DRM
Geräte: MP3 Spieler, Kompaktdisks
Digital Right Management (DRM) ist wahrscheinlich das Schlimmste, was der Unterhaltungselektronik passieren konnte. Im Auftrag die Rechte an Software vor illegaler Vervielfältigung und Veränderung zu schützen wurde nach und nach der ehrliche Kunde mehr und mehr in ein ungemütliches Zwangskorsett gedrängt. Nicht abspielbare Originalmedien und lange Installationen inklusive Nebenprogramme sind die Folge. Zwar war das DRM-Problem noch nicht so gewaltig, als damit lediglich Musik geschützt wurde. Doch auch damals bereite der Kopierschutz schon Kopfschmerzen, weswegen er heutzutage von den Musikmedien immer mehr verschwindet.
Ironischerweise dämmt DRM die wahre Produktpiraterie nicht ein. Professionelle Produktpiraten, die Inhalte von Unternehmen stehlen und sie auf dem Schwarzmarkt anbieten, können in kürzester Zeit jeden Kopierschutz umgehen. Beispielsweise stehlen sie die Dateninhalte schon bevor die Software überhaupt mit DRM ausgestattet wird. Es gibt keinen 100-prozentigen Hackerschutz, außer die Inhalte hinter einem Bleisafe zu verstecken.
Darum, so die Argumente der DRM Gegner, ist DRM kein Zusatz um Produktpiraterie einzudämmen, sondern es hält den ehrlichen Kunden davon ab erworbene Inhalte von einem Medium auf das andere zu spielen. Also geht DRM zu Lasten des Komforts zahlender Kunden.
Manchmal verwehrt DRM sogar den Zugang zur erworbenen Software vollständig. Ein berühmtes Beispiel ist der iTunes Dienst von Apple. Dort mussten Sie vor Kurzem zum Abspielen der Musik ein iTunes Konto besitzen mit dem Sie sich vor Genuss der Musik einloggen mussten. Außerdem konnten Sie die Musik nur im offiziellen iTunes Player auf freigeschalteten Computern und auf Apples iPods abspielen.
Obwohl Apple seit Anfang 2009 auf DRM verschlüsselte Inhalte verzichtet müssen Sie viel Geld ausgeben, falls Sie noch einige Inhalte vorher gekauft und bezahlt haben. Apple verlangt zum Freischalten der Lieder 30 Cent Gebühr pro Song für das Upgrade zur DRM Freiheit. Bei Nichtaktualisierung bedeutet dies, dass Sie Ihre alten Lieder in 20 Jahren, wenn Apple vielleicht nicht mehr auf dem Markt ist, nicht mehr abspielen können. Dies ist eindeutig ein Designfehler.
Apples DRM war zwar haarsträubend genug, aber es geht noch schlimmer. Nämlich wenn versucht wird normalerweise offene CD Audio Formate zu verschlüsseln. Sonys XCP Kopierschutz verfolgt dieses Ziel mit unerwünschten Nebeneffekten. Das XCP rootkit installiert sich ungefragt auf dem System und hinterlässt ausnutzbare Schwachpunkte, die Hacker schon gezielt für Angriffe nutzten. Das ist ein grober Designfehler.
In der Zwischenzeit werden immer mehr ehrliche Kunden aufgrund der immer strafferen DRM Überwachung verleitet illegale Datentauschbörsen zu besuchen. Dort kommen die Nutzer dann in den "Genuss" ihre Lieblingsmusik ohne Grenzen oder Hintertürprogramme zu genießen.
Was haben sich die Hersteller dabei gedacht? Die Intention ist eigentlich eine Gute: Schutz des geistigen Eigentums der Künstler. Stellen Sie sich vor, Sie betrieben ein Unternehmen, das Musik verkauft und nun macht eine Straße weiter ein Laden auf, der die gleiche Musik kostenlos unter das Volk bringt. Eine für den Künstler und Sie existenzbedrohende Situation. Es ist sogar so beängstigend, dass Urheberschutzunternehmen alles versuchen wird illegale Vervielfältigung aufzuhalten. Heutzutage gehen die Kopierschutzmaßnahmen so weit, dass Kunden zu Unrecht angezeigt, Dateiformate verändert und die faire Nutzung der Inhalte stark eingeschränkt wird. Mehr und mehr geht der eigentliche Zweck der Inhalte, die Unterhaltung, im Dickicht des Kopierschutzes verloren.