Windows Updates

Schnelle Installation mit dem Windows Update-Stick

07.10.2016
Von Thorsten Eggeling

5. Updates und Treiber in WIM-Dateien integrieren

WIM-Dateien lassen sich nicht direkt bearbeiten. Sie müssen den Inhalt zuerst in einen Pfad einhängen („mounten“). Erstellen Sie dafür die Ordner „C:\TempMount\Mount“. Ersetzen Sie in der Batch-Datei (Punkt 4) „%DISM%“ durch folgende zwei Zeilen:

%DISM% /Mount-Wim /WimFile:”C:\Win10\Src\Sources\Install.wim” /index:1 /Mountdir:”C:\TempMount\Mount”

%DISM% /image:”C:\TempMount\Mount” /Add-Package /Packagepath:”C:\Win10\Updates\Windows10.0-KB3106932-x64.msu”

In das Verzeichnis „C:\Win10\Updates“ kopieren Sie die Updates, die Sie in Punkt 3 heruntergeladen haben. Passen Sie die Angaben hinter „/Packagepath:“ für das Update an, dass Sie integrieren möchten. Wiederholen Sie die zweite Zeile für jedes weitere Update-Paket.

Für einen Treiber verwenden Sie die Zeile

%DISM% /image:”C:\TempMount\Mount” /Add-Driver /Driver:”C:\Win10\Treiber\mydriver.INF”

Passen Sie den Pfad und Namen der Inf-Datei für den Treiber an, den Sie in Punkt 3 heruntergeladen haben.

Wenn Sie einen bestimmten Treiber bereits im Installationssystem benötigen, muss dieser bereits beim Start von der Setup-DVD oder dem Installations-Stick vorhanden sein. Ersetzen Sie in der Batch-Datei einfach Install.wim durch Boot.wim.

Jetzt fehlen noch zwei Zeilen, über die Sie die Änderungen in der WIM-Datei speichern und den Mount-Punkt aufräumen.

%DISM% /Unmount-Wim /Mountdir:”C:\TempMount\Mount” /commit

%DISM% /Cleanup-Wim

Sie starten die Batch-Datei danach mit C:\Win10\Dism.bat und erzeugen dann aus dem Verzeichnis „C:\Win10\Src“ eine neue Installations-DVD – oder Sie kopieren die Dateien auf einen USB-Stick (Kasten unten).

Installations-DVDs und Setup-Sticks erstellen

Wenn Sie die Windows-Installations-Dateien bearbeitet haben (Punkt 4), können Sie daraus wieder einen Datenträger für die Installation erzeugen. Dafür verwenden Sie das Tool PC-WELT-Windows-Rebuilder. Klicken Sie auf „Vorbereitungen“, und geben Sie hinter „Verzeichnis“ den Pfad an, beispielsweise „C:\Win10\Src“. Gehen Sie auf „ISO-Datei“, wählen Sie bei Windows 10 die Option „Ei.cfg nicht ändern“, und klicken Sie auf „ISO-Erstellen“. Wenn Sie einen Boot-Stick benötigen, klicken Sie auf „USB-Stick“. Bei erstmaliger Verwendung klicken Sie auf „Rufus starten“. Konfigurieren Sie im Tool das gewünschte Partitionsschema (Uefi oder Bios), geben Sie hinter „Startfähiges Laufwerk erstellen mit“ die ISO-Datei an, und klicken Sie auf „Start“. Spätere Aktualisierungen führen Sie in PC-WELT-Windows-Rebuilder dann einfach per Klick auf „Dateien kopieren“ durch.

6. Mit der Microsoft Deployment Workbench arbeiten

In der Deployment Workbench konfigurieren Sie über „New Application“ Programme, die sich automatisch installieren lassen.
In der Deployment Workbench konfigurieren Sie über „New Application“ Programme, die sich automatisch installieren lassen.

Dism reicht für einfache Anpassungen des Windows-Abbilds aus, für komplexere Aufgaben fehlt jedoch der Komfort. Das Tool Deployment Workbench aus dem Microsoft Deployment Toolkit 2013 bietet mehr Funktionen. Es kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn in einem Unternehmen die Windows-Installation inklusive Anwendungen für die einzelnen Arbeitsplätze vorbereitet und verteilt werden soll. Aber es leistet auch für private Nutzer gute Dienste. Der Nachteil ist die komplizierte Konfiguration im Tool, die Sie aber nur einmal vornehmen und später nur noch ab und zu anpassen müssen.

Wenn noch nicht geschehen, installieren Sie zuerst das Windows 10 ADK (Punkt 4). Laden Sie das Microsoft Deployment Toolkit 2013 herunter, und installieren Sie es. Starten Sie dann das Programm Deployment Workbench.

