Pfusch, wohin man schaut

Grobe Fehltritte im Elektronik-Design

06.10.2015
Von Benj Edwards

Wann fand der Anruf statt?


Geräte: Digitale Anrufbeantworter
Bevor es die allwissenden Mailboxes der Internettelefonie oder Mobiltelefone gab haben digitale Anrufbeantworter ab und zu deren Besitzer um den Verstand gebracht. Nicht weil sie ausgefallen oder kaputt gegangen wären, sondern sie haben schlicht "vergessen" wann ein Bekannter angerufen hat. Es genügte eine größere Schwankung im Stromnetz und der Anrufbeantworter setzt die interne Uhr zurück.

Schließlich erhielt man eine Anrufbeantworternachricht, dass ein Freund gerade in der Stadt ist, sein Flieger aber in drei Stunden fliegt und man ihn doch zuvor noch treffen könnte. Der Anrufbeantworter behauptet, dass der Anruf um 19 Uhr aufgezeichnet wurde, tatsächlich wurde er aber um 15:30 Uhr getätigt, sodass Sie Ihren Freund wohl verpassen.

Ich besitze einen Anrufbeantworter dieser Art. Er war in der Küche neben der Mikrowelle angeschlossen und etwa einmal im Monat wurde die Sicherung von der alten Mikrowelle ausgelöst. Dadurch wurde die Uhrzeit des Anrufbeantworters zurückgesetzt, aber die Anrufe blieben aufgezeichnet.

Nach so einem Stromausfall verhält es sich ähnlich wie mit den Videorekordern. Die Zeit ist zurückgesetzt, doch es wäre einfach zu aufwändig sie jedes Mal neu einzustellen. Darum wird sie bei der zurückgesetzten Zeit belassen und man rechnet ständig um. Doch kommt es nun zu einem zweiten Ausfall kann es möglicherweise zu einer Überraschung kommen.

Was haben sich die Designer dabei gedacht? Anrufbeantworter ohne Notfallbatterie kosten weniger. Zudem dachten die Entwickler wahrscheinlich, dass es in den Haushalten nur äußerst selten zu Stromausfällen kommt. Und falls es doch mal der Fall sein sollte sind die Kunden ja sicher nicht zu faul die Zeit wieder einzustellen.

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