Die Margensituation ist schlecht, das gibt Hardy Köhler, Director Channel & Territory Sales Central Europe bei Adobe Systems unumwunden zu. "Unser aktuelles Partnerprogramm gibt einfach nicht mehr her". Höhere Rabatten nach dem Gießkannenprinzip werde es aber nicht geben: "Das bringt dem Handel überhaupt nichts." Ein Prozent mehr Marge würden nur zu niedrigeren Endkundenpreisen führen, da sei es für den Händler sogar besser, wenn der EK relativ hoch sei "Ein Prozent von fünf Prozent Rabatt ist schließlich mehr als ein Prozent von 17 oder 20 Prozent."
Auch wenn die Endkundenpreise unter Druck sind, Verschwörungstheorien rund um Schweinepreise erteilt der Adobe-Manager eine klare Absage: "Bei uns kommt keine Ware über dunkle Kanäle in den Handel, dafür lege ich meine Hand ins Feuer." Neben speziellen Deals, die es durchaus gebe, sieht Köhler den Grund für Extrem-Schnäppchen unter anderem in der Unachtsamkeit der E-Tailer: "Die verrechnen sich manchmal schlicht und einfach."
Das Partnerprogramm, das nie kam
Für mehr Geld in der Händlerkasse sollte ein neues Partnerprogramm sorgen, das Adobe bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte (ChannelPartner berichtete). Das Konzept wurde bis heute nicht realisiert, weil es laut Köhler für ganz Adobe "schlichtweg zu teuer ist." Dennoch will Adobe die unbefriedigende Situation nicht hinnehmen und strickt aktuell an einer zentraleuropäischen Lösung, die dem Reseller dabei helfen soll, mehr Geld zu verdienen. "Wir überlegen, wie wir den Händler für den Mehrwert, den er uns bietet, besser vergüten können".
Im Herbst dieses Jahres werde sich laut Köhler für die deutschsprachigen Partner etwas tun. Seine Mannschaft hat der Manager für diesen Zweck schon aufgestockt und fünf neue Mitarbeiter eingestellt. Mit Sicherheit werde Adobe aber eines nicht versuchen: Die Endkundenpreise im Re- und E-Tail zu kontrollieren, wie das einige Mitbewerber tun. "Das ist mit uns nicht zu machen", sagt Köhler.