Jedes vierte Unternehmen betroffen

Computerkriminalität auf dem Vormarsch

24.12.2010
Mit gezielten Maßnahmen können Unternehmen das Risiko und den Schaden möglichst gering halten.
Datendiebstahl und andere kriminelle Angriffe machen Firmen zunehmend zu schaffen.
Datendiebstahl und andere kriminelle Angriffe machen Firmen zunehmend zu schaffen.


Das Emnid-Institut hat im Auftrag von KPMG Führungskräfte aus Unternehmen aller Größen und Branchen zum Thema Computerkriminalität befragt. Die e-Crime-Studie (PDF, 1.9 MB) zeigt: Jedes vierte Unternehmen war in Deutschland in den vergangenen drei Jahren Opfer von Computerkriminalität.

Noch alarmierender: 86 Prozent der Unternehmen stufen e-Crime inzwischen als echtes Risiko ein, allen voran die Stützen der deutschen Industrie, der Maschinenbau und die Automobilindustrie.

Datendiebstahl macht Unternehmen zu schaffen

Unter e-Crime werden wirtschaftskriminelle Handlungen unter Einsatz von Computer- oder Kommunikationssystemen verstanden. Da solche Systeme in der Wirtschaft immer präsenter sind und zugleich die globale Vernetzung zunimmt, wachsen auch die Angriffsflächen der Unternehmen.

Häufigstes Delikt ist der Diebstahl von Kunden- oder Arbeitnehmerdaten. 61 Prozent der von e-Crime betroffenen Unternehmen waren in den vergangenen drei Jahren Opfer von Datenraub. Ein weiteres hohes Risiko ist mit dem Diebstahl von geschäftskritischem Know-how verbunden: Jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) war davon betroffen.

Enorme Schadenshöhen

Die in der KPMG-Studie ermittelten Schadenshöhen bei e-Crime-Delikten können im Einzelfall bei hohen Millionenbeträgen liegen. Das gilt vor allem für die Verletzung von Schutz- und Urheberrechten, das Ausspähen von geschäftskritischen Unternehmensinformationen und Datendiebstahl. "Für ein mittelständisches Unternehmen kann das das Ende seiner Existenz bedeuten", sagt KPMG-Partner Alexander Geschonneck, Leiter des Bereichs Forensic Technology.

Anders als in früheren Untersuchungen bietet die e-Crime-Studie nicht nur Angaben zu Schäden durch Systemausfälle, sondern beziffert auch betriebswirtschaftliche Verluste. Geschonneck: "Der Schaden, der der deutschen Wirtschaft pro Jahr durch Computerkriminalität entsteht, geht in den zweistelligen Milliardenbereich."

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