Lokale Systemhäuser gewinnen an Gewicht
Die Frage nach den wichtigsten Wettbewerbern zeigt eine deutliche Verschiebung weg von den großen, marktbeherrschenden Systemhäusern, hin zu kleineren Anbietern. Die regional aktiven Systemhäuser haben 2012 erstmals die Bechtle-Gruppe von Rang eins der stärksten Konkurrenten verdrängt, und auch Computacenter hat in der Liste der größten Mitbewerber an Bedeutung verloren.
Doch nicht nur lokale Anbieter, auch überregional aktive Systemhäuser, die kleiner sind als die Platzhirsche der Branche, gewinnen - wie schon in den vergangenen Jahren - weiter an Einfluss. Erstaunlicherweise geht diese Entwicklung nicht mit einem sich verschärfenden Wettbewerb einher: Nur 22 Prozent der befragten Häuser, vier Prozent weniger als im Vorjahr, rechnen damit, dass die Konkurrenz mit härteren Bandagen kämpfen wird.
Direktvertrieb der Hersteller
Auffallend widersprüchlich bewerteten die Systemhäuser in diesem Jahr auch die Rolle der großen ITK-Hersteller als Wettbewerber im umkämpften Markt. So bereitet den Vertriebspartnern der Direktvertrieb der Hersteller einerseits weniger Sorgen (28,9 Prozent) als noch im Vorjahr (40,4 Prozent). Andererseits bezeichneten spürbar mehr Systemhäuser (34 Prozent) die Hersteller als ihre wichtigsten Wettbewerber. Im Vorjahr waren nur 28,1 Prozent der Befragten dieser Meinung. Das ist ein neues Phänomen, denn in den Jahren zuvor hatten sich diese beiden Werte stets übereinstimmend nach oben oder unten bewegt.
Dieses Umfrageergebnis legt den Schluss nahe, dass die Systemhäuser zwar immer häufiger mit den großen Herstellern im Wettbewerb um große Projekte liegen, sich deswegen aber nicht mehr so viele Sorgen machen. Sie sehen ihre Geschäfte durch diese Konkurrenzsituation nicht bedroht. Möglicherweise haben sie erlebt, wie die Hersteller in der Kundenakquise scheiterten, weil sie nicht eng genug dran waren oder nicht das nötige Know-how mitbrachten.
(rb)