Test

AMDs Server-Prozessor Shanghai verblüfft

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Fazit

AMD darf seinen neuen 45-nm-Opteron dank der Energieeffizienz und Performance zu Recht als Erfolg feiern.

Den größten Sprung macht der neue 45-nm-Opteron in der Energieeffizienz. Sind die in 65 nm Strukturbreite gefertigten Opteron-2000-Modelle den Xeons in der Performance pro Watt überwiegend hoffnungslos unterlegen, drehen die Shanghai-CPUs den Spieß um. Neben der gesteigerten Performance geht der Energiekonsum trotz höherer Taktfrequenz massiv zurück. So steigert unser getesteter Supermicro-Server seine Energieeffizienz durch simples Austauschen der Opteron-2356-CPUs gegen zwei 2384er um 56 Prozent. Mit den Shanghai-Prozessoren setzt sich die Opteron-Plattform in der mit SPECpower ermittelten Energieeffizienz auch um mindestens 17 Prozent vom bauähnlichen Supermicro-Server mit Xeon-CPUs ab.

Bei sehr speicherintensiven Anwendungen stellt AMDs neuer Opteron „Shanghai“ in der Performance zudem das Maß der Dinge dar. So spielt der Opteron 2384 bei Servern mit zwei Prozessoren seine konzeptionellen Vorteile der integrierten Speicher-Controller und Hyper-Transport-Schnittstellen gekonnt aus. Die 2,7-GHz-Opterons bieten beispielsweise 21 Prozent mehr Rechenleistung beim renommierten CPU2006-Benchmark SPECfp_rate_base2006 als die 3,33-GHz-Xeon-X5470-CPUs. Für die gesteigerte Performance zeichnet neben der Taktfrequenzerhöhung – die dringend erforderlich war – auch die verdreifachte L3-Cache-Größe verantwortlich.

Java-Applikationen und viele rechenintensive Fließkomma-Anwendungen profitieren besonders von der Cache-Vergrößerung des Shanghai-Prozessors. Passen die Workloads jedoch nicht mehr überwiegend in den 6-MByte-L3-Cache, so sind Intels Xeon-Prozessoren mit 12 MByte L2-Cache wieder im Vorteil. Auch bei vielen Integer-Anwendungen agieren die Xeon-5400-CPU weiterhin sehr stark und lassen den Opteron 2384 hinter sich. Den Core-Prozessoren kommen dabei auch die höheren Taktfrequenzen bis 3,33 GHz zupasse.

Schnitzer und Verzögerungen wie beim Start der ersten Quad-Core-Opterons kann sich AMD ein zweites Mal aber nicht mehr leisten. So muss das Unternehmen zügig die bereits angekündigten 105-Watt-Opterons mit höheren Taktfrequenzen produzieren. Denn Intel wird zum Jahreswechsel die nächste Xeon-Generation mit Nehalem-Architektur vorstellen – mit integrierten Speicher-Controllern und seriellem Interface. (tecchannel/bb)

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