Mitte September kam für viele Kunden, die Tintenpatronen von Drittherstellern in ihren HP-Drucken verwendet haben, das böse Erwachen: Plötzlich wurde die Fehlermeldung "Die verwendete Patrone ist fehlerhaft …" ausgegeben und das Gerät weigerte sich, weiter zu drucken. Laut HP-Angaben liegt dies an Sicherheits-Features: "Diese Drucker können mit wiederbefüllten oder wiederaufbereiteten Tintenpatronen mit einem Original HP Sicherheits-Chip betrieben werden; andere Tintenpatronen können möglicherweise nicht funktionieren", heißt es in einem Statement des Herstellers.
Auch Kunden des Drucker-Händlers Printer Care waren davon betroffen. Der Onliner vertreibt unter anderem zu den Original-Supplies auch kompatible Produkte des Schweizer Herstellers Peach.
Affront gegenüber Kunden
Nun haben die Peach-Techniker nach eigenen Angaben die Tintenblockade durchbrochen, indem sie den Chip umprogrammiert haben: "Die von uns recycelten, wiederbefüllten und mit einem modifizierten Chip ausgestatteten HP-Patronen wurden auf einer repräsentativen Auswahl unterschiedlicher HP-Druckermodelle erfolgreich getestet", bestätigt Thorsten Prée, verantwortlicher Verkaufsleiter bei Peach.
Die modifizierten Patronen sind laut Prée ab sofort verfügbar. Alfred Wirch, Geschäftsführer bei Peach, vermutet, dass HP gezielt "mittels elektronischer Tricks" den Einsatz von Fremdtinte verhindern will. "Es ist enttäuschend zu sehen, dass HP so überhaupt keine Rücksicht auf die Bedürfnisse seiner Kunden nimmt", meint der Peach-Chef. Dies sei "ein Affront" gegenüber den Käufern von HP-Druckern.