IBM PC (1981) - eine neue Ära in der IT
Der IBM-PC erschien 1981 auf dem Markt. Mit ihm begann eine neue IT-Ära. Die Kernkomponenten des ersten Personal Computers, der als schnelle Reaktion auf das aufblühende Mikrocomputergeschäft (zum Beispiel Apple II) gedacht war, entwickelte die IBM nicht selbst. Aus Zeitgründen wurde die CPU (8088) von Intel und das Betriebssystem (PC-DOS) von einer kleinen 22-Mann starken Company namens Microsoft gekauft.
Dank seines vergleichbar geringen Preises (1565 Dollar), seiner standardisierten Architektur und seiner Erweiterbarkeit über Steckplätze wurde der IBM-PC ein Verkaufsschlager. Doch sein Erfolg sollte sich für die IBM als Pyrrhussieg erweisen. Er entwickelte sich zum sogenannten Industriestandard, der zwar nie offiziell zertifiziert wurde, an den sich aber die aufkeimende PC-Industrie gleichwohl hielt. Damit war erstmals eine weitverbreitete Rechnerarchitektur auf dem Markt, hinter der sich etliche Hersteller versammelten und die nicht von der IBM kontrolliert wurde.
Mit dem PC förderten die Armonker unfreiwillig einen riesigen offenen Computermarkt und bereiteten die späteren Monopole von Microsoft und Intel vor. Alle Versuche, den PC wieder in ein proprietäres System zurückzuverwandeln (PS/2 und OS/2) scheiterten. Für das anfangs sogar mit Microsoft zusammen entwickelte Betriebssystem OS/2 kämpfte die IBM fast zwei Jahrzehnte. Das 1987 angekündigte PC-Betriebssystem wurde bis in die ersten Jahre des neuen Jahrhunderts weiterentwickelt. Erst Ende 2006 stellte IBM den Standardsupport für OS/2 ein.
AS/400 (1988) - Midrange-Systeme bedrohen den Mainframe
Auch in die Midrange-Welt stieg die IBM nicht unbedingt auf eigene Initiative ein. Als sie 1977 die /34 auf den Markt brachte, war das eine Reaktion auf die inzwischen sehr populär gewordenen Minicomputer zum Beispiel von Digital Equipment (PDP,VAX), Data General, Apollo oder Hewlett-Packard (HP 2000, später 3000). Der späte Einstieg in diesen Markt dürfte ebenfalls dem Einfluss der Mainframe-Fraktion der IBM geschuldet gewesen sein. Die Arroganz dieser Truppe kannte nur wenig Grenzen.
Doch die vergleichsweise leistungsstarken und preiswerten Midrange-Rechner - eine PDP-8 kostete 1964 rund 16.000 Dollar - fanden zum einen neue Kunden, die sich keine IBM-Großrechner leisten wollten, und zum anderen wurden sie in Abteilungen oder Niederlassungen von Großunternehmen eingesetzt, um die IT-Bedürfnisse dieser Einheiten schnell und preiswert sowie unabhängig von der Zentrale zu befriedigen. In der IT setzte in den 70er durch diese preiswerten Systeme eine Dezentralisierung der Datenverarbeitung ein. Die zentrale IT, in der die IBM nach wie vor stark war, verlor zunehmend an Einfluss.
Die /34, /36, /38 und 1988 die legendäre AS/400 waren IBMs Antwort auf die verteilte Datenverarbeitung. Mit der AS/400 gelang es ihr nach dem System /360 noch einmal, ein geschlossenes Rechnersystem aufzubauen. Sie kontrollierte sämtliche Komponenten, das Betriebssystem und über ein großes Partnernetzwerk die Anwendungssoftware für die vergleichsweise einfach zu bedienende und hochintegrierte Plattform. Die AS/400 wurde mit integrierter Datenbank und Office-Anwendungen ausgeliefert.