Pfusch, wohin man schaut

Grobe Fehltritte im Elektronik-Design

06.10.2015
Von Benj Edwards

Der DVD Kopierschutz (CSS)


Geräte: DVDs und DVD Player
Heutzutage ist es fast in Vergessenheit geraten, dass DVDs am Anfang auch dafür entwickelt wurden einen unbezwingbaren Kopierschutz implementieren zu können. Doch schon vor über einem Jahrzehnt ist es einer Gruppe Softwarebastler gelungen den DVD Kopierschutz "Content Scramble System" (CSS) zu umgehen. Die Vorgehensweise wurde schnell über das Internet verbreitet und Programme zum Kopieren geschützter Inhalte überfluteten das Netz.

Trotz einiger Aufbesserungen ist der DVD Kopierschutz heutzutage kaum noch als solcher zu benennen. Der Kopierschutz ist so leicht und selbstverständlich zu umgehen, dass größere Softwarepakete ein integriertes DVD Rippingwerkzeug mitliefern. Auch neuere Kopierschutzstandards wie HDCP bei HDMI Verbindungen oder DRM bei Bluerays verursachen entweder Probleme (auch bei Originalsoftware) oder sind schon seit einiger Zeit geknackt worden.

Kopierschutz um jeden Preis?
Kopierschutz um jeden Preis?
Foto: wk1003mike_shutterstock.com

Warum wurde der Kopierschutz eingeführt? Durch den Kopierschutz bei DVDs konnten Filme nicht mehr einfach durch Überspielen, wie bei den Videokassetten, vervielfältigt werden. Zusätzlich mussten DVD Player Hersteller Lizenzgebühren an die Filmproduzenten zahlen um den DVD Inhalt entschlüsseln zu können.

Zwar ist ein Kopierschutz eine gute Sache um bessere Preise für ehrliche Kunden anbieten zu können. Der Haken an der Sache kommt jedoch dann ins Spiel, wenn diese ehrlichen Kunden Originalsoftware nicht mehr abspielen können oder durch Zusatzsoftware ihr gesamtes System ausspionieren lassen müssen. Der Designfehler liegt also nicht an dem Schutz selbst, sondern dass er so schnell umgangen werden konnte und weiterführende Maßnahmen häufiger den ehrlichen Kunden als die Medienkopierer trafen.

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