Pfusch, wohin man schaut

Grobe Fehltritte im Elektronik-Design

06.10.2015
Von Benj Edwards

Beenden eines Telefonats mit dem Kinn


Geräte: Schnurlostelefone
Haben Sie jemals beim Telefonieren mit Ihrem Kinn aufgelegt? Oder vielleicht ihrem Kiefer oder Ihrer Hand während Sie die Position des Telefons gewechselt haben? Ich habe 25 Jahre lang viele Arten schlecht designter Schnurlostelefone ausprobieren müssen und kann nun aus eigener Erfahrung berichten.

Wenn Sie aus der neusten Mobiltelefongeneration stammen können Sie sich kaum vorstellen, wie man Anruf-, Auflege- oder Haltetasten an Stellen platzieren kann, die man beim Telefonieren versehentlich erreichen könnte. Die Anruf- oder Auflegetaste war dazu gedacht das Telefon ein- und auszuschalten, während die Haltetaste das Wechseln zwischen den Telefonleitungen ermöglichte.

Das schlimmste Telefondesign ist jenes, bei dem die Haltetaste direkt im Bereich des Kinns platziert ist. Bevor Telefone beinahe mikroskopische Ausmaße angenommen hatten und versehendlich eingeatmet werden konnten wurde der Telefonhörer gerne zwischen Kopf und Schulter eingeklemmt um beide Hände frei zu haben. In dieser Position war es ein Leichtes mit dem Kinn oder dem Kiefer die Halte- oder Auflegetaste zu betätigen. Ein Freund, den ich nur über Telefonate kenne, ist felsenfest der Meinung ich hätte ein Popeye-Kinn.

Warum wurden diese Tasten so ungünstig positioniert? Die Tasten mussten schließlich irgendwo auf dem Gerät liegen. Einige schlechtere Designer haben nun das Werk vollbracht Tasten an leicht versehentlich erreichbare Stellen zu platzieren. Clevere Designer hingegen kamen schon bald auf die Idee kritische Tasten etwas tiefer in das Telefongehäuse einzulassen. Eine wahrhaft revolutionäre Idee.

Zur Startseite