Technik & Know-how: Die neuen Stromspar-Richtlinien für PCs und Notebooks

Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.

Mehr Energieeffizienz mit 80-Plus-Netzteilen

Ein wichtiger Bestandteil der Energy-Star-4.0-Richtlinien ist der neu ins Leben gerufene 80-Plus-Standard. Dieser bezieht sich speziell auf die im Computer eingesetzten Netzteile. Die neuen Spezifikationen für die Stromversorgung fordern neben einem hohen Wirkungsgrad auch eine bessere Stromqualität der Geräte. Erfüllen die Netzteile die strengen Reglements, können sie sich mit dem entsprechenden Logo schmücken.

Der Wirkungsgrad wird aus dem Quotienten der Ausgangswirkleistung zur Eingangswirkleistung gebildet. Je höher dieser Faktor (idealerweise 1 oder 100 Prozent), desto besser das Netzteil beziehungsweise der Wirkungsgrad. Je kleiner der Wirkungsgrad, desto mehr elektrische Energie setzt das Netzteil in nutzlose Wärmeenergie um. Die bisher handelsüblichen Netzteile arbeiten mit einem Wirkungsgrad von zirka 60 bis 70 Prozent bei 50 Prozent Auslastung. Der Wirkungsgrad verschlechtert sich, wenn das Netzteil abseits des prozentualen Richtwerts arbeitet.

Aus der Praxis: Das Enermax-Desktop-Netzteil "EIN650AWT" mit einem 80-Plus-Logo arbeitet mit einem Wirkungsgrad größer 80 Prozent in einem fest definierten Toleranzbereich.
Aus der Praxis: Das Enermax-Desktop-Netzteil "EIN650AWT" mit einem 80-Plus-Logo arbeitet mit einem Wirkungsgrad größer 80 Prozent in einem fest definierten Toleranzbereich.

Die 80-Plus-Verordnung schreibt bei internen Desktop-Netzteilen vor, dass bei 20, 50 und 100 Prozent elektrischer Auslastung des Energiespenders der Wirkungsgrad von 80 Prozent nicht unterschritten werden darf. Um eine 80-Plus-Zertifizierung für ein Netzteil zu bekommen, müssen die Hersteller diese Werte messtechnisch von der 80plus.org überprüfen lassen. Die Prüfdaten werden in einem Prüfprotokoll festgehalten und auf der Webseite veröffentlicht.

Detailansicht: 80-Plus-Netzteile für Desktop-PCs müssen bei 20, 50 und 100 Prozent Auslastung einen Wirkungsgrad von mehr als 80 Prozent vorweisen.
Detailansicht: 80-Plus-Netzteile für Desktop-PCs müssen bei 20, 50 und 100 Prozent Auslastung einen Wirkungsgrad von mehr als 80 Prozent vorweisen.

Im Vergleich zu den bisherigen internen Desktop-Netzteilen ist ein Wirkungsgrad von 80 Prozent nur durch exakte Regelkreise im Schaltnetzteil und durch sehr eng tolerierte Bauteile zu verwirklichen. Diese Maßnahmen erhöhen entsprechend die Herstellungskosten für ein solches effizientes Netzteil.

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