der einst einer der Mitgründer von Media Markt war, einen kompletten Kauf von Media-Saturn. Derzeit hält Kellerhals 21,62 Prozent der Anteile der Media-Saturn-Holding. Damit verfügt er über eine Sperrminorität in der Gesellschafterversammlung von Media-Saturn, die bei 20 Prozent liegt und Grund für die seit Jahren bestehenden internen Auseinandersetzungen ist.

Die Zentrale der Media-Saturn-Holding in Ingolstadt: Die Fehde zwischen den Gesellschaftern hält seit Jahren an.
Die Zentrale der Media-Saturn-Holding in Ingolstadt: Die Fehde zwischen den Gesellschaftern hält seit Jahren an.
Foto: Media-Saturn

Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, hat Kellerhals den Finanzinvestor Advent ins Spiel gebracht, der eigenen Angaben zufolge auch schon Kontakt zum Metro-CEO Olaf Koch aufgenommen haben will. "Konkrete Gespräche gab und gibt es jedoch zwischen der Metro und angeblich interessierten Investoren nicht", wird Koch in einer Mitteilung des Handelskonzerns zitiert.

Bei Advent International mit Sitz in Boston handelt es sich um einen der größten amerikanischen Private Equity Fonds mit einem betreuten Vermögen von 18 Milliarden Euro. Seit 1984 hat Advent in mehr als 500 Unternehmen in 35 Ländern investiert. In Deutschland übernahm Advent zuletzt Ende 2012 die Mehrheit an der Parfümeriekette Douglas.

(mit Material von dpa)

Zur Startseite