So klappt die Unternehmensübergabe

Ein Nachfolger ist gefunden, nun fehlt noch das Geld ...

05.07.2010

Wege mit oder ohne Beteiligungsgesellschaft und Bank

Aber auch größere Unternehmenswerte können mit geeigneten Modellen gestemmt werden. Zum einen kann es sinnvoll sein, Beteiligungsgesellschaften an Bord zu nehmen, die die Übernahme in der Regel als Minderheitsgesellschafter und reiner Kapitalgeber begleiten. Andererseits finden sich ggf. mehrere Nachfolger zusammen, die gemeinsam dann schon in der Lage wären, ein Unternehmen von z. B. 5 Mio. Euro zu übernehmen. Selbst wenn die Banken ein solches Volumen nicht finanzieren wollen, muss dies nicht das Ende der Übernahmeüberlegungen sein. Durch intelligente Gestaltungen kann auch ohne die Beteiligung von Banken oder Beteiligungsgesellschaften der Einstieg in die Unternehmensnachfolge gefunden werden, wenn das Unternehmen über die notwendige Dynamik verfügt.

Ein großer weiterer Effekt, so erläutert Prof. Schuler, liege zudem in der richtigen Gestaltung der steuerlichen Rahmenbedingungen. Im Zuge der Unternehmensnachfolge sei nämlich der Zugriff des Finanzamtes nicht nur ein Reflex, sondern eine gestaltbare Größe, die erhebliche finanzielle Mittel binden kann oder eben nicht. Wenn diese ersparten Mittel dann zur Finanzierung des Unternehmenskaufpreises beitragen, sind sowohl der Übernehmende als auch der Abgebende gleichermaßen von solchen Vorteilen begünstigt.

Als wichtigen Parameter, um in diesem Sinne die Übernahme der weiteren Anteile zu gewährleisten, bezeichnet Prof. Schuler die für die geplante Nachfolge richtige Rechtsform des Unternehmens. Diese müsse bestimmt und ggf. vor Einleitung der Nachfolgemaßnahmen hergestellt werden. Dies sei gerade unter dem genannten Finanzierungsaspekt besonders wichtig. Die Form der Finanzierung und insbesondere deren steuerliche Gestaltung habe nämlich erheblichen Einfluss darauf, wann der Nachfolger in der Lage sein werde, die übrigen Anteile des Unternehmens ganz oder nach und nach zu übernehmen.

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