Für 420 Mio. $

VMware kauft Java-Anbieter SpringSource

11.08.2009
Der Virtualisierungsspezialist VMware zahlt insgesamt 420 Millionen Dollar für den Java-Anbieter SpringSource. Das könnte den Markt für webbasierte Applikationen und Clouds in Bewegung bringen.
In diese projektierten Cloud passt das Java-Framework von SpringSource.
In diese projektierten Cloud passt das Java-Framework von SpringSource.

Der Virtualisierungsexperte VMware kauft das kalifornische Java-Unternehmen SpringSource und will dafür insgesamt 420 Millionen Dollar zahlen. Das 2004 gegründete, von Kapitalinvestoren gehaltene Unternehmen hat in den letzten Jahren durch die Entwicklung des Spring-Java-Frameworks, einer Plattform für den Betrieb und das Management von Enterprise-Java-Anwendungen, auf sich aufmerksam gemacht. Es beschäftigt 150 Mitarbeiter, ist in San Mateo, Kalifornien, beheimatet und unterhält unter anderem ein Büro in Berlin.

VMware zufolge soll der Kauf im dritten Quartal 2009 abgeschlossen sein.

Beobachter gehen davon aus, dass VMware mit dem Kauf sich das weite Feld des Cloud-Computings weiter erschließen will. Dafür eignet sich die Software der Kalifornier vorzüglich, ermöglicht sie doch durch ihr Java-Programmiermodell die Einbindung von Java-Applikationen in die Virtualisierungs-Plattform "vSphere" von VMware.

Mehr zu VMware und Virtualisierungslösungen lesen Sie hier:

Damit könnte VMware neu platzieren: als Anbieter sogenannter "Platform as a Service"-Lösungen (PaaS). Solche Angebote lassen sich über ein Datencenter respektive über einen Anbieter von Cloud-Services realisieren. Dabei wird eine gehostete Plattform angeboten, auf der verschiedene Anwendungen entwickelt und betrieben werden können. Das Angebot besteht aus Entwicklungs-, Administrations- und Management-Tools, des Weiteren Runtime-und Management-Engines. Derzeit sind die bekanntesten PaaS-Anbieter Google und Salesforce. Laut Marktforschern hat der PaaS-Markt eine glänzende Zukunft mit Milliardeneinnahmen vor sich.

Entsprechend erklärte VMware, der Kauf zeige, dass sich die EMC-Tochter über den Hypervisor hinaus bewege. Es beabsichtige vielmehr, sein Virtualisierungsangebot in Richtung Applikationen zu bewegen.

So zeichnet sich ab, dass VMware beispielsweise Entwicklern eine Umgebung anbieten wird, mit der sie Java- und Open Source-Anwendungen schreiben, aber auch bestehende Java-Anwendungen in eine Cloud einbinden könnten. (wl)

Zur Startseite