Detailanalyse

Die besten Systemhäuser Deutschlands

13.09.2010

1. Anwendungssoftware und Softwareentwicklung

IT-Projekte rund um Anwendungssoftware und Softwareentwicklung hat aus Sicht der Kunden zuletzt IT-Haus am besten abgewickelt. Das Systemhaus aus Föhren bei Trier sicherte sich mit einer Gesamtnote von 1,19 wie schon im vergangenen Jahr in dieser Kategorie den ersten Platz. Rang zwei belegte die Datagroup IT Solutions und Services aus Köln (1,50), dicht gefolgt von MR Datentechnik mit einer Note von 1,52. Auf den weiteren Rängen platzierten sich Cancom (1,64) und die Datalog Software AG aus München (1,87), die 2009 noch Rang zwei belegt hatte.

Ein Blick auf die Projekte zeigt, dass viele Unternehmen trotz oder vielleicht gerade wegen des steigenden Kostendrucks neue Software eingeführt beziehungsweise bestehende Applikationen auf den neuesten Stand gebracht haben. Beispielsweise dürften etliche Upgrade-Vorhaben im SAP-Umfeld in erster Linie auf die Wartungsstrategie des Softwareherstellers zurückzuführen sein. Da für ältere Releases höhere Wartungsgebühren fällig werden, sind die Unternehmen bestrebt, auf aktuellere Versionen zu wechseln.

Darüber hinaus dürfte aber auch der wachsende Druck von Business-Seite eine Rolle gespielt haben, die eigene Anwendungslandschaft zu modernisieren. Anforderungen des Managements, Prozesse flexibler und agiler zu unterstützen, lassen sich mit veralteten Applikationen nur schwerlich erfüllen. Gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten verlangt das Management eine bessere IT-Unterstützung - auch wenn dafür in aller Regel nicht mehr Geld zur Verfügung steht. Gefragt sind an dieser Stelle auch Reporting- und Analyse-Tools, um mehr Transparenz im eigenen Geschäft zu erhalten. Damit erhoffen sich die Firmenlenker bessere Steuerungsmöglichkeiten, um ihre Unternehmen sicher durch stürmische Zeiten navigieren zu können.

Grundsätzlich setzt sich der Trend fort, Software von den großen etablierten Anbietern einzukaufen sowie die eigene Applikationslandschaft weitgehend zu standardisieren. Software-Exoten und Individualentwicklungen verschwinden zunehmend aus den Portfolios der Anwenderunternehmen. Davon profitiert zum Beispiel Microsoft. Viele Projekte drehen sich um Exchange und SharePoint. Damit besetzen die Produkte aus Redmond mehr und mehr die Software-Schaltzentralen in den Unternehmen.

Auch am Frontend kann Microsoft punkten. Nachdem der weltgrößte Softwarehersteller erst im vergangenen Jahr sein neues Betriebssystem Windows 7 vorgestellt hatte, sind bereits etliche Upgrade-Projekte gestartet. Im Fahrwasser dieser Vorhaben denken etliche Anwender auch über eine Modernisierung des nach wie vor weit verbreiteten Office-Pakets von Microsoft nach. Neben der Standardisierung und Modernisierung ihrer Softwarelandschaft achten die Unternehmen derzeit verstärkt auf einen möglichst effizienten und kostengünstigen Betrieb ihrer Anwendungen. Etliche Projekte drehen sich um Softwarevirtualisierung beziehungsweise die Portierung von Anwendungen auf Linux-Umgebungen.

Ein Dauerbrenner bleiben Projekte in Sachen Lizenz-Management - gerade hinsichtlich der Kostenfrage. Nach wie vor tun sich Unternehmen schwer, hier Ordnung zu schaffen und vor allem auch langfristig zu halten. Die zum großen Teil komplexen Lizenzmetriken der Hersteller tragen zur Verwirrung bei. Initiativen rund um das Software-Asset-Management (SAM) versprechen dagegen zum Teil deutliche Kosteneinsparungen. Vorhandene Lizenzen lassen sich unternehmensweit effizienter einsetzen und drohen nicht in irgendeinem Schrank vergessen zu werden. Außerdem müssen die Verantwortlichen in den Firmen stärker darauf achten, Compliance-Regeln einzuhalten. Lizenzverstöße sind kein Kavaliersdelikt. Es drohen empfindliche Geldbußen und im schlimmsten Fall sogar Freiheitsstrafen. Daher ist zu erwarten, dass dieses Thema auch in Zukunft ein lukratives Spielfeld für Systemhäuser und Dienstleister sein wird.

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