Kärcher mit Vodafone und AWS: Cleaning as as Service
Der Reinigungsmaschinen-Hersteller ist eine der Inustrie-4.0-Vorrreiter in Deutschland. Nicht nur, dass Kärcher intelligente Sensortechnologie in der eigenen Fertigung verwendet, auch die ausgelieferten Reinigungsmaschinen werden nahezu in Echtzeit "überwacht".
"Kärcher Fleet", das Komplettsystem bestehend aus den Sensoren in den Reinigungsmaschinen, der Mobilfunkanbindung via Vodafone und der Auswertesoftware in der AWS-Cloud, liefert den Kärcher-Kunden, also den professionellen Gebäudereinigern, wertvolle Daten über die Auslastung ihres Maschinenparks. Es werden nicht nur die Laufzeiten der Betriebszeiten der Reinigungsmaschinen erfasst, sondern mittels GPS auch die von ihnen zurückgelegten Wege.
So kann der Gebäudereiniger stets genauestens nachprüfen, ob die von Kunden in Auftrag gegebenen Reinigungsarbeiten wunschgemäß erfüllt wurden. Dabei werden auch die Betriebsdaten der Reinigungsmaschinen kontinuierlich erfasst, so dass Wartungstermine rechtzeitig stattfinden. Damit verspricht Kärcher seinen Kunden geringere Reparaturkosten, weniger Geräteausfälle und längere Lebenszeiten der erworbenen Scheuersaug- oder Kehrmaschinen.
Bosch-Startup Deepfield Robotics
Spargel und Erdbeeren können nur in einem engen Temperatur- und Feuchtigkeit-Bereich gut gedeihen, deswegen ist eine kontinuierliche Kontrolle der Felder für den Ernteertrag essentiell. Zusätzliche Bewässerung oder Abdeckung der Pflanzen mit Planen sie die gängigsten erntesteigernden Maßnahmen.
Eine Cloud-IoT-Anwendung des Bosch Startups Deepfield Robotics unterstützt Landwirte bei der Erfassung der dafür notwendigen Daten. Sensoren im Acker messen Temperatur, Boden- und Luftfeuchtigkeit, ein Gateway am Feld überträgt diese Daten via Mobilfunk zur Bosch IoT Cloud, wo diese Informationen ausgewertet werden. Der Landwirt wird auf seiner Smartphone-App alarmiert, wenn er bestimmte Maßnahmen (bewässern oder abdecken) ergreifen muss.
Cisco: vom Netzwerker zum IoT-Spezialisten
Eine breite Fülle an erfolgreich umgesetzten IoT- und Industrie-4.0-Projekte findet sich auf der ständig gepflegten Website der der Innovation Alliance. Das ist ein lockerer Zusammenschluss von etwa einem Dutzend mittelständischer Systemhäuser (unter anderem Leitwerk, Inforsacom Logicalis, Damovo, Inneo, Pan Dacom) unter der Führung von Cisco.
PCO, ein IT-Dienstleister aus Osnabrück, hat sich beispielsweise auf die IT-gestützte Temperaturüberwachung von speziellen Räumen (zum Beispiel Labors) spezialisiert. Tief in die Industrie-4.0-Thematik ist schon Pan Dacom eingetaucht. Bei einem Automobilzulieferer sorgt der der Cisco-Partner dafür, dass die Sensoren und Scanner auf der Fertigungsstraße alle relevanten Produktionsdaten erfassen und sie an die richtige Stelle via IP weiterleiten.
So wird der Facharbeiter an seiner Werkzeugmaschine stets visuell darüber informiert, welches Werkstück er nun "anfassen" und wie der damit umgehen muss. An der Anzeige kann er beispielsweise ablesen, mit welchem Drehmoment er einen Schlagschrauber ansetzen soll.
All die von den Sensoren erfassten Daten werden zentral abgespeichert und dem dazugehörigen fertigen Produkt zugeordnet. Das benötigt der Hersteller im Falle einer Revision oder Reklamation.
IIoT Innovation Center von Accenture
Accenture hat im April 2017 nördlich von München sein IIoT Innovation Center eröffnet. Dort präsentiert der Systemintegrator wie sich Industrie 4.0-Konzepte in der Praxis umsetzen lassen. Potentielle Kunden können dort "Proof of Concepts" für ihre Digitalisierungsstrategien begutachten. Alle dort ausgestellten Lösungen stammen aus Kundenprojekten und befinden sich bereits im Einsatz.
Ein Beispiel dafür ist die Industrie 4.0-Umsetzung des Reifenherstellers Michelin. Dieser verkauft inzwischen nicht mehr nur Reifen, sondern hat mit Michelin Tire Care und Michelin solutions ein digitales Service-Angebot für die Betreiber von LKW-Flotten aufgebaut.
Dabei, so das Versprechen des Reifenherstellers, kümmert sich Michelin um alles rund um den Reifen - angefangen vom passenden Luftdruck bis hin zum rechtzeitigen Reifenwechsel, wenn dessen Nutzung unökonomisch wird. Den Kunden verspricht Michelin unter anderem sieben Prozent weniger Diesel-Verbrauch pro Jahr - das sind 3.300 Euro weniger pro Jahr und Truck.