Schritt 1:Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Deployment Shares“, und wählen Sie im Menü „New Deployment Share“. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten. Dabei geben Sie ein Verzeichnis an, über das die Windows-Installation erfolgen soll. Vorgabe ist „C:\DeploymentShare“. Den Freigabenamen („Share name“) ändern Sie von „DeploymentShare$“ auf „DeploymentShare“.

Schritt 2: Klappen Sie den Baum unter „MDT Deployment Share“ auf, und wählen Sie im Kontextmenü von „Operating System“ den Eintrag „Import Operating System“. Bei „OS Type“ belassen Sie die Option „Full set of Source files“. Unter „Source directory“ geben Sie den Pfad an, in dem die Windows-Installationsdateien liegen, beispielsweise „C:\Win10\Src“.

Schritt 3:Über die Kontextmenüs von „Packages“ und „Out-of-Box Drivers“ lassen sich Windows Update-Pakete und Treiber hinzufügen. Sie geben dabei jeweils die Verzeichnisse an, in denen die Update-Dateien beziehungsweise Treiberdateien liegen. Es empfiehlt sich, hier über „New Folder“ Ordner zu erstellen und die Pakete darin zu organisieren. Dadurch ist es später möglich, gezielt Ordner für unterschiedliche PCs auszuwählen.

Schritt 4: Über den Kontextmenüpunkt „New Task Sequence“ von „Task Sequences“ erstellen Sie die Aufgaben, die bei der Systeminstallation durchgeführt werden. Vergeben Sie im Assistenten eine eindeutige „Task sequence ID“ und eine aussagekräftige Bezeichnung, beispielsweise „Installation Windows 10 Home x64“. Bei „Select Template“ wählen Sie „Standard Client Task Sequence“ und danach das System, das Sie in Schritt 2 angelegt haben. Einen Produktschlüssel geben Sie nicht ein, aber Sie legen ein Passwort für den Administrator fest.

Die Vorlage „Standard Client Upgrade Task Sequence“ konfiguriert die Deployment-Freigabe für das Upgrade von PCs über das Netzwerk.
Die Vorlage „Standard Client Upgrade Task Sequence“ konfiguriert die Deployment-Freigabe für das Upgrade von PCs über das Netzwerk.

Schritt 5:Über „Applications -> New Application“ binden Sie Programme in das System ein. Belassen Sie die Option „Application with source file“ und füllen Sie auf den weiteren Seiten die erforderlichen Felder aus. Diese sind mit einem roten Ausrufungszeichen gekennzeichnet. Unter „Source directory“ geben Sie den Pfad an, in dem ein Installationspaket liegt, und bei „Command line“ tippen Sie die Befehle für die unbeaufsichtigte Installation ein. Beispielsweise für 7-Zip verwenden Sie die Zeile

msiexec.exe /i „7z920-x64.msi“ /qn /norestart

Die passenden Parameter sind bei jeder Anwendung unterschiedlich. Über eine Recherche im Internet mit Suchbegriffen wie „Programmname silent install“ oder „unattend“ finden Sie die richtigen Optionen heraus. Nach diesem Prinzip lassen sich beliebige Programme und auch Treiber installieren. Sollten mehrere Aktionen erforderlich sein, hilft eine Batch-Datei weiter. Die „Command line“ dafür folgt dem Muster

cmd.exe /c MeinBatch.cmd

Schritt 6: Wählen Sie im Kontextmenü von „Advanced Configuration -> Media“ den Eintrag „New Media“. Unter „Media path“ geben Sie einen Ordner an, in dem Sie die angepassten Windows-Installationsdateien speichern wollen, etwa „C:\MDT-Media“. Bei „Selection profile“ belassen Sie die Einstellung „Everything“. Diese berücksichtigt alle bisher angelegten Konfigurationen. Bei Bedarf können Sie später über den Kontextmenüpunkt „New Selection Profile“ von „Advanced Configuration -> Selection Profiles“ neue Profile erstellen und darin nicht benötigte Ordner abwählen.

Schritt 7: Klicken Sie „MDT Deployment Share“ mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie „Update Deployment Share“. Übernehmen Sie im Assistenten alle Standardeinstellungen. Gehen Sie auf „Advanced Configuration -> Media“, klicken Sie das zuvor in Schritt 6 erstellte Medium „Media001“ an, und klicken Sie im rechten Bereich des Fensters auf „Update Media Content“. Als Ergebnis erhalten Sie das ISO einer Windows-Installations-DVD mit Updates, Treibern und Anwendungen im Verzeichnis „C:\MDT-Media“.

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