Küchenplanung mit 3D-Headset

Saturn setzt auf Virtual Reality



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Die beim Digital-Tag von Media-Saturn vorgestellte virtuelle Küchenplanung mittels 3D-Headset ist nun in zwei Saturn-Märkten im Einsatz. Auch sonst will der Retailer das Einkaufserlebnis durch Virtual Reality ausweiten.
Virtuelle Küchenplanung mittels 3D-Headset - Zukunftsmodell für den stationären Handel?
Virtuelle Küchenplanung mittels 3D-Headset - Zukunftsmodell für den stationären Handel?
Foto: Media-Saturn

Beim Digital-Tag von Media-Saturn Ende 2015 war die virtuelle Küchenplanung mittels 3D-Headset noch ein Showcase, jetzt steht das Feature in den Märkten in Ingolstadt und am Berliner Alexanderplatz im Rahmen einer Testphase Kunden ganz gewöhnlich zur Verfügung. Die virtuelle Küchenplanung wurde gemeinsam mit dem Münchener Technologieunternehmen Innoactive, das die VR-Showroom-Terminals herstellt, und dem Küchenexperten Kiveda entwickelt. Als Elektrogeräte kommen Produkte von AEG Electrolux Hausgeräte sowie Bosch Hausgeräte zum Einsatz. Weitere Partner folgen in Kürze. Als Headset wird eine Entwicklerversion der HTC Vive verwendet, deren finale Version für Kunden in einigen Monaten zur Verfügung stehen wird. Mit der Vive kann man sich innerhalb eines definierten Bereiches frei bewegen, und die Bewegung in der echten Welt wird vollständig in die virtuelle Welt übertragen. Dadurch, und durch die fotorealistische Darstellung der Küchen, verschwimmen für den Kunden die Grenzen zwischen Wirklichkeit und virtueller Realität.

"Wer den Handel der Zukunft entwickeln will, muss sich bereits heute mit den Technologien und Endgeräten der Zukunft auseinandersetzen", erklärt dazu Martin Wild, Chief Digital Officer der Media-Saturn-Holding. "Gleichzeitig halten wir es für wichtig, unsere Kunden frühzeitig in unsere Pilotprojekte mit einzubeziehen. So können wir die ersten Erfahrungen aus der Praxis optimal in die weitere Entwicklung einfließen lassen." Die Nutzung der neuen Küchenplanung im Markt sei für Kunden einfach und komfortabel: Sie setzten ein Virtual-Reality-Headset auf und bewegten sich damit frei im virtuellen Raum. Dort hätten sie die Möglichkeit, verschiedene Küchenmodelle auszuwählen und diese an ihre Bedürfnisse anzupassen, beispielsweise durch Änderung der Frontfarbe oder durch Austausch der Elektrogeräte. Dank des Einsatzes eines VR-Showrooms können andere interessierte Kunden das Geschehen auf zwei großformatigen Displays mitverfolgen.

Virtuelles Torwandschießen im Saturn Connect in Köln
Virtuelles Torwandschießen im Saturn Connect in Köln
Foto: Media-Saturn

Strategischer Fokus auf Virtual Reality

Die virtuelle Küchenplanung ist eines von mehreren Virtual Reality-Angeboten, mit dem Saturn das Einkaufserlebnis seiner Kunden ausweiten und intensivieren möchte. Saturn will damit erklärtermaßen zur ersten Anlaufstelle werden, bei der man Technik schon vor der Markteinführung ausprobieren kann. So besteht in einigen Märkten auch bereits die Möglichkeit, VR-Headsets im Rahmen von Computerspielen zu nutzen. Im Saturn Connect in Köln zum Beispiel können Kunden ihre Fußballkünste bei einem virtuellen Torwandschießen demonstrieren.

"Wir sehen Virtual Reality als bereichernde Technologie auf vielen Ebenen, nicht nur für Computerspiele oder Filme", so MSH-Digitalchef Martin Wild. "Wir werden daher auch weiterhin neue und innovative Anwendungsmöglichkeiten testen, um unseren Kunden ein spannendes Einkaufserlebnis zu bieten und sie die virtuelle Welt in all ihren Aspekten entdecken zu lassen." (mh)

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