Tabellenkalkulation: Microsoft Mutiplan
Microsoft Mutiplan - entstanden für CP/M: 1982; auf DOS übertragen: 1983; auf Mac: 1985; eingestellt
Ursprünglich mit dem Codenamen "EP" für "Elektronisches Papier" bezeichnet, entwickelte Microsoft Mutiplan für das BetriebssystemCP/M, in dem Microsoft den P-Code nutzte, um zu VisiCalc in Konkurrenz zu treten. Als 1-2-3 VisiCalc in der DOS-Welt überholte, schlug sich Microsoft weiter mit Mutiplan für DOS herum. 1986 hatte Microsoft eine Million Kopien von Mutiplan verkauft. Bill Gates sagte, dass MS mehr Geld mit Mac Mutiplan als auf jeder anderen Plattform gemacht hätte.
Als Windows anfing sich zu verbreiten, wurde viel daran gedacht Mutiplan auf Windows zu übertragen. Aus bis heute unbekannten Gründen hat MS dann aber doch mit einem komplett neuen Programm angefangen, welches auf Mutiplan basierte und Excel hieß. Mutiplan starb also sozusagen durch die Hand seines eigenen Bruders.
Tabellenkalkulation: Quattro
Entstanden durch Borland: 1988; wurde von Excel überrollt
Quattro begann als ein DOS-Programm und zielte direkt auf Lotus 1-2-3. Lotus verklagte Borland, weil es seine Menüstruktur kopiert haben soll. Der Fall ging bis vor das U.S. Verfassungsgericht. Dessen Entscheidung führte letztendlich zum Urteil eines niederen Gerichts, welches zu Gunsten von Borland entschied.
Quattro Pro - immer noch für DOS - erschien 1989, zwei Jahre nachdem Microsoft seine erste Excel-Version für Windows veröffentlichte. Die letzte DOS-Version wurde 1995 ausgeliefert.
Tabellenkalkulation: Quattro Pro für Windows
Entstanden durch Borland: 1992; verkauft an Novell: 1994; verkauft an Corel: 1996; lebt weiter in Corels WordPerfect Office
Dadurch dass Excel so schnell Lotus 1-2-3, Quattro Pro und sogar Mutiplan überrollt hatte, wusste Borland, dass sie ein Problem hatten: Die DOS-Tabellenkalkulationssoftware wurde schnell von deren eigenen Windows-Versionen übermannt. Quattro Pro wurde von Grund auf neu für Windows geschrieben.
Borland entwickelte seinen eigenen C++Compiler zur gleichen Zeit als sie Quattro Pro für Windows erstellten. Die beiden Programme schritten Hand in Hand voran und gingen ebenso gemeinsam unter. QPW verkaufte sich relativ gut als der Preis auf 49 Dollar sank.
Novell kaufte beide Programme, also WordPerfect und Quattro Pro, im Jahr 1994 in der Hoffnung auf, die beiden miteinander ombinieren und es mit Microsoft Office aufnehmen zu können.
Präsentationssoftware: Harvard Graphics
Entstanden für DOS: 1986; auf Windows übertragen: 1991; überrollt durch PowerPoint
In der Zeit von DOS war Harvard Graphics einfach unschlagbar. Sie konnten Daten von Lotus 1-2-3 oder Lotus Symphony nehmen, diese mit Text vermischen und damit eine vektorbasierte Präsentation erstellen, die auf einem Drucker großartig und auf einem Bildschirm nur ein wenig seltsam aussah. Das Unternehmen behauptet, es war "das erste Präsentationsgrafikprogramm, welches Text, Grafiken und Diagramme enthielt."
Wie viele DOS-Anhänger sprang Harvard Graphics zu spät auf den Windowszug auf, nachdem PowerPoint - und besonders Office - erschienen waren. 2001 erwarb Serif die Distributionsrechte an Harvard Graphics und es verschwand.
Präsentationssoftware: Full Impact
Entstanden für den Mac: 1988; zu Grunde gerichtet, als Borland Ashton-Tate kaufte: 1991
Es ist schwer "Präsentations"-Programme zu definieren, aber Full Impact erfüllt die meisten Kriterien. Zumindest wurde es als Präsentationsprogramm verkauft, als eine Art Wegbereiter für PowerPoint.
Ashton-Tate bezahlte für die Entwicklung von Full Impact mit den Marktrechten. A-T benutzte Full Impact, die Textverarbeitung FullWrite Professional und dBase Mac, um einen Fuß in den Mac-Markt zu bekommen.
Dann kam Excel für Mac...
A-T verkaufte 1991 an Borland und Borland zog sofort den Stecker von Full Impact ab, um seinem eigenen Quattro Pro nicht zu schaden.