Vorbild für Media-Saturn?

Best-Buy-Gründer erwägt Rückkauf seines Unternehmens

27.06.2012
Die Parallelen zwischen Media-Saturn und der US-Elektronikkette Best Buy liegen auf der Hand, das zeigte zuletzt ein Blick auf die ähnliche Strategie, mit der die beiden strauchelnden Retailer auf die Konkurrenz aus dem Netz reagieren („Best Buy will mit Online-Praktiken im Retail punkten“). Daneben ähnelt sich auch die Eigentümer-Struktur der beiden Unternehmen frappierend: Während bei der mehrheitlich zum Handelskonzern Metro gehörenden Media-Saturn Holding die Gründer Kellerhals und Stiefel noch Anteile von knapp 22 bzw. 3 Prozent halten, ist Best Buy-Gründer Richard Schulze im Besitz von etwas mehr als 20 Prozent an dem börsennotierten Retail-Konzern.
Will sein Lebenswerk bewahren: Best Buy-Gründer Richard Schulze
Will sein Lebenswerk bewahren: Best Buy-Gründer Richard Schulze

Die Parallelen zwischen Media-Saturn und der US-Elektronikkette Best Buy liegen auf der Hand, das zeigte zuletzt ein Blick auf die ähnliche Strategie, mit der die beiden strauchelnden Retailer auf die Konkurrenz aus dem Netz reagieren („Best Buy will mit Online-Praktiken im Retail punkten“). Daneben ähnelt sich auch die Eigentümer-Struktur der beiden Unternehmen frappierend: Während bei der mehrheitlich zum Handelskonzern Metro gehörenden Media-Saturn Holding die Gründer Kellerhals und Stiefel noch Anteile von knapp 22 bzw. 3 Prozent halten, ist Best Buy-Gründer Richard Schulze im Besitz von etwas mehr als 20 Prozent an dem börsennotierten Retail-Konzern.

Anfang Juni kündigte Schulze seinen Rücktritt als Verwaltungsratsvorsitzender an und leitete damit den Rückzug aus dem Unternehmen ein, dem er mehr als 40 Jahre vorstand. Während damals davon ausgegangen wurde, dass Schulze sein Aktienpaket an Best Buy an einen Finanzinvestor verkaufen werde, folgt nun die Kehrtwende: Wie das Wallstreet Journal berichtet, plant der 71-jährige eine Mehrheit an Best Buy zurückzukaufen und das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Schulze stehe diesbezüglich bereits in Kontakt mit der Großbank Credit Suisse, heißt es in dem Bericht. Der Best Buy-Gründer wolle angesichts des anhaltenden Sinkflugs des Retailers mit dem Rückkauf sein Lebenswerk bewahren, wird unter Berufung auf Insiderkreise berichtet.

Das Bewahren der eigenen Lebensleistung wird auch beim Kampf von Erich Kellerhals gegen MSH-Mehrheitseigner Metro gerne als Motiv genannt. So heißt es auf der Homepage des Media-Saturn-Gründers zu den Hintergründen des mit juristischen Mitteln ausgefochtenen Streits: „Erich Kellerhals oberstes Ziel ist es, Schaden von der Media-Saturn-Holding abzuwenden. Ihm ist die Entscheidung, Klage einzureichen, nicht leicht gefallen. Das Wohlergehen und der nachhaltige, langfristige Erfolg von Media-Saturn liegen ihm am Herzen.“ Die anhaltende Auseinandersetzung zwischen Metro und Kellerhals um die Rechtmäßigkeit der Sperrminorität des MSH-Gründers, überfordert inzwischen aber selbst die Gerichte. Anstelle der erhofften Klärung brachte der bisher letzte Gerichtstermin vor dem OLG München lediglich den Appell, den Streit durch ein internes Schiedsgericht entscheiden zu lassen (ChannelPartner berichtete).

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