Amazon und Cyberport als härteste Wettbewerber
Lassen Sie uns einen Blick auf die Konkurrenzsituation bei den Elektronikversendern werfen: Welche Wettbewerber haben Sie im zurückliegenden Jahr wahrgenommen?
Wedemeyer: Für uns sichtbar ist selbstverständlich Amazon und dann noch Cyberport, aber das ist je nach Hersteller und Bereich schwankend.
War der Markteinstieg des britischen Haushaltsgeräte-Marktführers AO.com für Sie spürbar?
Wedemyer: Wir kriegen das bisher nicht mit und soweit ich sehen kann, ist hier in Deutschland bislang auch noch keine Google-Relevanz gegeben. In Industriekreisen wird über das angeblich tolle Einkaufserlebnis bei AO.com geredet, aber ich habe darüber noch nichts Spektakuläres gehört. Ich hätte vom Markteinstieg von AO.com mehr erwartet - anscheinend ist es bisher nicht gelungen, große Marktanteile im Bereich Weiße Ware zu erobern.
Bei Cyberport weiß man inzwischen, dass das große Umsatzwachstum der letzten Jahre zulasten der Profitabilität ging. Wie schätzen Sie die Situation bei dem Wettbewerber ein?
Wedemeyer: Ich glaube, dass das Store-Netz für Cyberport eine große Bürde darstellt. Es dürfte sehr schwer sein, die Stores rentabel zu führen. Zumindest für Sortimente, in denen wir gemeinsam unterwegs sind, kann ich das sagen.
Cyberport versteht sich heute als Multichannel-Händler und setzt auch auf Innovationen in Sachen digitaler POS. Ist das ein Thema für Notebooksbilliger.de und Ihre drei stationären Stores?
Wedemeyer: Wir versuchen Themen wie den digitalen POS auf die Kundensicht zu reduzieren. Brauchen die Kunden das oder handelt es sich nur um ein nettes Gimmick? Ich tendiere dabei eher zu Letzterem.
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Zweifel an der Multichannel-Strategie von Media-Saturn
Erwarten Sie einen weiteren Rückgang im stationären Handel?
Wedemeyer: Ja, ich denke, dass das stationäre Geschäft weiter zurückgehen wird. Schon heute ist es doch so, dass es in den Innenstädten nur noch Markenshops gibt. Die Vielfalt nimmt hier weiter ab und auch in den Einkaufscentern gibt es überall die gleichen Ketten. Wo existiert heute noch ein echter Fachhandel?
Ihr größter stationärer Wettbewerber Media-Saturn hat Ende 2014 Multichannel-Pilotmärkte eröffnet und glaubt offensichtlich daran, mit solchen Maßnahmen seine Zukunftschancen sichern zu können. Sie glauben nicht daran, dass das gelingt?
Wedemeyer: Ich habe insgesamt Zweifel an Konzepten wie den Vorzeige-Stores von Media-Saturn in Ingolstadt. Wenn das für die Kunden wirklich Relevanz besitzt, stellt sich noch immer die Frage, wie man das auf alle Outlets ausrollen will, welche Kosten dabei entstehen und wie hoch die finanzielle Belastung letztendlich wäre. Ich denke, mit den Pilotmärkten will Media-Saturn vor allem der Industrie, die in der Konzernzentrale zu Besuch ist, zeigen, wie kreativ man doch ist.
Und wie nehmen Sie Media-Saturn als Online-Wettbewerber wahr? Immerhin liegen die Online-Umsätze dort inzwischen bei rund 1,5 Milliarden Euro...
Wedemeyer: Bei dem, was Media-Saturn als Online-Umsätze bezeichnet, zählt ja auch die Abholung und Vorreservierung von Artikeln dazu, soweit ich das weiß. Das sind aus meiner Sicht keine Online-Umsätze im eigentlichen Sinn. Wir jedenfalls spüren Media-Saturn als Wettbewerber nicht. Die aktuelle Multichannel-Werbung von Media Markt finde ich aber wieder sympathischer. Hier geht man anscheinend "Back to the Roots". Grundsätzlich glaube ich schon, dass wenn Kunden offline kaufen wollen, das was Media-Saturn heute bietet in Punkto Flächendeckung und Verfügbarkeit anbietet, gut ist und für Spontankäufe sinnvoll sein kann. (mh)