Die Herkunft von Firmen- und Markennamen hat oft eine interessante Geschichte. Wir haben für Sie Beispiele gesucht. Jede Woche gibt es nun einen Firmennamen zum Mitraten. Heute wollen wir von Ihnen wissen, warumOkieigentlich Oki heißt. Wir geben Ihnen drei Erklärungen, wie es zu dem Namen des Druckerherstellers kam:
Der Name Oki geht auf den japanischen Ingenieur Kibataro Oki zurück. Nur ein Jahr nach der Erfindung des Telefons durch Graham Bell baute Oki dessen Apparat nach und konnte 1877 das erste funktionsfähige Modell vorlegen. 1881 gründete er dann die Firma Meikosha zur Produktion von Telefonen, die dann später in Oki umbenannt wurde. Bis in die 60er-Jahre konzentrierte sich der Konzern auf die Entwicklung und Produktion von Telefonen und Fernschreibern. Noch heute sind in Japan Oki-Telefone allgegenwärtig. Danach wurde das Unternehmen zu einem Elektronikkonzern ausgebaut, der unter anderem auch Computer, Geldautomaten und Nadeldrucker produzierte und zusammen mit Bell das weltweit erste Autotelefonsystem entwickelte. 1994 wurde das Drucker- und Faxgerätegeschäft dann unter dem Namen Oki Data Corporation ausgegliedert.
Oki ist eine Inselgruppe im japanischen Meer. Aufgrund ihrer geografischen Lage zwischen Japan und Korea hatten die Oki-Inseln im Koreakrieg Anfang der 50er-Jahre eine wichtige strategische Bedeutung. Auf der Hauptinsel Dogo wurde 1951 eine große Radarstation errichtet, um die Truppenbewegungen im japanischen Meer zu kontrollieren. Um die Wartung der Schreibmaschinen, mit denen die Vorgänge dokumentiert wurden, kümmerte sich die kleine Dienstleistungsfirma Oki Taipurait mit sechs Angestellten. Schnell expandierte das Unternehmen und bekam am Ende des Koreakriegs 1953 einen Generalvertrag für die Schreibmaschinenwartung der japanischen Armee für das ganze Land und hatte zu dieser Zeit bereits 450 Mitarbeiter. 1966 erwarb Oki die Lizenz zum Nachbau der deutschen elektrischen Typenhebelschreibmaschine Adler Modell electric 131 c. Schon ein Jahr später produzierte Oki die erste eigene elektrische Schreibmaschine TW01. In den 70er-Jahren wurde dann der erste Nadeldrucker vorgestellt. Heute gilt Oki als Spezialist für Drucker, die mit LED-Technologie arbeiten.
David Rudolf Pollak gründete 1857 in Wien eine Firma zur maschinellen Herstellung von Briefkuverts, die Österreichische Kuvertindustrie, kurz ÖKI. Seine Söhne führten das Unternehmen weiter. Pollaks Cousin Eberhard Theodor Pollak arbeitete ebenfalls in dessen Firma, wanderte aber schließlich 1898 nach Amerika aus, wo er in Philadelphia eine Zweigniederlassung der ÖKI für das Geschäft mit den aufkommenden Warenhäusern gründete. 1913 kam es dann zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Mutterhaus in Wien. Eberhard T. Pollok war der Meinung, dass ein Umlaut im Firmennamen dem Geschäft im angelsächsischen Sprachraum nicht zuträglich sei. Da die Zentrale in Wien dies ablehnte, spaltete der die amerikanische Niederlassung ab und nannte sie OKI. In den Wirren des Ersten Weltkriegs zog sich die österreichische ÖKI aus dem US-Geschäft zurück, führte aber in den 20er-Jahren einen Prozess um die Markenrechte, der schließlich in einem Vergleich endete. Die nun völlig unabhängige Oki Corporation baute nach dem Zweiten Weltkrieg das Geschäft mit Büropapieren aus und entwickelte 1962 eine vollautomatische Kuvertier- und Frankiermaschine. In der Folge kamen Kopiergeräte und schließlich Drucker hinzu. Heute zählt OKI neben HP, Xerox und Lexmark zu den großen US-Drucker- und Kopiererherstellern. Das österreichische Unternehmen ÖKI produziert bis heute Briefumschläge.
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