Windows-Know-How

Acht Systemtools für Profis

29.09.2016
Von Thorsten Eggeling

6. ESD-Datei mit Dism in WIM-Datei konvertieren

Das Windows 10 Assessment and Deployment Kit (ADK) enthält eine aktuellere Version von Dism. Diese ist für neuere Windows-Versionen erforderlich.
Das Windows 10 Assessment and Deployment Kit (ADK) enthält eine aktuellere Version von Dism. Diese ist für neuere Windows-Versionen erforderlich.

In der Download-Version von Windows 8.1 und 10 liefert Microsoft das Installationsabbild als Install.esd aus. In die ESD-Datei lassen sich jedoch keine Updates integrieren oder andere Anpassungen vornehmen. Mit Dism lässt sich die ESD- jedoch in einen WIM-Datei konvertieren. Dazu verwenden Sie folgende Befehlszeile in einer Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten:

dism /Export-Image / SourceImageFile:C:\Win10\Sour ces\Install.esd /SourceIndex:1 / DestinationImageFile:C:\Win10\ Sources\Install.wim / Compress:Maximum

Die Dism-Version muss zur Imagedatei passen oder in einer höheren Version vorliegen. Im Zweifelsfall verwenden Sie Dism aus dem Windows-10-ADK.

7. Netzwerkkonfiguration komfortabel umschalten

Die Netzwerkeinstellungen nehmen Sie unter Windows für gewöhnlich über das „Netzwerkund Freigabecenter“ in der Systemsteuerung vor. Das ist aber nicht der einzige Weg: Das Tool Netsh.exe bietet kompletten Zugriff auf alle Netzwerkeinstellungen. Das ist etwa dann nützlich, wenn Sie mit Ihrem Notebook zu Hause und im Büro arbeiten und an einem der beiden Orte spezielle Einstellungen benötigen, etwa eine statische IP-Adresse. Für die beschriebenen Funktionen müssen Sie Netsh auf der Kommandozeile als Administrator starten. Erstellen Sie ein Script für die Netzwerkkonfiguration. Tragen Sie in eine Textdatei beispielsweise folgenden Inhalt ein (vier Zeilen):

pushd interface ipv4set address „Ethernet“ static 192.168.1.143 255.255.255.0 192.168.1.1set dnsservers „Ethernet“ static 8.8.8.8popd

IP-Adressen lassen sich über die Eigenschaften des IPv4-Protokolls festlegen. Für weniger Mausklicks verwenden Sie das Tool Netsh und ein Script.
IP-Adressen lassen sich über die Eigenschaften des IPv4-Protokolls festlegen. Für weniger Mausklicks verwenden Sie das Tool Netsh und ein Script.

Speichern Sie die Datei beispielsweise unter „%appdata%\Netzwerk.txt“. „Ethernet“ bezieht sich auf die Bezeichnung des Netzwerkadapters ters, wie er im „Netzwerk- und Freigabecenter“ nach einem Klick auf „Adaptereinstellungen ändern“ zu sehen ist. Passen Sie die Zeichenfolge entsprechend der Konfiguration Ihres PCs an. Die IP-Adressen in der zweiten Zeile legen die IP-Nummer des PCs, die Netzwerkmaske und das Standard-Gateway fest. Die dritte Zeile konfiguriert einen DNS-Server mit der IP-Adresse „8.8.8.8“. Tragen Sie jeweils die Werte ein, die Sie für Ihr Netzwerk benötigen. Mit folgender Befehlszeile wenden Sie die Konfiguration an:

netsh -f %appdata%\Netzwerk.txt

Um den Netzwerkadapter automatisch über DHCP zu konfigurieren, erstellen Sie ein weiteres Script, etwa unter dem Namen „%appdata%\Netzwerk_2.txt“ mit diesem Inhalt (vier Zeilen):

pushd interface ipv4set address „Ethernet“ source=dhcpset dnsservers „Ethernet“ source=dhcppopd

Für die schnelle Umschaltung der Netzwerkkonfiguration erstellen Sie am besten zwei Batchdateien oder Verknüpfungen auf dem Desktop, die jeweils den passenden „netsh -f“-Aufruf enthalten.

8. Windows als WLANAccess-Point einrichten

Mit HostedNetworkStarter verwandeln Sie Ihren PC in einen WLAN-Access-Point. Smartphones können dann die Internetverbindung mitbenutzen.
Mit HostedNetworkStarter verwandeln Sie Ihren PC in einen WLAN-Access-Point. Smartphones können dann die Internetverbindung mitbenutzen.

