Unbundling (1969) - Hardware und Software werden getrennt verkauft
Den getrennten Verkauf von Hardware, Software und Service begann IBM nicht zuletzt als Reaktion auf die im gleichen Jahr beginnende Antitrust-Untersuchung. Mit dieser Entkopplung führte sie zwei neue, wichtige Geschäftsmodelle ein. Das Softwaregeschäft organisierte sie als Lizenzgeschäft, dessen Einnahmen sich an der Leistungsfähigkeit der beim Kunden installierten Hardware orientierten. Je größer eine Maschine war, desto mehr Lizenzgebühren musste der Kunde zahlen.
Auf diese Weise konnte die IBM für das gleiche Betriebssystem unterschiedliche Preise verlangen - ein sehr profitträchtiges Geschäft. Das Servicegeschäft hatte noch einen zusätzlich positiven Effekt: Es handelte sich um wiederkehrende Einnahmen. Solange ein Unternehmen Hardwarekunde der IBM war, war die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es auch den Service von dort bezog.
Doch auch auf den Rest der Computerindustrie hatte das Unbundling positive Auswirkungen. Solange sich Anbieter an die von IBM vorgegebenen Standards hielten, konnten sie mitverdienen, indem sie Services und Software unabhängig von der IBM anboten.
RISC Reduced Instruction Set Computer (1975) - die Unix-Workstations kommen
IBM-Forscher John Cocke entwickelte die zugrunde liegende Architektur. IBM präsentierte mit der IBM 801 als erster Hersteller eine RISC-CPU, kommerzialisierte sie aber nicht. Erst als die Konkurrenz sehr erfolgreich Unix basierende RISC-Workstations und später auch Server auf Unix-Basis verkaufte, reagierte die IBM und brachte die RS/6000-Familie (1990) mit dem IBM-eignen Unix-Derivat AIX auf den Markt.
Der späte Einstieg in dieses Segment der Workstations und der Unix-Server machte der IBM über Jahre hinweg schwer zu schaffen. Die alten Abwehrmechanismen der Mainframe-Welt funktionierten hier nicht, andere Hersteller übernahmen die Markt- und Innovationsführung in diesem Segment.