Vorbild für Media-Saturn?

Best-Buy-Gründer erwägt Rückkauf seines Unternehmens

27.06.2012

Auch MSH-Gründer Kellerhals liebäugelt mit Rückkauf

Deutsches Pendant zu Richard Schulze: MSH-Gründer Erich Kellerhals
Deutsches Pendant zu Richard Schulze: MSH-Gründer Erich Kellerhals

Die inzwischen nahezu unüberbrückbaren Gräben zwischen Metro und Kellerhals werfen die Frage auf, ob Best-Buy-Gründer Richard Schulze nicht auch zum Vorbild für Media-Saturn werden könnte. „Es zeigt sich, dass die laufenden Prozesse, die die Metro bis zum juristischen Ende durchfechten will, den Konflikt nicht lösen können. Sie behindern aber eine geordnete Führung des Unternehmens“, „bloggte“ Kellerhals nach dem bisher letzten Gerichtstermin. Man könne nicht eine langjährige Vertrauensbasis attackieren und dann die Trümmer vor den Gerichten abladen. Dass der Rückkauf von Media-Saturn einen möglichen Ausweg aus dem Schlamassel bietet, hat Kellerhals bereits im März auf seiner Homepage angedeutet: „Die Zeit ist reif, der Gesellschafter Metro sollte die Trennung von seiner Beteiligung beschließen, es wird sicher eine Lösung gefunden.“

Sowohl für Best Buy wie für Media-Saturn stellt sich allerdings die Frage, welche Perspektiven ein Rückkauf durch den Unternehmensgründer bietet. Denn vor dem Hintergrund des sich rapide wandelnden Konsumentenverhaltens ist es gerade das ausgedehnte Filialnetz mit den teuren Großflächen, das den Elektronikketten wie ein Mühlstein am Hals hängt. Zwar heißt es auf Kellerhals‘ Homepage: „Dass Herr Kellerhals kein ‚Bremser‘ ist, hat sich zuletzt auch bei der Übernahme des Online-Händlers Redcoon im März 2011 gezeigt. Dieser Schritt wurde von Herrn Kellerhals maßgeblich vorangetrieben mit dem Ziel, Media-Saturn erfolgreich ins Online Zeitalter zu führen.“ Auf der anderen Seite ist allerdings verbürgt, dass Kellerhals die – strategisch ausgesprochen spannende – Übernahme des Live-Shopping-Portals iBood und des Re-Marketers ReBuy im August 2011 in letzter Minute verhinderte (ChannelPartner berichtete). Die Option einer Rückentwicklung in ein eigentümergeführtes Unternehmen dürfte daher für Media-Saturn wie auch für Best Buy nur eine Scheinlösung sein, die dazu geeignet wäre, die echten Probleme eher noch zu beschleunigen. (mh)

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