Die Netzwerkverbindung eines Windows-PCs lässt sich über WLAN auch anderen Geräten zur Verfügung stellen. Auch hier kommt das Tool Netsh zum Einsatz. Verwenden Sie in einer Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten folgende zwei Zeilen:

netsh wlan set hostednetwork mode=allow ssid=Netzwerkname key=Passwort netsh wlan start hostednetwork

Netzwerkname und Passwort für Ihr Netzwerk können Sie frei wählen. Allerdings müssen Sie die zweite Zeile nach jedem Windows-Neustart erneut ausführen, weil sich Windows die Konfiguration nicht merkt.

Alternative Tools: Einfacher geht’s mit Virtual Router Manager. Nach dem Start des Tools geben Sie Netzwerkname und WLAN-Schlüssel ein. Wählen Sie hinter „Shared Connection“ den Netwerkadapter aus, über den Sie die Verbindung zum Internet hergestellt haben. Das kann die Ethernet- oder WLAN-Verbindung sein. Klicken Sie dann auf „Start Virtual Router“. Ein ähnliches Tool ist HostedNetworkStarter von Nirsoft (-> Punkt 9).

9. Noch mehr alternative Tools

WSCC ermöglicht Download, Update und Start zahlreicher Tools von Microsoft und Nirsoft. Die Tools sind in Kategorien eingeordnet und mit Hilfetexten versehen.
WSCC ermöglicht Download, Update und Start zahlreicher Tools von Microsoft und Nirsoft. Die Tools sind in Kategorien eingeordnet und mit Hilfetexten versehen.

Für vieles, was Microsoft Ihnen standardmäßig in Windows zur Verfügung stellt, gibt es Alternativen, die sich teilweise besser bedienen lassen oder mehr Funktionen bieten. Eine zuverlässige Quelle für Systemtools ist die Microsoft Sysinternals-Suite. Hier finden Sie Tools wie Autoruns zur Verwaltung der Windows-Autostarteinträge und Prozess Explorer, der Ihnen umfassend Auskunft zu den Prozessen gibt, die auf Ihrem PC laufen. Eine andere Quelle sind die Tools von Nirsoft. Hier gibt es Tools, über die sich der Windows-Produktschlüssel auslesen lässt (Produkey) oder Explorer-Erweiterungen verwalten lassen (ShellExView).

Am einfachsten ist die Verwendung der Sysinternals- und Nirsoft-Tools über das Windows System Control Center (WSCC). Das portable Programm bietet nach dem ersten Start den Download aller aktuellen Tools an. Danach steuern Sie die gewünschte Kategorie über die Oberfläche des Programms an. Sie sehen eine kurze Beschreibung der Tools und teilweise die Schaltfläche „?“ rechts daneben. Darüber rufen Sie weiterführende Infos auf. Sie starten ein Tool über die zugehörige Schaltfläche. Wenn es sich um ein Kommandozeilen-Tool handelt, erscheint das Fenster „Console“. Hinter „Parameters“ können Sie hier Optionen für das Tool eintippen.

Mit administrativen Rechten arbeiten

Viele systemnahe Tools erfordern administrative Rechte. Wenn Sie Programme für die grafische Oberfläche starten, etwa für Systemeinstellungen oder ein Setup-Programm, fordert standardmäßig die Benutzerkontensteuerung die höheren Rechte an, die Sie mit „Ja“ bestätigen.

Grundsätzlich können Sie über den Kontextmenüpunkt „Als Administrator ausführen“ jedes Programm und auch Batchdateien mit höheren Rechten starten. Das ist nötig, wenn Sie etwa einen Editor als Administrator ausführen möchten, um Systemdateien zu ändern.

Alternativ starten Sie eine Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten. Das ist für einige Tipps in diesem Artikel nötig. Unter Windows 8.1 und 10 verwenden Sie dafür das Menü, das Sie über die Tastenkombination Win-X auf dem Bildschirm holen. Nutzer von Windows 7 suchen im Startmenü nach cmd und gehen dann im Kontextmenü auf „Als Administrator ausführen“. Alles, was Sie in einer Admin-Eingabeaufforderung starten, etwa den Editor über notepad oder eine Batchdatei, läuft mit den höheren Rechten. (PC-Welt)

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