Citrix baut auf Windows
Der auf Xen beruhende Client-Hypervisor von Citrix benötigt zwar wie die Server-Variante eine Verwaltungspartition ("Domain 0"), die ein abgespecktes Linux enthält. Allerdings laufen im Gegensatz zum Server nur sehr wenige Ein- und Ausgabeoperationen von virtuellen Maschinen durch dieses Service-Betriebssystem. Citrix möchte stattdessen dem primären Desktop den direkten Durchgriff auf das Grafiksystem, den Netzwerkadapter und anderer Bausteine erlauben. Das Gastbetriebssystem hat es daher nicht mit einer vorgegaukelten einheitlichen Hardware zu tun, sondern wird in einer PC-spezifischen Konfiguration installiert.
Als besonderen Vorteil dieses Vorgehens nannte Citrix-CTO Simon Crosby im Gespräch mit der Computerwoche, dass er die Kompatibilität mit allen gängigen PC-Komponenten gewährleiste. Da der Hypervisor keine eigenen Gerätetreiber enthalte, steuere Windows wie bei einer konventionellen Installation selbst die Hardware mit seinen eigenen Treibern.
Allerdings beeinflusst diese Entscheidung die Rolle des Clients in virtuellen Desktop-Umgebungen. Das Herunterladen eines Systemabbildes vom Server auf den Client ist in einer solchen Konstellation nicht vorgesehen, weil sie zumeist an der heterogenen Hardware scheitern würde. Vielmehr handelt es sich beim lokalen Windows um eine feste Installation, die benutzerspezifische Daten und Einstellungen regelmäßig mit dem Backend abgleicht.