AMD haucht dem CPU-Verkaufsschlager "Athlon" neues Leben ein. Der Test des "Athlon II X2 250" klärt, ob die Erfolgsgeschichte eine Fortsetzung findet.
Von Michael Schmelzle, PC-Welt
Testbericht
Die Athlon-CPU sorgte bei ihrer Premiere 1999 für Furore: Erstmals war eine x86-CPU von AMD besser und schneller als das Angebot des Marktführers Intel - damals der "Pentium III". Zudem knackte der AMD "Athlon 1000" als erste x86-CPU die Gigahertz-Grenze. In diesen Glanzzeiten konnte AMD für sein 1-GHz-Spitzenmodell Preise von bis zu 3.200 Mark verlangen - pro Stück versteht sich.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Zehn Jahre später muss AMD den Nachfolger Athlon II deutlich günstiger auf den Markt werfen: Das erste und derzeit einzige Athlon-II-Modell, die 3-GHz-CPU AMD Athlon II X2 250, ist bereits ab 75 Euro zu haben.
CPU-Ausstattung
Der AMD Athlon II X2 250 ist eine native Dual-Core-CPU - ganz im Gegensatz zum AMD Phenom II X2 550 Black Edition, bei dem zwei der vier CPU-Kerne defekt oder deaktiviert sind. AMD produziert den Prozessor, Codename "Regor", also mit einer eigenen Belichtungsmaske im 45-Nanometer-Verfahren. Der Grund dafür ist die kostengünstigere Produktion: Mit 117 Quadratmillimeter benötigt der Die des Athlon II knapp die Hälfte der Fläche eines Phenom II. Den Löwenanteil bei Schrumpfungsprozess trägt die dritte Cachestufe bei, die komplett entfällt. Dafür bohrt AMD den L2-Cache des AMD Athlon II X2 250 auf. Statt 512 KB pro Kern (wie beim Phenom II) darf der Athlon II auf doppelt soviel L2-Cache zugreifen.
Beim Athlon II X2 250 ist der L1-Cache gleich geblieben, der 128 KB pro CPU-Kern beträgt. Das gilt auch für den Ausstattungsumfang, der alle Funktionen umfasst, die auch der Phenom II bietet: Mit an Bord sind neben den bewährten zusätzlichen Befehlssätzen 3DNow, MMX, SSE, SSE2 und SSE3 auch das moderne SSE4a. Zudem beherrscht der AMD Athlon II X2 250 die Virtualisierungs-Technik AMD-V und unterstützt 32- und 64-Bit-Betriebssysteme via AMD 64.
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Ebenfalls bewährt hat sich die Stromspartechnik Cool'n'Quiet 2.0. Sie erlaubt die dynamische Spannungsregelung der CPU-Kerne und des integrierten Speichercontrollers. Zudem lässt sich mittels der Technik DICE (Dynamic Independent Core Engagement) die Taktfrequenz aller CPU-Kerne unabhängig voneinander dynamisch regulieren. So kann beispielsweise ein voll ausgelasteter Rechenkern mit maximalem Takt arbeiten, ein halb ausgelasteter Kern den Takt auf 50 Prozent reduzieren und die beiden unbeschäftigten CPU-Kerne begeben sich in den Ruhemodus.